religiöse Erklärung für die Erschaffung der Tiere

Hallo,
wegen der Streitereien in untenstehendem Thread sind leider keine Antworten auf die aufgeworfenen Fragen mehr gekommen. Es wäre aber wirklich interessant, wie man sich aus religiöser Sicht beispielsweise vorstellen kann, dass Gott die Tiere vor der Frau erschaffen hatte.

18 Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!
19 Und Gott der Herr bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels …

Hatte Gott eigentlich gar nicht vor, dass sich der Mensch vermehrt? Sollte nur Adam sich alleine im Paradies befinden und dieses bebauen und erhalten? Diese beiden Verse legen das nahe.

Ich würde gerne wissen, wie man sich das aus religiöser Sicht erklärt. Bitte keine Atheisten antworten. Dass man das einfach alles ablehnen kann, hilft mir nicht weiter.

Gruß Fralang

Hallo,

also wenn Du Mose1 von hinten her liest, wäre es so.

24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art. Und es geschah also. 25 Und Gott machte die Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.

26 Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.

Und dann noch Mose1.2
18Und Gott der HERR sprach : Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei

Also müsste er es schon gewollt haben!

VG René

Ist ne Weile her, seit ich die Bibel gelesen habe, aber war es nicht eher so, dass Vermehrung eigentlich nicht vorgesehen war, solange sich die beiden im Paradis rumtrieben?

Das ganze mit der ‚Geburt unter Schmerzen‘ kam doch erst nach dem Sündenfall?

Hallo,

Ist ne Weile her, seit ich die Bibel gelesen habe, aber war es
nicht eher so, dass Vermehrung eigentlich nicht vorgesehen
war, solange sich die beiden im Paradis rumtrieben?

Nö, dass sieht dort nich so aus.
Mose1
28Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Natürlich ist keine Frau hier da die kommt ja erst später.
(obwohl es lt.
27Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib,)

Aber das kann schon mal passieren, dass man bei losen Zetteln etwas falsch zusammen heftet.:wink:
Ist ja auch ein anderes Thema…Name der ersten Frau aus der Bibel.
Böse Zungen behaupten ja, Gott hätte die erste Modelreihe der Frau wieder verworfen…:smile:

Das ganze mit der ‚Geburt unter Schmerzen‘ kam doch erst nach
dem Sündenfall?

Ja, erst nachdem die den Apfel aufgemümmelt haben!
Mose1.3
16Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.

VG René

Enuma Elish vs. Genesis
Hi FraLang.

Hatte Gott eigentlich gar nicht vor, dass sich der Mensch
vermehrt? Sollte nur Adam sich alleine im Paradies befinden
und dieses bebauen und erhalten? Diese beiden Verse legen das
nahe.

„Paradies“ leitet sich von hebräisch pardes und von akkadisch pardesu (umzäunter Garten) ab. Die hinter den verschiedenen Paradies-Mythen stehende Idee geht auf die königliche Lustgärten im Alten Orient zurück. Analog dazu stattete man auch Tempel in Ägypten und Mesopotamien mit Prachtgärten (als Gottesgärten) aus, ebenso den Jerusalemer Tempel.

Garten aber ist Garten, und Acker ist Acker. Letzterer hat mit Eden nichts zu tun. Für Eden war Adam lediglich als „Gärtner“ angedacht. Grundsätzlich ist das Paradies ein Ort des mühelosen Lebens, im Unterschied zum Acker, auf dem Adam später „im Schweiße seines Angesichts“ arbeiten muss.

Die Erschaffung der Frau dient der Fortpflanzung des ersten Menschen. Das zeigt der Text mit etwas Verspätung in Gen 3,20. In Gen 1 heißt es bereits gleich nach der Menschenerschaffung, dass die Menschen fruchtbar sein sollen. Das darf man auch für Gen 2 annehmen.

Gen 3,20 Und Adam hieß sein Weib Eva, darum daß sie eine Mutter ist aller Lebendigen.

