Dröseln wir mal auf. Ihr habt also 8 Wochen. Mit Stop-Over seid Ihr ja pro Weg schon 3-4 Tage unterwegs, das heisst, Euch bleiben noch 7 Wochen.
Wenn man dann noch annimmt, dass Ihr 3 Tage in Brisbane bleibt und 3 in Cairns, haben wir noch 6 Wochen, also 42 Tage.
Von Brisbane bis „Queensland“ (ich nehme an, Du meinst nicht die Stadt Queensland sondern vermutlich Cairns, aber das schenkt sich nichts) sind das schlappe 1800 km, so ganz ohne Umweg. Google sagt, das sind mit einem PKW knapp 20 Fahrstunden. Gehe ich mal davon aus, dass Ihr ein Wohnmobil nehmt, wird sich die Fahrzeit erhöhen, sagen wir mal 30 Fahrstunden. Ohne Umwege, einfach aufm Highway und Bleifuss geben.
Das werdet Ihr aber vermutlich nicht tun - Ihr werdet hier oder da auch mal die landschaftlich schönere Strecke wählen, und auch mal die eine oder andere Sehenswürdigkeit abseits vom Highway anschauen wollen. Also rechnen wir 42 Fahrstunden - für 42 Tage! Also planmäßig jeden Tag eine Stunde fahren. Oder mal zwei Tage Pause, dafür am nächsten Tag entsprechend mehr fahren. Das ist für zwei Erwachsene ein tolles Programm um das Euch viele beneiden würden. Aber für ein Kleinkind kann das eine Quälerei sein.
Dann der Flug: Immer wieder jammert man ja gern über die Strahlenbelastung bei Röntgen- bzw. CT-Untersuchungen. Dass man bei so einem Langstreckenflug eine vielfach höhere Dosis abbekommt, vergisst man gerne mal. Als Erwachsener kann man diese Entscheidung ja selber treffen, ob man sich dem aussetzen möchte - ein 1 1/2-jähriges Kind kann das nicht selbst entscheiden. Und natürlich sind diese Strahlendosen auf diesen Langstreckenflügen auch für Kleinkinder „unbedenklich“ - und man sieht ja die Folgen auch nicht sofort, sondern halt dann auch erst in 10-20 Jahren.
Für so ein Kind kann ein Flug echte Folter sein. So Kleine können doch keinen Druckausgleich machen, das heisst, die haben bei Start und Landung riesige Schmerzen (wer je mit einer Erkältung versucht hat, einen Druckausgleich zu machen und das nicht konnte weiss wovon ich rede) und tun diese natürlich auch lautstark kund. Und wenn wir auch das gelöst haben (Nuckeln an Schnullern, Flaschen oder ähnlichem scheint zu helfen) wird das Kind nicht 12 / 10 Stunden am Stück glücklich pennen. Sondern das will rennen, Dinge sehen etc. Das alles geht aber in so Flugzeugen nicht so richtig gut.
Nehmen wir an, dass der Flug kein Problem wäre: Was macht Ihr mit der Kleinen dann dort? Die üblichen Aktivitäten in Queensland sind für eine andere Zielgruppe gedacht, die Sehenswürdigkeiten mit 1 1/2 Jahren eher uninteressant. Was interessiert denn in dem Alter? Vielleicht am Strand planschen? Wunderbar! Ganz toll! Aber da fallen mir geschätzt 1000 Ziele ein, die innerhalb Deutschland / Europas auch mit Kleinkind leicht erreichen kann (und an denen man auch mal 2 Monate Urlaub machen kann, wenn man das denn möchte). Aber sonst?
Doch - in der Tat, soweit ich mich erinnere gibt’s auf dem von Euch gewünschten Weg irgendwo am Highway so ein Bananenland, da ist ne riesige Banane draußen und drinnen kann man alles um die Banane essen. Das könnte ihr Spaß machen. Und nen Spielplatz hatten die da glaub ich auch. Achja. und es gibt auch (Streichel)zoos - da kann man statt Schafen und Ziegen Känguruhs streichen. Toll!
Aber Bananen und Spielplätze haben wir glaub ich in Deutschland auch. Und in dem Alter ist doch „Oma besuchen“ und „Einkaufen / Spazieren gehen“ ein riesiges Abenteuer. Und ob man nun Känguruhs streichelt oder Ziegen / Schafe macht in dem Alter vermutlich auch nicht den ganz großen Unterschied.
Will sagen: mir klingt Euer Ansinnen danach „Wir wollen Urlaub in Australien machen, und im Rahmen der Elternzeit kriegt der Herr Gemahl auch mal 2 Monate am Stück frei [ist ja sonst nicht immer so einfach]“
Viel Glück - was auch immer Ihr tut und alles Gute für das kleine Mädchen…
PS: Achja: natürlich gibt’s in Australien auch Kinder. Aber die - und die Eltern - sind an das Klima gewöhnt und haben dort das gewohnte Umfeld der Kinder…
[Beitrag editiert vom www Team]