Remake, Pendant oder Plagiat?

Hallo!

Ich habe neulich ganz zufällig (wiederhole: zufällig) eine gewisse Sendung „big brother“ gesehen und entdeckte, daß die Eingangsmelodie („Zeig mir Dein Gesicht“) sehr an das Lied von Bon Jovi „It’s my life“ erinnert. Ist es ein „Remake“ oder doch Plagiat?

Wenn ja, dann passt es in meine Kollektion. Ich sammle nämlich solche Fälle. Z.B. bilde ich’s mir ein, oder ist das Lied „Mein Stern“ von Ayman unendlich ähnlich dem „the boy is mine“ von Brandy&Monica?

Oder, hört man „ready or not“ von Fugees ganz genau an, so entdeckt man das „Boadicea“ von Enya im Hintergrund. Und es heißt ja nicht einmal im Titel: „Fugees, feat. by Enya“ o.ä.

Leute, falls ihr noch welche ähnliche Fälle parat haben, würde ich mich sehr freuen, meine z.Z. noch bescheidene Kollektion zu erweitern (aber diese Lieder sollten keine Remix, Remakes oder „feat.“, wenn in diesen Lieder der Autor erwähnt wird, dann ist es kein Plagiat!)!

Denn meiner Meinung nach ist Plagiat das schlimmste Verbrechen, daß der Mensch begehen kann, schlimmer als Mord, denn hier wird die Seele, die kreative Schöpfung des Geistes geklaut und für die des Plagiators erklärt. Denn der geistiger bzw. schöpferischer Besitz ist ja viel wichtiger und wertvoller, als das Materielle.
Unter Plagiat verstehe ich die Tatsache, daß jemand eine von ihm nicht stammende kreative Idee für die eigene hält und erklärt, ohne dabei den wahren Autor zu erwähnen.

Das sind meine Vorstellungen. Sagt, was ihr darüber denkt.

Viele Grüße
und im Voraus vielen Dank
Vladimir

Huhu!

Z.B. bilde ich’s mir ein, oder ist das Lied
„Mein Stern“ von Ayman unendlich ähnlich dem „the boy is mine“
von Brandy&Monica?

Ja, juchu! Ich habe schon ewig gegrübelt, woran mich das Lied erinnert oder ob es das schonmal auf englisch gab oder sowas! Danke!

Vanessa

Hi
Mal abgeshen von Deiner irren Vorstellung, unbewusstes Klauen einer Melodie wäre schlimmer als Mord (geht´s noch???),fällt mir noch Donna Lewis ein mit „I could be the one“, das wie „Mary´s Prayer“ klingt.
Ich glaube allerdings nicht, dass so „tolle“ Leute wie Ayman bzw. seine Songschreiber denken, dass der kreative Einfall von ihnen ist. Es wird doch überall geklaut!Und am besten macht man das natürlich ohne offizielle Coverversion,oder?
Ciao
Claudia

Längstes ‚Plagiat‘?
Hi Vladimir,

also das mit „Plagiat ist schlimmer als Mord“ ist Käse, mußt Du zugeben.

Dennoch kann ich Dir vielleicht was für die Sammlung anbieten - ich weiß nicht, ob’s nach Deiner Definition ein Plagiat ist, aber das magst Du selbst rausfinden:

Marillion - Grendel (ca. 17min)
unverschämt nah dran an
Genesis - Supper’s ready (ca. 24min)

Da bei längeren Werken nicht nur die Melodien, sondern auch Strukturen & Rhythmen charakteristisch sind, könnte man Marillion da durchaus ein Plagiat unterstellen. Zur Beruhigung der Marillion-Fans: ich mag BEIDE Stücke nach wie vor.

Ein Spezialist darin, ältere Werke ohne Quellenvermerk gekonnt zu verwursten, ist übrigens Angelo Branduardi. Zahlreiche seiner Aufnahmen sind - ohne entsprechenden Vermerk - Verarbeitungen alten (irischen, bretonischen, sogar ungarischen) Liedguts, ohne daß dies irgendwo vermerkt wäre. Er wäre zwar rein rechtlich dazu nicht verpflichtet, aber m.E. ist das trotzdem nicht ganz ok.

