Hallo!
Was auch immer man anstellt, die Festigkeit einer bei ca. 800°C eingebrannten Email-Beschichtung wird man bei der nachträglichen Beschichtung einer eingebauten Badewanne nicht erzielen. Außerdem liegt es in der Natur der Sache, daß die nachträgliche Beschichtung nicht besser halten kann als die alte Email. Gibt es darin feine Risse und Unterrostungen, die noch nicht sichtbar sind, wird es irgendwann zu Abplatzungen kommen. Ob die Methode in Frage kommt, hängt deshalb u. a. davon ab, ob Du eine langlebige Lösung haben möchtest oder ob es darum geht, sich begrenzte Zeit über die Runden zu retten.
Außerdem ist die Entscheidung von eigenen handwerklichen Fähigkeiten abhängig. Eine neue Badewanne kann komplett neue Wandfliesen erfordern. Wer dafür Klempner und Fliesenleger beschäftigen muß, ist schnell mit dem einen oder anderen Tausender dabei. Unter solchen Umständen und wenn es keine Lösung für die Ewigkeit sein soll, kann die Beschichtung einer Badewanne Sinn machen. Wer Klempnerarbeiten und Fliesenlegen in professioneller Qualität selbst zustande bekommt, kauft ein paar Quadratmeter Wandfliesen nebst Fliesenkleber und Fugenmörtel, dazu eine neue Badewanne, ein bißchen Installationskleinkram und hat nach einem strammen Wochenende mit einem dreistelligen Betrag ein neues Badezimmer. Wer solche Möglichkeit hat, wählt vermutlich keine Neubeschichtung der Badewanne.
Ich weiß zwar, wie beliebt es ist, auf altem Untergrund neue Sachen aufzubauen, aber grundsätzlich taugt die Vorgehensweise nicht viel. Dabei ist es egal, ob Wandverkleidungen eine verrottete Wand verdecken sollen, ob Fußbodenbeläge übereinander gelegt, alte Tapeten übertapeziert oder auf brüchigen Farben oder Beschichtungen eine weitere Schicht aufgebracht wird. Gute Lösungen heißen stets: Raus mit dem alten Zeug. Andernfalls betreibt man kurzlebige Dekoration, die letztlich teurer als die gründliche Lösung wird.
Gruß
Wolfgang