Also die Mutter aller Nachkommen, die durch die Erschaffung der Frau im voraus angedacht waren (dass der Titel „Mutter alles Lebendigen“ ursprünglich göttlich und Eva eine ´degradierte´ Göttin war, sagte ich kürzlich schon).

Der Konflikt zwischen Gott und Mensch ist vermutlich vor dem Hintergrund zu sehen, dass Gott (und die Götter im allgemeinen) verhindern will, dass der Mensch ihnen zu gleich wird.

Gen 3,22: Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!

Jetzt noch ein Blick auf den Enuma-Elish-Epos, dessen Mythen für die Bibelmythen teilweise die Vorlage lieferten. Die Arbeitsgötter, die Igigu, hatten nach 2500 Jahren genug von der Fron und forderten von Obergott Enlil ihre Freiheit ein. Gott Enki kam in der Götterversammlung auf die Idee, den Ur-Menschen zu erschaffen, der den Arbeitsgöttern die Arbeit abnahm. So kam es zur Erschaffung des Urmenschen aus Lehm. Später wurde die Frau hinzuerschaffen, damit sich Männer fortpflanzen konnten.

Im zweiten Schöpfungsmythos des AT liegt der Akzent durchaus auf Mensch=Arbeiter. Immerhin soll er den Garten Eden bebauen und bewahren, was an die Igigu erinnert, die auch in der Landschaftsgestaltung tätig waren. Allerdings hatten sie einen viel schwereren Job als Adam in Eden, der erst nach der Vertreibung die Härte des Arbeitens erfährt, mit der die Igigu sich über 2000 Jahre plagten.

Aus dem Enuma Elish:

190„Der Mutterleib lasse fallen und erschaffe, dann soll der Mensch den Tragkorb des Gottes tragen!“
Sie riefen die Göttin, fragten die Hebamme der Götter, die weise Mami: „Du bist der Mutterleib, der die
Menschheit erschafft;
195 erschaffe den Urmenschen, dass er das Joch auf sich nehme! Er nehme das Joch auf sich, das Werk des Enlil; den Tragkorb des Gottes trage der Mensch!“ Nintu tat ihren Mund auf und sprach zu den großen
Göttern:
200 „Mit mir (allein) ist es nicht zweckvoll, (etwas) zu tun; nur mit Enki zusammen gibt es ein Werk! Er nur
reinigt Jegliches; er gebe mir den Lehm, dann will ich es tun!“

zit.n.

http://willie.itg.uni-muenchen.de:9070/biblisch/at1/…

Chan

Hi,

Also müsste er es schon gewollt haben!

aber warum erschafft er dann erst Tiere als Gehilfinnen Adams? Warum nicht gleich die Frau?

wegen der Streitereien in untenstehendem Thread sind leider
keine Antworten auf die aufgeworfenen Fragen mehr gekommen. Es
wäre aber wirklich interessant, wie man sich aus religiöser
Sicht beispielsweise vorstellen kann, dass Gott die Tiere vor
der Frau erschaffen hatte.

Das lag weniger an der Bereitschaft zu Antworten als an der Tatsache, dass sie gelöscht wurden/ werden.

Hatte Gott eigentlich gar nicht vor, dass sich der Mensch vermehrt? Sollte nur Adam sich alleine im Paradies befinden und dieses bebauen und erhalten? Diese beiden Verse legen das nahe.

Ich würde gerne wissen, wie man sich das aus religiöser Sicht erklärt.

Bitte keine Atheisten antworten. Dass man das einfach alles ablehnen kann, hilft mir nicht weiter.

Aus religiöser Sicht erklärt sich gar nichts. Diese Blickrichtung versperrt den Zugang zum Text und wirft nur solche Fragen auf, wie es Deine sind. Damit kann sich „wer-weiß-was“ mit noch mehr Datenmüll brüsten, kann im Blog darauf hinweisen, wie die Leute bis 2002 die Mengen von Artikeln durchforsteten.
Nur war leider keine Antwort drin.

Vermutlich wird nach dem System gearbeitet:
Müll aufbewahren, kritische Hinweise mit Lösungen radikal vernichten.

