Religionsunterricht im Schulplan - Hessen

Hallo,

also so ganz gut bin ich nicht informiert, aber es scheint, dass es in Hessen in der Grundschule Religionsunterreicht gibt (Rahmenplan Hessen Grundschule) aber keinen Ethikunterricht?

Kann das jemand bestätigen?

Was machen dann die Schüler, die nicht zu dem Religionsunterricht gehen?

Wie ist dieser normalerweise im Stundenplan eingebaut?

Vielen Dank
Thomas

Moin,

Das kannst Du in den Lehrplänen oder sonstigen Vorschriften von Hessen nachlesen. Die findest Du auf den Seiten des hessischen Kultus-/Bildungsministeriums, oder Bildungsservers, oder wie auch immer das in Hessen heißt.
Manchmal ist es ganz schwierig, sich da durchzuwühlen.

Pit

Hallo,

die Seite des Kultusministeriums Hessen ist diese:
http://www.kultusministerium.hessen.de/

Es gibt in den Kl. 1-4 keinen Ethikunterricht. Schüler, die weder evangelisch noch katholisch sind, können wahlweise den ev. oder kath. Unterricht besuchen. Schüler, die nicht an evangelischem oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen wollen, werden vom Religionsunterricht befreit und während des Reliunterrichts entweder in einer anderen Klasse untergebracht oder, wenn es sich um eine Randstunde handelt, brauchen sie keinen Unterricht zu besuchen.

Gruß

Elke

Hallo Elke,

das beantwortet ja alle meine Fragen. Den Lehrplan vom Ministerium hatte ich schon angeschaut…und da eben kein „Ethik“ gefunden.

Mich wundert auch gar nix mehr…den Lehrinhalt des Religionsunterrichts konnte man da auch finden…

…jetzt frag ich mich wieviele Kinder im Schnitt nicht den Reli-Unterricht besuchen…
ob die Klassen so bei der Einschulung die Klassen eingeteilt werden…dass evtl. besonders viele in einer Klasse sind…oder die Zahl genau verteilt ist…
…warum es nicht für nötig erachtet wird Kindern die Fragen, die im Religionsunterricht besprochen werden unter religionsfreien Gesichtspunkten zu behandeln? siehe -> die Lernfelder

…gut finde ich allerdings, wenn die Kinder dann wenigstens in andere Klassen kommen, auch wenn so eine Wiederholung von Stoff eigentlich totlangweilig sein muss…aber so lernt man auch mal andere Kinder außerhalb des Klassenverbandes kennen

Man wer haette das gedacht…dass ich mich mit sowas schon fuer die Grundschule meiner Tochter beschaeftigen muss und gleich mit einem derart grausigem Thema

Gruesse
Thomas

Hallo,

…jetzt frag ich mich wieviele Kinder im Schnitt nicht den
Reli-Unterricht besuchen…

Ich kann dir es für zwei deutsche Grundschulen in unserer Umgebung erzählen. Ca. etwas mehr als die Hälfte besucht den Religionsunterricht. Diejenigen, die nicht gehen, sind hauptsächlich Moslems, nur wenige gehen, weil sie keiner Religion angehören.

ob die Klassen so bei der Einschulung die Klassen eingeteilt
werden…dass evtl. besonders viele in einer Klasse sind…oder
die Zahl genau verteilt ist…

Nein. Die Schulen, die ich kenne, teilen nach ganz anderen Gesichtspunkten ein. Zum einen Mädchen/Jungs, zum anderen danach, wo sie wohnen, so dass Kinder von der einen Ecke des Viertels in die gleiche Klasse gehen und Klassenkameraden haben, in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen. Gerade bei Grundschülern machen das viele Schulleiter, weil die Kinder dann einen gemeinsamen Schulweg haben. Dann wird nocht geguckt, dass Kinder aus dem gleichen Kindergarten wenn möglich zusammenbleiben. Außerdem werden noch - wenn möglich - Wünsche von Eltern berücksichtigt, z.B. wegen spezieller Freunde (oder auch das Gegenteil).
Es ist ziemlich schwierig, das alles unter einen Hut zu bringen, da wird auf Religion am wenigsten Rücksicht genommen. Zumal es ja meist so läuft, dass alle Klassenstufen gleichzeitg Religion haben und sich auf die Religionslehrer (oder die Ausweichklassen) aufteilen. Randstunden werden, wenn es geht, mit Religion belegt.

…warum es nicht für nötig erachtet wird Kindern die Fragen,
die im Religionsunterricht besprochen werden unter
religionsfreien Gesichtspunkten zu behandeln? siehe -> die
Lernfelder

Du kannst dich gern im Elternbeirat --> Kreis- oder Stadtelternbeirat --> Landeselternbeirat engagieren und Änderungen versuchen durchzusetzen. Die meisten Eltern, die einen konfessionsgebunden Unterricht ablehnen, haben so festgelegte Vorstellungen über diese Themen, dass sie auch mit einem Ethikunterricht nicht glücklich sind (es handelt sich ja um Angehörige anderer Religionen, auch christlicher, usw.). Es wird immer schwieriger bei diesen, ich will sie mal sensiblen nennen, Themen einen Konsens zu finden.

…gut finde ich allerdings, wenn die Kinder dann wenigstens in
andere Klassen kommen, auch wenn so eine Wiederholung von
Stoff eigentlich totlangweilig sein muss…aber so lernt man
auch mal andere Kinder außerhalb des Klassenverbandes kennen

So totlangweilig ist das nicht unbedingt, da es sich nicht mal notwendigerweise um die gleiche Klassenstufe handelt. Außerdem unterscheiden sich Unterrichtsdarbietungen in verschiedenen Klassen doch sehr von einander (anders als im englischen System, wo es viel mehr Absprachen zwischen den Lehrern gibt). Zum dritten sind die meisten Lehrer in der Lage min. zwei Leistungsstufen nebeneinander zu unterrichten und die "Gast"schüler können andere Aufgaben zugeteilt bekommen. Wie gut das klappt, hängt sicher von den einzelnen Lehrern ab.

Gruß
Elke