Religions- und Ethik-Unterricht?

Hallo,

als vollkommen unbeteiligter habe ich keine Ahnung, wie sich der Religions- und Ethikunterricht im Deutschen Bildungssystem entwickelt hat.
Weil in den Medien aber der Eindruck einer zunehmenden Spaltung der Religionen entsteht, besonders z.B. in Koranschulen, frage ich mich, ob es Bemühungen gibt, die Kinder in der Schule gemeinsam im Unterricht mit gesellschaftlicher Moral und Ethik zu konfrontieren.
Als ich zur Schule ging, gab es entweder Ethik oder Evangelischen oder Katholischen Religionsunterricht, und, soweit ich mich erinnern kann, auch noch Möglichkeiten zum externen Unterricht für Schüler anderer Konfessionen.
Ich fand diese Trennung damals idiotisch, wie sieht das heute aus?
Ist spezifischer Religonsunterricht als Teil des Pflichtpensums in der Schule überhaupt noch zu rechtfertigen?
Gibt es Unterrichtseinheiten dazu in ‚Gemeinschaftskunde‘, oder wie solche Fächer heißen können/müssten?

Danke für Aufklärungsversuche …
Gruß,
Peter

Hallo,

zumindest im „atheistischen“ Brandenburg gibt es das Pflichtfach Lebensgestaltung-Ethik-Religion (LER), in dem genau der Versuch gemacht wird, diese Themen miteinander zu verbinden, eher „objektiv“ über verschiedene Religionen zu informieren und gleichen Unterricht für alle anzubieten. Religiöse Familien können allerdings ihre Kinder abmelden und zum kirchlichen Religionsunterricht schicken.
Ich finde diesen Ansatz LER sehr gut, leider versuchen immer wieder einzelne engstirnige religiös eingestellte Personen sowie die Kirchen als auch verschiedene andere religiöse Vereinigungen dieses Fach verfassungsrechtlich verbieten zu lassen, was mir völlig unverständlich ist und die Toleranz dieser Personen/Institutionen zeigt.

Beatrix
http://www.trixi.de

Hallo Peter,

an der Grundschule meines Sohnes (Berlin) gibt es ein Fach (4. bis 6. Klasse), das nennt sich „Multi-Kulti“ - da werden alle Religionen vorgestellt, die es so gibt. Aber im Übrigen wurde er - und darüber war ich total angenehm erstaunt - auch in seinem evangelischen Religionsunterricht sehr ausführlich mit den Werten aller anderen Religionen vertraut gemacht.

Man sieht also, dass es auch im bestehenden Bildungssystem durchaus Gestaltungsmöglichkeiten der Schulen gibt, wenn diese es nur wollen.

Liebe Grüße
Jana

Hallo,

Gerade habe ich in der Elternbeiratssitzung der Hauptschule erfahren, dass es zwar evangelischen und katholischen Religions-Unterricht in Baden-Württemberg gibt, für nicht dazugehörende Kinder aber erst ab Klasse 7 Ethikunterricht angeboten wird.

Wir Eltern fanden dies schade, denn da ist eine Chance verpasst. Die Kinder ohne Religionsunterricht werden übrigens in der Zeit nicht heimgeschickt, sondern bekommen Förderunterricht in Deutsch oder Mathe.

Viele Grüße
C.

Hallo,

ich persönlich bin der Meinung, dass Religionsunterricht in der Schule abgeschafft gehört. Dieser sollte außerhalb der Schule nach Belieben der Erziheungsberechtigten, bzw. Kindern in den entsprechenden religiösen Organanisatinen stattfinden und auch von diesen bezahlt werden.

Grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt, wenn Kindern etwas über Ethik, Moral, verschiedene Kulturen beigebracht wird.

Bei und in B-W ist es jedoch so, dass die Kids die nicht in Reli sind, ab der 8. Klasse z w a n g s w e i s e in den Ethikunterricht müssen.
Die anderen nicht. Das finde ich nicht o.k.
Entweder Religionsfreiheit oder nicht. Entweder für alle Ethik oder nicht.

Die Macht der Kirche käst mich echt an, und wenns ums zahlen geht, muss man sogar als nicht Kirchensteuerzahler dennoch z.B. Glocken, die einen jeden Sonntag aus dem Schlaf reisen und tierisch nerven durch die Steuern mitfinanzieren.
Kirchliche Kindergärten zahlen größtenteils die Gemeinden, Restaurieren von Kirchen, neue Orgeln etc… Meistens zahlt der Steuerzahler zusätzlich mit. Das sollte konsquenterweise von der Kirchensteuer bezahlt werden. Geld genug hat die Kirche.

Viel Pastoren, Pfarrer oder wie immer sie heißen leisten wertvolle Arbeit, auch christliche Organisationen mit vielen Ehrenamtlichen sind klasse.

Aber die Kirchen bzw. Vatikanstaat rückt zu wenig Kohle raus.
Der deutsche Staat, d. h. wir Deutschen, sind m. W. die einzigen Dummen, die für die Kirche die Steuern eintreiben.

Sorry, bin abgeschweift und hör ich jetzt auf,sonst fühlt sich noch jmd. persönlich angegriffen oder in seinem Glauben verletzt, und das ist nicht in meinem Sinne!

Jadzia

Danke für die Antworten
Ein klein wenig scheint sich hier und da wohl doch zu bewegen …
Leider zu wenig, und zu langsam … armes Deutschland!

Grüße,
Peter