Hallo!
Da ich auch in Tirol lebe, spricht mich das Thema sofort an.
Boxen- und Paddockställe gibt es hier wohl mehr als genug, gefragt sind eindeutig Aktivställe! Ich weiß zwar nicht, wo ihr bauen wollt, aber in der Mitte des Bundeslandes sind diese sicherlich zeitgemäß.
Meine Pferdefreunde und ich wünschen uns artgerechte Pferdehaltung (idealerweise Aktivstall, aber zumindest ganztags Koppelgang bei jedem Wetter), einen guten Platz zum Arbeiten (je nach Lage kann ein nicht überdachter Reitplatz elf Monate im Jahr ausreichen), bei 60 Pferden sollte man aber wohl eher an einen Außenplatz und eine Reithalle denken. Überdachtes Roundpen wäre auch als Alternative denkbar, bei 60 Pferden allerdings wohl zu wenig, wenn man bedenkt, dass doch viele Pferdebesitzer ganztags arbeiten.
Verschiedene Böden sind grundsätzlich nicht schlecht, allerdings kann ich den Sinn nicht erkennen, wenn man eine gute Bodenart gewählt hat.
Führanlagen schätzen wohl viele, den Wunsch nach einer Schwimmanlage hat mir gegenüber noch niemand verlauten lassen. Solarium hingegen ist schon fein.
Thema Ausreiten: Die meisten Reiter wären bereit, eine Reitwegegebühr zu bezahlen, wenn sie dafür einfach reiten dürfen, ohne mit verschiedenen Grundbesitzern streiten zu müssen. Dass das Gelände nicht mit jenem in z.B. OÖ vergleichbar ist, ist klar.
Ich finde, es benötigt keinen stalleigenen Reitlehrer bzw. Bereiter, ABER eine kompetente Ansprechperson! Als Pferdebesitzer habe ich keine Lust, mit einem Bauern, der jetzt einen Pferdestall aufgestellt hat, über die Heumenge zu diskutieren oder darüber, wie lang mein Pferd für die Integration benötigt. Hier braucht es eine stallinterne Person, die sich wirklich auskennt und nicht nur aus irgendwelchen Launen heraus antwortet (das gibt es nämlich mehr als genug).
Ganz wichtig ist ein gemütliches und im Winter warmes Reiterstüberl sowie regelmäßige Einstellersitzungen, wo jeder seine Anliegen vorbringen darf und diese dann besprochen werden (sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht).
Zu bedenken möchte ich geben, dass es evtl. sinnvoller sein könnte, mehrere verschiedene Stallarten in einem zu haben, also z.B. ein Gebäude mit Paddockboxen und dann noch eine Aktivstallgruppe. Meine Prognose ist aber, dass Aktivställe immer mehr gefragt sind!
Einstellgebühr ist insbesondere davon abhängig, wo sich der Stall befindet (Nähe zur Landeshauptstadt sicher höher) und welche Möglichkeiten man hat. Gut finde ich das Modell, wo die Stallmiete theoretisch sinkt, wenn man sich an der Stallarbeit beteiligt (mancherorts kriegt man einen kleinen Lohn für gewisse Arbeiten).
Außerdem ist man natürlich eher dazu bereit, mehr Stallmiete zu bezahlen, wenn man theoretisch jederzeit ungestört mit seinem Pferd arbeiten kann usw., statt aufs Wetter sowie zehn andere Einsteller achten zu müssen, die genau zur gleichen Zeit am selben Platz sein wollen.
Die Schmerzgrenze der meisten Pferdebesitzer, die jetzt nicht unbedingt Großverdiener oder Profireiter sind, liegt hierzulande wohl bei etwa 400,- Euro, aber dann sollte der Stall wirklich passen. Ich weiß, dass es viele Ställe gibt, wo man deutlich mehr zahlen muss, wenn man alle Extras in Anspruch nimmt, aber mein Eindruck ist, dass hierfür der Bedarf gedeckt ist.
Gefragt sind Aktivställe, die leistbar sind sowie gute Möglichkeiten bieten, um mit seinem Pferd auf verschiedene Art zu arbeiten.
Dies erstmal meine spontanen Gedanken zu deiner Frage. Für weitere stehe ich sehr gerne zur Verfügung.
Grüße aus Ibk