Hallo,
…jetzt frag ich mich wieviele Kinder im Schnitt nicht den
Reli-Unterricht besuchen…
Ich kann dir es für zwei deutsche Grundschulen in unserer Umgebung erzählen. Ca. etwas mehr als die Hälfte besucht den Religionsunterricht. Diejenigen, die nicht gehen, sind hauptsächlich Moslems, nur wenige gehen, weil sie keiner Religion angehören.
ob die Klassen so bei der Einschulung die Klassen eingeteilt
werden…dass evtl. besonders viele in einer Klasse sind…oder
die Zahl genau verteilt ist…
Nein. Die Schulen, die ich kenne, teilen nach ganz anderen Gesichtspunkten ein. Zum einen Mädchen/Jungs, zum anderen danach, wo sie wohnen, so dass Kinder von der einen Ecke des Viertels in die gleiche Klasse gehen und Klassenkameraden haben, in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen. Gerade bei Grundschülern machen das viele Schulleiter, weil die Kinder dann einen gemeinsamen Schulweg haben. Dann wird nocht geguckt, dass Kinder aus dem gleichen Kindergarten wenn möglich zusammenbleiben. Außerdem werden noch - wenn möglich - Wünsche von Eltern berücksichtigt, z.B. wegen spezieller Freunde (oder auch das Gegenteil).
Es ist ziemlich schwierig, das alles unter einen Hut zu bringen, da wird auf Religion am wenigsten Rücksicht genommen. Zumal es ja meist so läuft, dass alle Klassenstufen gleichzeitg Religion haben und sich auf die Religionslehrer (oder die Ausweichklassen) aufteilen. Randstunden werden, wenn es geht, mit Religion belegt.
…warum es nicht für nötig erachtet wird Kindern die Fragen,
die im Religionsunterricht besprochen werden unter
religionsfreien Gesichtspunkten zu behandeln? siehe -> die
Lernfelder
Du kannst dich gern im Elternbeirat --> Kreis- oder Stadtelternbeirat --> Landeselternbeirat engagieren und Änderungen versuchen durchzusetzen. Die meisten Eltern, die einen konfessionsgebunden Unterricht ablehnen, haben so festgelegte Vorstellungen über diese Themen, dass sie auch mit einem Ethikunterricht nicht glücklich sind (es handelt sich ja um Angehörige anderer Religionen, auch christlicher, usw.). Es wird immer schwieriger bei diesen, ich will sie mal sensiblen nennen, Themen einen Konsens zu finden.
…gut finde ich allerdings, wenn die Kinder dann wenigstens in
andere Klassen kommen, auch wenn so eine Wiederholung von
Stoff eigentlich totlangweilig sein muss…aber so lernt man
auch mal andere Kinder außerhalb des Klassenverbandes kennen
So totlangweilig ist das nicht unbedingt, da es sich nicht mal notwendigerweise um die gleiche Klassenstufe handelt. Außerdem unterscheiden sich Unterrichtsdarbietungen in verschiedenen Klassen doch sehr von einander (anders als im englischen System, wo es viel mehr Absprachen zwischen den Lehrern gibt). Zum dritten sind die meisten Lehrer in der Lage min. zwei Leistungsstufen nebeneinander zu unterrichten und die "Gast"schüler können andere Aufgaben zugeteilt bekommen. Wie gut das klappt, hängt sicher von den einzelnen Lehrern ab.
Gruß
Elke