Das hält dann die Diskutierer in Schwung - bis der kritische Punkt kommt. Mehr Müll trägt man nicht und wird dann stumm. Nach dem Schweigen mutiert jede Frage zum Vorwurf. Sie wird automatisch umfunktioniert.

Um wurden keine Tiere laut Geschichte geschaffen.
Die Bibel ist ein philosophischer Text

Leben ist das gleiche Wort wie Tier, Schwung das gleiche wie Vogel, vermehren das gleiche wie Fisch.

Um die Philosophie leicht merkbar zu machen, kleidete man sie in Geschichten. Dieser Inhalt ist wertvoll. Die Schöpfungsgeschichte ergibt (wörtlich aus der Übersetzung) ein einziges Chaos. Das kann man zwar glauben, hat aber keinen Nutzen davon.
Nutzen hat man aus der Philosophie.
Die hat dort die Lehren zum Denken und Arbeiten mit Qualität, mit Herz und mit Verstand - das wird auch dabei eingeübt.

Das frühe Christentum hatte Ethik als Ziel.
Deshalb wurde es „Staatsreligion“.

Gruß
Magda

Hallo Chan,

„Paradies“ leitet sich von hebräisch pardes und von akkadisch
pardesu (umzäunter Garten) ab.

Das Wort Paradies kommt aber in der ganzen Genesis nicht vor. Garten Eden heißt ein Grünbereich in der Steppe, soweit ich weiß, ein Garten, weil er durch Steppe ringsum geschützt ist. Das Paradies kommt, glaube ich, frühestens bei Paulus vor.

Garten aber ist Garten, und Acker ist Acker. Letzterer hat mit
Eden nichts zu tun.

Warum nicht? Adam solte ihn doch bebauen, also Getreide anbauen.

Die Erschaffung der Frau dient der Fortpflanzung des ersten
Menschen. Das zeigt der Text mit etwas Verspätung in Gen 3,20.

Später ja. Jedoch anfangs scheint die Intention Gottes lediglich zu sein, den Arbeiter im Garten Eden zu haben.

In Gen 1 heißt es bereits gleich nach der Menschenerschaffung,
dass die Menschen fruchtbar sein sollen. Das darf man auch für
Gen 2 annehmen.

Die vielen Widersprüche zwischen Genesis 1 und 2 lassen auf eine unabhängige Entstehung schließen. Man kann sie nicht kombinieren.

http://willie.itg.uni-muenchen.de:9070/biblisch/at1/…

Findet man dort nicht auch das gesamte Enuma-Elish-Epos, vielleicht auch andere? Wie greife ich darauf zu? Auf den prof-mat-vl hab ich kein Zugriffsrecht.

Gruß Fralang

Paradies
Hi FraLang.

„Paradies“ leitet sich von hebräisch pardes und von akkadisch pardesu (umzäunter Garten) ab.

Das Wort Paradies kommt aber in der ganzen Genesis nicht vor.

In der Septaguinta, der griechischen AT-Übersetzung, aber schon, wo παράδεισος durchgehend den Garten Eden bezeichnet. Das hebräische pardes erscheint nur ein paar Mal im Tanach, aber nicht in der Genesis. Im Talmud erscheint pardes für den Garten Eden und das „Himmlische Eden“ (das aber ohne Gewähr :smile:. Der christliche Begriff des himmlischen Paradieses soll auf diese Talmud-Verwendung zurückgehen.

Das Paradies kommt, glaube ich, frühestens bei Paulus vor.

Im zweiten Korintherbrief? Er hat das Wort sicher aus der Septuaguinta, die etwa 200 v.u.Z. entstand.

Garten aber ist Garten, und Acker ist Acker. Letzterer hat mit Eden nichts zu tun.

Warum nicht? Adam solte ihn doch bebauen, also Getreide anbauen.

