Renault Twingo Bremsennachstellautomatik

Hallo,
vielleicht hast Du schon mal die Trommmelbremse beim Twingo geöffnet und Dich gewundert, wie diese interesssante Mechanik wohl funktionieren kann.
Wer bei Renault beschäftigt ist, könnte das wissen, oder?
Das interessante an der Funktionsweise ist der Drehverhinder ( Fachleute mögen mir bitte verzeihen, dass dich den Fachausdruck nicht kenne), der die rückkehrenden Vorschieber wiederaufnimmt. Bei dem einem ist da eine „S“-Abkantung drin, beim anderen nicht.
Wen man anspricht, keiner weiß was, nicht mal die TÜV-Ingenieure.
Muss der Drehverhinderer eingehagt bleiben oder nicht? Ist der abgekanntet oder nicht?
Das KFZ:
Renault Twingo C06 1100ccm 43kW Bj.99 Motor D7F
Vielleicht weiss einer mehr…
Danke.

Hallo!

Also ich habe mich auch schon oft mit diesen Bremsnachstellern bei Renault herungeärgert.

Du findest unter dem Radbremszylinder dieses feinmechanische Teil, welches die beiden Bremsbacken miteinander verbindet.
Das funktioniert so:
Wenn sich die Bremsbeläge abnutzen, ist ein weiterer Weg der Bremsbacken nötig,
um diese an die Bremstrommel anzupressen.
Diese Nachstelleinrichtung ist so konstruiert, dass in dem Fall (weiterer Weg) eine Mechanik betätigt wird, welche eine Mutter entsprechend des Bremsbackenverschleisses dreht,
und dadurch die Nachstelleinrichtung auseinanderschraubt.
Somit wird immer ein gleichmässiges, geringes „Lüftspiel“ zwischen Bremsbacken und Trommel gewährleistet.
Zusätzlich ist da noch eine Bi-Metallfeder (Thermoclip) eingebaut, welche verhindert, dass sich bei sehr heisser Bremse die Mechanik bewegt,
weil dadurch die Breme „festwerden“ könnte.

Am besten ist es, wenn Du Dir die Funktion der Nachstelleinrichtung mal selbst anschaust,
da könnte ich hier stundenlang schreiben, und am Ende versteht es trotzdem keiner.

Also nur eine Bremstrommel abnehmen, Handbremse darf nicht betätigt sein.
Ein Helfer sitzt im Auto, und drückt ganz langsam auf Dein Kommando auf das Bremspedal.
Du beobachtest, was in der Bremse passiert:
Erstmal werden sich die Bremsbacken auseinander bewegen, und nach wenigen mm muss sich die Nachstellmechanik bewegen.
Da bewegt sich also ein kleiner Hebel, der das Ratschen-Zahnrad ein oder 2 Zähne verdreht.
Das sollte man mehrmals nacheinander versuchen,
aber der Helfer darf nicht sehr weit auf das Bremspedal treten, damit nicht die Kolben aus dem Bremszylinder schnappen.

Ansonsten wäre noch wichtig, dass man bei einer Reparatur die Nachstellmechanik zurückschrauben muss, um die Bremstrommel aufsetzen zu können.
Und genau darauf achten, dass man alles wieder so zusammenbaut, wie es war.
Es sind da viele kleine Federn drin, welche man auch in ein falsches Loch einhängen kann.
Dann geht die Bremse zwar erstmal, aber nach einem viertel Jahr hält die Handbremse nicht mehr,
weil die Nachstellmechanik nicht arbeitet.

Auch wäre noch hilfreich zu wissen,
dass es nach einer Bremsenreparatur wichtig ist,
vielleicht 100 x die Bremse zu treten, (Handbremse darf dabei nicht angezogen sein),
damit sich die Bremsanlage selbst richtig einstellt.

Ganz genaue Anleitung kann ich hier nicht geben,
weil Renault fast immer wahllos 2 verschiedene Bremsanlagen einbaut,
also Bendix oder Lucas.
Die sind zwar ähnlich aufgebaut,
aber trotzdem völlig unterschiedlich.

Grüße, Steffen!

Moin Steffen,

aber der Helfer darf nicht sehr weit auf das Bremspedal
treten, damit nicht die Kolben aus dem Bremszylinder
schnappen.

Das habe ich meiner Schwester damals auch gesagt:wink:
Weisst Du wie weit der Mist fliegt?
Und ich sah aus wie Sau.

Gruss Jakob