Gruß,

hendrik

Schon verjährt, aber keiner weiss es
„Bombay“ von It’s a beautiful Day

wurde schamlos plagiiert in

„Child in Time“ von Deep Purple

eljot

*hab’siealleselig,waren das Zeiten*

Hallo,

ich habe da irgendwo ein Lied gehört (vermutlich von einer kubanischen Band), mit dem Titel „Che Guevara“. Der Anfang erinnert mich sehr stark an Jennifer Lopez’ „Let’s get loud“.

Kennt das sonst noch irgendwer?

Michael

also bloss weil die ersten drei toene gerade mal so uebereinstimmen…

hier das beispiel von bombay calling, fuer die armen unwissenden, die die platte nicht kennen:

http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/B000000DPF/o/…

child in time wird wohl jeder kennen…

also da ist - frei nach stefan raab - fuchs du hast die gans gestohlen, eher von alle meine entchen geklaut - oder andersrum.

keep rockin’
khs

Äpfel mit Birnen !

also bloss weil die ersten drei toene gerade mal so
uebereinstimmen…
http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/B000000DPF/o/…

UNFAIR
das sind ein paar Takte aus der Überleitung zu einem Improvisationsteil. Entspricht etwa Lord’s Orgelei nach ca 3 min „Child in Time“. Ich habe mir das gerade nochmal angehört : Child in Time sind die ersten paar Takte von It’s a beautiful Day / „Bombay Calling“ die nach ein paar Minuten verziert werden.

eljot

Wie wär´s denn damit?
Ich finde, dass Metallica´s hochgelobter Hit „No Leaf Clover“ verdächtig nach Lacuna Coil´s „To Myself I Turned“ klingt. Und Letzteres ist zuerst entstanden…

also gut - habe mir beides auch noch mal komplett angehört:

stimmt schon: das intro und der schluss klingen gleich, - wahrscheinlich sehe ich das nicht so eng, weil deep purple zum anfang der karriere sehr viel gecovert haben - z.b.auf der ersten lp:
Hush (Joe South)
I’m so glad (Skip James)
Help (Lennon/McCartney)
Hey Joe (J. Hendrix )
und dann sind die paar takte gemeinsamkeit bei mir aber schnell verziehen, wenn ich hoere, was dann im weiteren arrangement daraus geworden ist.

freuen wir uns doch ueber einen guten musikgeschmack… :smile:
gruss
khs

Oder, hört man „ready or not“ von Fugees ganz genau an, so
entdeckt man das „Boadicea“ von Enya im Hintergrund. Und es
heißt ja nicht einmal im Titel: „Fugees, feat. by Enya“ o.ä.

nennt man das heutzutage nicht sample? seit den späten achtzigern (ich glaube, angefangen hat das ganze mit nem rechtsstreit um m.a.r.r.s.) sind künstler, die längere samples verwenden verflichtet, anzufragen, ob das sample eingeflochten werden darf bzw. müssen dies auf der platte auch vermerken. siehe z.b. massive attack, die auf ihrer letzten cd. minutenlang 10:15 saturday night von cure hören lassen. ist also rechtlcih in aller regel okay.

Denn meiner Meinung nach ist Plagiat das schlimmste
Verbrechen, daß der Mensch begehen kann, schlimmer als Mord,
denn hier wird die Seele, die kreative Schöpfung des Geistes
geklaut und für die des Plagiators erklärt. Denn der geistiger
bzw. schöpferischer Besitz ist ja viel wichtiger und
wertvoller, als das Materielle.

uah, „schlimmer als mord“? eine solche aussage ist nicht nur vollkommen bescheuert, sondern beleidigt alle angehörigen von mordopfern derart, daß ich dir vorschlagen würde, ebensolche mal aufzusuchen, um ihnen deine meinung ins gesicht zu sagen …

grüße,

s.

Hab’ noch einen
Hai,

kann Dich voll und ganz verstehen. Mich nerven die neuen „Künstler“ auch, die sich mit fremden Federn schmücken. Meistens ist das „alte“ Lied viel besser. Ist Euch mal aufgefallen, daß die „tollen Musiker“ von Echt bei „Du trägst keine Liebe in Dir“ sich bei Depeche Mode „Blasphem. Rumours“ bedient haben. Aber die Echt’s lassen ja auch schreiben :wink:

Oder bei dem „neuen“ „Electric Lady“ von Marque ist doch die Goombay Dance Band mit „Sun of Jamaica“ versteckt und noch ein Lied, aber ich komme nicht darauf.