Ich bin alles andere als ein Garten- und Ackerbauexperte, aber es gibt da einfach Unterschiede. Was das „Bebauen“ betrifft, so gibt es auch den Begriff des „Gartenbaus“. Das hat z.B. viel mit Bewässerung zu tun, die ja auch in besagten Prachtgärten der Paläste und Tempel sehr wichtig war und von Dienern getätigt wurde.

Ich zitiere kursiv aus dem fünfbändigen „Jüdischen Lexikon“ (athenäum-Verlag) aus dem Artikel „Paradies“:

Die Schöpfungsgeschichte, die nach allgemeiner Auffassung der Modernen nicht urspr. israelitisch ist, sondern dem assyr.-babylon. Kulturkreise entstammt, erzählt, wie der Mensch geschaffen wurde, um in dem wunderbaren Gottesgarten (…) eines wunderbaren Lebens in wonnigem Nichtstun sich freuen zu sollen. Er besitzt alles (…), nur eins nicht: Wissen.

Vermutlich ist die Opposition Garten-Eden ein Reflex ökologischer Veränderungen in jenen Zeiten, als die Steppen austrockneten und die Umstellung auf den Ackerbau erforderten.

Die Erschaffung der Frau dient der Fortpflanzung des ersten Menschen. Das zeigt der Text mit etwas Verspätung in Gen 3,20.

Jedoch anfangs scheint die Intention Gottes lediglich zu sein, den Arbeiter im Garten Eden zu haben.

Was ja auch der Intention der Götter im Enuma Elish entspricht, auf die ich hingewiesen hatte. Auch wenn man die Genesis nicht als Plagiat jenes Epos bezeichnen kann, so hat sie sich, was dieses Mythem betrifft, vermutlich daran orientiert.

Die Maya sahen das Motiv in ihrem Schöpfungsmythos, wie es in ihrem heiligen Buch „Popol Vuh“ zu lesen ist, sehr ähnlich.

http://12koerbe.de/arche/cordan-2.htm#Menschenschöpfung

_K’eche k’ut utichtob’eschik tschik winâq z’âq, winâq b’ît
kumal Z’aqôl, B’itôl, Môm, K’acholôm;
Así, pues, hubo que hacer una nueva tentativa de crear y formar al hombre por el Creador el Formador y los Progenitores.
So galt es denn einen neuen Versuch, den Menschen zu schaffen und zu bilden. Der Schöpfer, der Former und die Erzeuger sagten:
“scha k’u tîcha tschik mischyopich rawäschik, usaqirik? Qab’ana zûqul qe, k’o’ol qe.
— A probar otra vez! Ya se acercan el amanecer y la aurora: hagomos al que nos sustentará y alimentará!
Auf ein neues! Schon naht die Morgenröte. Schaffen wir jene, die uns erhalten und ernähren. _

Findet man dort nicht auch das gesamte Enuma-Elish-Epos, vielleicht auch andere? Wie greife ich darauf zu?

Ich kann in puncto online-Links im Moment nur damit dienen:

http://www.earlyworld.de/enuma_elish.htm

Chan

Hi Chan,

Die Maya sahen das Motiv in ihrem Schöpfungsmythos, wie es in
ihrem heiligen Buch „Popol Vuh“ zu lesen ist, sehr ähnlich.

— A probar otra vez! Ya se acercan el amanecer y la
aurora: hagomos al que nos sustentará y alimentará!

Ja, das ist auch das Motiv in allen mesopotamischen Mythen: Atrahasis, Enuma Elish, … es geht neben Bauarbeiten, Kanälegraben, immer hauptsächlich um landwirtschaftliche Hilfsarbeiten. So auch bei Adam. Er wurde zu Hilfstätigkeiten im Garten Eden erschaffen.

Diese Analogie zwischen Sumerer und den Maya (auch in China ähnliches) lässt mich irre Vermutungen anstellen. Ist dieses Motiv vielleicht schon 15 tausend Jahre alt und schon über die Beringstraße mit nach Amerika genommen worden? Oder gab es ein vergessenes Seefahrervolk? Wie kam die Idee, Pyramiden zu bauen, nach Amerika?

