Moin,
paar Gedanken meinerseits, rel. unstrukturiert:wink:
Reizüberflutung ist für mich eine Phase, in der ich soviele scheinbar gleichwertige Informationen bekomme, dass ich es nicht mehr schaffe, wichtig von unwichtig zu unterscheiden und mich nicht mehr auf irgendetwas konzentrieren kann.
Das ist zunächst einmal nicht wertend. Reizüberflutung kann durchaus etwas positives sein, wenn ich die Überflutung als Rausch erlebe und genieße. Besuche in Clubs z.B. können durchaus diesen Effekt haben, laute Musik, grelles, blitzendes Licht, schöne Menschen. Da will ich mich ja gar nicht konzentrieren:smiley: Oder bei Reisen in sehr exotische Länder, wenn man sich einfach nur treiben lassen kann und nichts sieht, das einen an zu Hause erinnert und man offen für alles ist.
Schwierig wird es, wenn ich eine bestimmte Aufgabe habe und dieser Effekt eintritt. Beispiel ist z.B. arbeiten in Großraumbüros, wenn alles durcheinanderquasselt, Emails permanent aufschlagen, das Telefon nervig klingelt und ich trotzdem etwas konzentriert machen will. Oder einkaufen in Geschäften, wenn einem die Werbung, die Ladenmusik … um die Ohren und in die Augen fliegt, wobei man doch nur schnöde und schnell ein Standardteil kaufen will:wink: Auch shopping in einer überlaufenen Innenstadt oder das Münchener Oktoberfest erlebe ich als extremen Stress aufgrund von Reizüberflutung.
Meines Erachtens gibt es durchaus eine Abhängigkeit vom Alter und/oder vom Training. Fällt mir bei meinem Vater auf, der bei manchem heutigen Film nicht mehr mitkommt, weil einfach zu viele und zu schnelle Wechsel/Schnitte da sind und die Musik zu laut dröhnt. Seine Reizverarbeitung ist hierauf nicht mehr ausgerichtet. Langjähriges MTV-Training kann hier offenbar hilfreich sein.
Was ich mache: Fliehen und meiden. Und es nach einer solchen Phase ruhig angehen lassen.
Grüße
Jürgen