Reiterwettbewerb mit Sporen ?

Hallo, ich hätte gerne einmal ein paar Feedbacks zum folgenden Thema. Gestern sah ich mal wieder auf einem Turnier, kleinen „Nachwuchsreiterinnen“ beim Einfachen Reiterwettbewerb.
Als erste hat mich schon aufgeregt daß alle mit Helfern kamen die den Kiddies die Pferdchen abgeritten haben und die Kinder nur zur Prüfung aufgestiegen sind. Zweitens trugen alle die besten Sporen die man sich denken kann.
Ich finde dies einfach nur bedauerlich ! Der Sinn des E. Reiterwettbewerbes liegt doch wol darin den Kindern erste Turniererfahrungen zu ermöglichen und ihnen Freude daran zu vermitteln. Was ich da beobachtete habe war dies aber nicht.
Es waren sogar einige Kinder dabei die später in der E-Dressur platziert waren, ich finde diese sollten doch wohl wirklich darauf verzichten solche Wettbewerbe zu reiten und den Neueren die Chancen lassen. Meinen Tochter muß ihr Pony selber fertig machen und auch abreiten, Sporen gibt es keine. Was meint ihr dazu, bin ich zu empfindlich ! Es grüßt der Familienmensch und Pferdefreund

Hallo,

ich kann deinen Ärger teilweise verstehen. Die Kinder sollten schon die Ponies/Pferde selbst abreiten. Das mit den Sporen kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Mir ist ein Kind, dass umsichtig mit Sporen reitet lieber als ein Kind, dass das Pony/Pferd mit seinen eigenen (stumpfen) Hacken bolzt und tritt. Leider existiert ja auch immer noch der Irrglaube in vielen Reitergehirnen, Rädchensporen seien brutal. Rädchensporen rollen ab (natürlich nicht die extra spitzen und auch nur bei richtigem Gebrauch)und sind daher sanfter als gewöhnliche Sporen. Deswegen kann ich die ganze „Sporenaufregung“ nicht wirklich verstehen.

Gruß, Maja (die ihr Pony selbst ab und zu mit Sporen reitet)

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Solange keine Leistungseinstufung existiert wird man immer Schleifensammler in den unteren Kategorien finden…

Ich bin froh, in meiner Disziplin, die Klassen zwar nach oben offen sind, aber nach unten nicht gestartet werden kann, wenn eine gewisse Punktzahl resp. Gewinngeld erritten wurde, macht es auch für Neulinge spannender…

Was die Klassifizierung in der E-Dressur angeht: Kann es nicht sein, dass das Pony da mal wirklich super lief? Ich hab es in dieser Saison auch geschafft, in der unteren Klasse (in der ich noch starten darf) alles falsch zu machen was möglich war und mich anderentags in der oberen *HolzanfassendieSaisonläuftnoch* zu klassieren… Ich denke manchmal ist auch die Tagesform ausschlaggebend…

Was die Sporen anbelangt, lieber Sporen und diese gezielt und fein einsetzen als das Gefühl haben die Beine fallen ab beim Absteigen, aber vorraussetzung dafür muss ein ausgeglichener Sitz mit je nach Reitweise angepasstem Bein sein :wink:.

Was die Rädchen anbelangt, da muss ich meiner Vorschreiberin recht geben - die werden ungerechtfertigt „verteufelt“.

Hallo!

Du sprichst mir aus der Seele!

Die Kinder und Pferde sollten so gut ausgebildet sein, daß sie die Aufgaben ordentlich und ohne gröbere Hilfsmittel reiten können.

Sporen gehören meiner Meinung nach an keinen Kinderfuß. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kinder ihren Körper so im Griff haben, daß das Bein ruhig anliegt und sie nicht mit den Sporen stochern.
Ein extrem triebiges Pony/Pferd, das man ohne Sporen nur mit kräftigen Fersentritten vorwärts reiten kann, gehört meiner Meinung nach nicht auf ein Turnier. Die Ponies/Pferde sollten so ausgebildet sein, daß sie von sich aus schön vorwärts gehen.
Leider wird das in der englischen Reiterei oft etwas vernachlässigt, da wird jeder Schritt herausgetrieben, und irgendwann gewöhnt sich das Pferd an den Dauerdruck.
Gerade Kinder gewöhnen sich ja bei triebigen Pferden gerne das Hacken-boxen an, wodurch die Pferde noch triebiger werden.
Hier sollten dann die Begleitpersonen, die auf dem Turnier das Pferd abreiten, schon lange vorher eingreifen: würde eine kompetente Person das Pferd einmal die Woche korrekturreiten, würde es vielleicht gar nicht so triebig werden. Das wäre sicher sinnvoller, als vor dem Turnier die Abreitarbeit zu übernehmen.

Außerdem sollte bei Reiterwettbewerben gleiche Ausrüstung für alle gelten.
Unser ehemaliges Reitmädchen hatte einen Viergang-Isländer ordentlich und ohne Hilfsmittel vorgestellt (Gerte und Sporen verträgt er nicht, wird total heiß, Hilfszügel wie Ausbinder oder Martingal werden bei Isländern nicht verwendet), wurde aber total runtergewertet gegenüber den Kindern, die mit Gerte und Sporen bestückt auf ausgebundenen Pferden saßen.

Grüßle
Regina

Hei, na da bin ich ja froh daß es Jemand mal so sieht wie ich es auch meinte. Ich hatte nichts gegen einen generellen Einsatz von Sporen. Sondern finde eben nur daß es in Einsteiger Wettbewerben um ganz andere Dinge geht. Meinen Tochter selbst reitet auch mit Sporen allerdings in der E Dressur, das ist aber schon ein ganz anderes Niveau.
Viele Grüße Familienmensch

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Hallo, Familienmensch!

Ich hatte nichts gegen einen generellen
Einsatz von Sporen.

Klar, Sporen sind ein schönes Hilfsmittel, an geübten, ruhigen Reiterbeinen. Ich selbst als Feldwaldundwiesenreiterin habe einen Heidenrespekt davor, weil ich Angst habe, daß meine Schenkel mangels Unterrichts etwas unruhig sein könnten.

Auch scharfe Zäumungen sind eine tolle Sache in der Hand von geübten Reitern; man kann herrlich feine Hilfen geben. Ich habe schon ab und an gut ausgebildete Pferde mit Kimblewick, Islandkandare oder Hackamore geritten; es war ein Genuß. Aber auch hier (obwohl mit eine weiche, ruhige Hand bestätigt wurde) habe ich Heidenrespekt und fasse die Zügel wie dünne Seidenfäden an.
Keinesfalls sind scharfe Zäumungen ein Ersatz für schlechte Pferdeausbildung.

Grüßle und allzeit gut Ritt
Regina