Gruß Fralang

C. Westermann versus K. Budde

Ja, das ist auch das Motiv in allen mesopotamischen Mythen: Atrahasis, Enuma Elish, … es geht neben Bauarbeiten, Kanälegraben, immer hauptsächlich um landwirtschaftliche Hilfsarbeiten. So auch bei Adam. Er wurde zu Hilfstätigkeiten im Garten Eden erschaffen.

Der kleine, aber feine Unterschied liegt natürlich, worauf mich die Lektüre des „Biblischen Kommentars - Genesis 1-11“ von C. Westermann erst bringt, darin, dass die sumerischen und indianischen Götter den Menschen für ihre eigenen Zwecke als Arbeitskraft einspannen, während der biblische Gott dem Mensch das Arbeiten als eine Art existentielle Pflicht zuweist, sie gehört quasi zu seiner Bestimmung:

(S. 301) Man kann (…) sagen, dass jede menschliche Arbeit in irgendeiner Weise in diesem „bebauen und bewahren“ teilhat, dass also der Erzähler hier mit diesen beiden Verben eine Grundbestimmung menschlichen Wirkens geben (…) wollte.

Arbeit hat, Westermann zufolge, also keine mythische Bedeutung (Dienst an Göttern), sondern dient allein dem Menschen.

Das ist natürlich eine von mehreren möglichen Auslegungen des Paradies-Mythos. Im bereits zitierten „Jüdischen Lexikon“ ist vom Paradies als dem Ort wonnehaften Nichtstuns die Rede. Das klingt gar nicht nach Arbeit. Auch der Bibelforscher K. Budde, auf den Westermann auf S. 300 eingeht, hält Eden für einen Ort des reinen Genießens: „Zu seligem Genießen ist der Mensch im Paradies, nicht zum Arbeiten und Hüten.“

Budde vermutet, dass im Vers

15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn baute und bewahrte.

… der Teil „dass er ihn baute und bewahrte“ ein späterer Zusatz von zweiter Hand ist. Budde sagt (zit.n. Westermann): „Nirgends verrät sich die zweite Hand so deutlich wie darin.“ Erst in Gen 3, 17 würde dem Mensch die Arbeit, also Strafe, zur Bestimmung.

Du siehst, dass die Fachleute das sehr unterschiedlich sehen und z.T. mit Argumenten begründen (Budde: Vers 2,15 wurde manipuliert), die wir als Laien nicht wirklich überprüfen können.

Ist dieses Motiv vielleicht schon 15 tausend Jahre alt und schon über die Beringstraße mit nach Amerika genommen worden?

Nun, die Fachleute halten dafür, dass die Pyramiden ganz unabhängig entstanden. Man hat verschiedene Theorien dafür (dreieckige Form der Sonnenstrahlen, wie sie durch Wolken fallen, oder Symbolisierung von Hierarchie).

Chan

Arbeitskraft einspannen, während der biblische Gott dem Mensch
das Arbeiten als eine Art existentielle Pflicht zuweist,

Es wird nicht mehr gesagt, Adam soll den Garten bebauen, damit die Götter zu essen haben. Das hat man gestrichen, wegen der jüdischen Henotheismus-Bestrebungen. Die anderen Götter will man nicht durchfüttern, und wegen einem einzigen wäre der Aufwand nicht notwendig.

Auch in Genesis 1 geht es bei „ihr sollt herrschen über die Tiere des Feldes, die Fische, …“ um Nahrungsbeschaffung, Viehzucht, Fischerei, etc., nur zu welchem Zweck wird nicht mehr gesagt.

Adam soll den Garten nur des Garten willens bebauen? Ihm selber würden ja die Obstbäume schon reichen. Da fehlt etwas in diesem Mythos. Der Zweck, die Götter zu ernähren, fehlt.

Das ist natürlich eine von mehreren möglichen Auslegungen des
Paradies-Mythos. Im bereits zitierten „Jüdischen Lexikon“ ist
vom Paradies als dem Ort wonnehaften Nichtstuns die Rede. Das

Das entspricht genausowenig wie die christlichen Auslegungen dem Mythos.