Dann gab es vor Jahren ein Lied von den Soultans, das war von Tanita Tikaram „Twist in my Sobriety“ geklaut.

und, und, und

Gruß Silvia

Hi silvia,

„Echt´s“ Junimond ist auch nicht echt. Original von Rio Reiser.

Gruss Patricia

Danke!
Vielen Dank an alle für wervolle Informationen.
Jetzt sehe ich, daß es wirklich viele Plagiatfälle gibt.
Zugegeben, meine Definition von Plagiat war etwas radikal, ich nehme meinen Vergleich mit Mord zurück. :wink:
Aber es ist noch keine Rechtfertigung für die ach so schöne Sänger, die fremde Ideen klauen.

Wenn ich noch was zu dem Thema finde, sage ich unbedingt Bescheid!
Und falls ihr noch was bemerkt - heiße ich Ihre Funde herzlich willkomen!

Viele Grüße an alle!
Vladimir

auch nie verzeihen werde ich
… Holger Czukay, daß er auf einer Solo-Scheibe einen Song 1:1 auf NEGATIVLAND’s „Yellow black & rectangular“ aufbaut und die geniale Band nicht mit EINEM Wort erwähnt!! Er glaubt wohl, die kennt hier eh keiner… aber Holger: ICH KRIEG DICH!!! *g*.

Hi!

nennt man das heutzutage nicht sample?

Nö!
Ein Sample ist eine Aufnahme, wie eine CD. Ein Sample ist ein digitale (meist Kurze, aber auch eine digitale Aufnahme, was fas t ein wiederspruch in sich ist, ein sample ist eine Beschreibung des Singnals) Aufnamhe, die gerne in Lieder oder Filme etc. eingebaut (mach spricht von Fliegen) wird, um den kreativen oder musikalischen Wert einer Aufnahme noch zu vergrößern.
CD’s, die mehrere Interpreten beherbergen, wie die Bravo Hits, nennt man auch Sampler, obwohl die mit den Studiogeräten NIX gemein haben. Sample ist eine Probe, und eine CD mit Proben von versch. Musiken nennt man auch Sampler (Sammler sozusagen).

Wenn eine Band (z.B. Echt) ein Lied NACHSPIELT (Junimond) dann nennt sich das covern!

Plagiieren ist das verwenden von Geistigen Eigentum in eigener geistiger Arbeit, z.B. wenn jemand einen Song schreibt, und keinen guten Refrain schreiben kann, und diesen bei jemand anderem „klaut“.

Viele Grüße

Florian

PS Seid vorsichtig mit Namen, die Ihr da nennt, da evtl. jemand auf die Idee kommen könnte, daß das üble Nachrede wäre…

Ein Sample ist eine Aufnahme, wie eine CD. Ein Sample ist ein
digitale (meist Kurze, aber auch eine digitale Aufnahme, was
fas t ein wiederspruch in sich ist, ein sample ist eine
Beschreibung des Singnals) Aufnamhe, die gerne in Lieder oder
Filme etc. eingebaut (mach spricht von Fliegen) wird, um den
kreativen oder musikalischen Wert einer Aufnahme noch zu
vergrößern.

hi,

danke für die aufklärung. aber kannst du mir nun noch erläutern, wie man das einflechten einer kurzen originalaufnahme, evtl auch verzerrt, in ein ein eigenkomponiertes stück nennt? meines wissens heißt das eben auch samplen. d.h. künstler y schreibt ein lied, nimmt es auf und irgendwo mittendrin ist für x sekunden ein original-ausschnitt eines stücks von künstler z zu hören.

der begriff „cover“ ist mir bekannt …

grüße,

s.