Wonnehaft? Adam ist einsam, hat Verbote, muss sich verstecken.

Nichtstun? Bebauen, behüten, Tiere benennen. Brot backen, Wege anlegen. Oder wer legte den Weg zum Lebensbaum an?

Erst in Gen 3, 17 würde dem Mensch die Arbeit, also Strafe,
zur Bestimmung.

Die Strafe war, dass die Arbeit schwerer sein wird, als sie im Garten Eden war.

Du siehst, dass die Fachleute das sehr unterschiedlich sehen
und z.T. mit Argumenten begründen (Budde: Vers 2,15 wurde
manipuliert), die wir als Laien nicht wirklich überprüfen
können.

Ja, allerdings verzapfen mache „Fachleute“ ganz schön viel Blödsinn.

Nun, die Fachleute halten dafür, dass die Pyramiden ganz
unabhängig entstanden. Man hat verschiedene Theorien dafür
(dreieckige Form der Sonnenstrahlen, wie sie durch Wolken
fallen, oder Symbolisierung von Hierarchie).

Naja.

Gruß Fralang

Hallo FraLang,

Du wirfst hier einiges durcheinander!

Wonnehaft? Adam ist einsam,

ja, darin ist er sogar „Gott gleich“, der war auch einsam, darum hat er den Menschen erschaffen.

hat Verbote,

ein einziges! Nicht vom besagten Baum essen.
Wenn er hunderte Bäume als Alternative hatte, konnte das doch nicht so schwer sein.

muss sich verstecken.

Erst als er Gottes Gebot übertreten hatte.
Vorher pflegte er Gemeinschaft mit Gott.
Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?“ (Gen.3,8-9)

Der Text läßt den Schluß zu, dass es Gottes Gewohnheit war, durch den Garten zu gehen und ein paar Worte mit Adam zu plaudern.
Und heute war Adam nicht da. Deshalb fragt Gott „Wo bist Du?“

Nichtstun? Bebauen, behüten, Tiere benennen. Brot backen, Wege
anlegen. Oder wer legte den Weg zum Lebensbaum an?

Tiere benennen ist ja wohl keine „Arbeit“.
Von Brot backen steht gar nichts.
Und zum Lebensbaum ist Adam noch gar nicht gekommen.
dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ (Gen.3,22)
Zum „Baum der Erkenntnis“ fand Eva wohl auch ohne Weg, der Rasen wird nicht so hoch gewesen sein.

Ja, allerdings verzapfen mache „Fachleute“ ganz schön viel
Blödsinn.

Ja leider, wie man hier seitenweise lesen muss.

Gruss Harald

Hallo Harald,

Du bringst hier wirklich einen gute Aspekt, den ich noch gar nicht bedacht habe:

"Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der
Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner
… du?
" (Gen.3,8-9)

Der Text läßt den Schluß zu, dass es Gottes Gewohnheit war,
durch den Garten zu gehen und ein paar Worte mit Adam zu
plaudern.

Demnach hatte Adam mit Gott zumindest sehr viel Kontakt und da zuvor weiters nichts vorgefallen war, könnte der Kontakt eigentlich auch gut gewesen sein.

Ich habe mehrfach die Meinung gehört, Adam solle kein Leid gespürt haben, die Tiere verstanden haben und überhaupt ein vollkommener Mensch gewesen sein. Er müsste es doch gewesen sein, wenn er so guten Kontakt zu Gott hatte.

Andererseits sind aber die Hinweise darauf wirklich sehr spärlich. Dass Gott vielleicht öfters durch den Garten ging? Gibt es nicht andere Hinweise auf dieses gute Verhältnis, etwa im NT? Wenn man mehrere Aspekte betrachten kann, ist’s vielleicht klarer.

Gruß Fralang

Was soll das ?

Jahwe schuf die Tiere, jedes zu seinem Zweck und den Menschen, dass er „Ihm gleich sei“ (1.Mose 1,26), der Ihm gleich sein sollte
(1.Mose 2,18).