Hi Suehead!
_:danke für die aufklärung. aber kannst du mir nun noch

erläutern, wie man das einflechten einer kurzen
originalaufnahme, evtl auch verzerrt, in ein ein
eigenkomponiertes stück nennt? meines wissens heißt das eben
auch samplen. d.h. künstler y schreibt ein lied, nimmt es auf
und irgendwo mittendrin ist für x sekunden ein
original-ausschnitt eines stücks von künstler z zu hören._

Jepp, das ist doch samplen!?!!
_:

der begriff „cover“ ist mir bekannt …_

der Begriff wäre covern… ggg

Die rechtliche Seite, die Du als „unbedenklich“ (oder so ähnlich) bezeichnet hast, ist gar nicht so ohne. Wenn Du, auch nur 1/10 Sekunde, aus einer fremden Produktion „klaust“ musst Du dem Produzenten der Tonaufnahmen, in dem Fall die Plattenfirma, mit Kohle bedenken, bzw. eine sog. Clearance vorweisen können. Wenn du OHNE Erlaubnis einfach was „rausschneidest“, gibt es Ärger, und das nicht zu knapp. Wenn das Sample jetzt lang genug ist (gill auch bei coverversionen) um das ursprüngliche (Musik)stück erkennen zu lassen (juristisch: „Eigene Schöpfungshöhe“), also erkennbar eine Meldoie zu Grunde liegt, ist auch noch dem Uhrheber des Stückes (meist über die GEMA) Geld zukommen zu lassen. Wer sich da nicht auskennt, ist schnell ein armer Mann/Frau! Übrigens: Die Regelung, daß man eine gewisse anzahl von Takten „ungestraft“ nehmen kann ist völliger Quatsch!
Über das ganze Thema kann man noch viel schreiben…

Viele Grüße
Florian!

der begriff „cover“ ist mir bekannt …

der Begriff wäre covern… ggg

das „cover“ (n) oder „covern“ (v) - is ja gut …

Die rechtliche Seite, die Du als „unbedenklich“ (oder so
ähnlich) bezeichnet hast, ist gar nicht so ohne. Wenn Du, auch
nur 1/10 Sekunde, aus einer fremden Produktion „klaust“ musst
Du dem Produzenten der Tonaufnahmen, in dem Fall die
Plattenfirma, mit Kohle bedenken, bzw. eine sog. Clearance
vorweisen können. Wenn du OHNE Erlaubnis einfach was
„rausschneidest“, gibt es Ärger, und das nicht zu knapp. Wenn
das Sample jetzt lang genug ist (gill auch bei coverversionen)
um das ursprüngliche (Musik)stück erkennen zu lassen
(juristisch: „Eigene Schöpfungshöhe“), also erkennbar eine
Meldoie zu Grunde liegt, ist auch noch dem Uhrheber des
Stückes (meist über die GEMA) Geld zukommen zu lassen. Wer
sich da nicht auskennt, ist schnell ein armer Mann/Frau!
Übrigens: Die Regelung, daß man eine gewisse anzahl von Takten
„ungestraft“ nehmen kann ist völliger Quatsch!
Über das ganze Thema kann man noch viel schreiben…

Viele Grüße
Florian

„rechtlich okay“ habe ich geschrieben und meinte damit, daß die rechte vermutlich geklärt sind, soll heißen, daß bands, die samples verwenden vermutlich die erlaubnis haben bzw. eben tantiemen zahlen. wieso sollte massive attack bei einem stück im cd-inlet abdrucken „track enthält sample von xxx, komponist sowieso, verlag usw.“, wenn sie die clearance nicht haben bzw. sogar blechen …?

unglücklich ausgedrückt? sorry! daß es seit den 90ern eindeutige gerichtsurteile gibt, ist mir bekannt.

des weiteren spreche ich tatsächlich von samples und nicht von covern; ohne den fugess-song im ohr zu haben, der von irgendwem erwähnt wurde, bat ich zu bedenken, daß hier ein unterschied zu machen ist …

kann es sein, daß wir aneinander vorbeireden?

grüße,

s.

des weiteren spreche ich tatsächlich von samples und nicht von
covern; ohne den fugess-song im ohr zu haben, der von
irgendwem erwähnt wurde, bat ich zu bedenken, daß hier ein
unterschied zu machen ist …

Das habe ich weiter oben nicht genau verfolgt, sorry!

kann es sein, daß wir aneinander vorbeireden?

Glaube nicht… aber es scheint ja klar zu sein :smile:))

Übrigens: Ich weiß von Fällen „wo kein Schwein“ sich um eine Clearance gekümmert hat… ist aber auch egal. ICH würde NIEMALS etwas OHNE Clearance veröffentlichen, aber da ich eh` nicht „klaue“…

gute Nacht, ich gehe jetzt schlafen! Bis denn…
Florian