wir planen, das Stadtauto meiner Frau (Seat Ibiza Bj 2006, 90.000km) mit einem Renault Zoe 22kw/h zu ersetzen. Sie fährt mit dem Wagen ca. 5000 km im Jahr. Von Renault werden 59 Euro Batteriemiete bis 7500 km/p.a. fällig. Ich habe folgenden Verbrauchsvergleich ohne Instandhaltung/Inspektionen aufgestellt:
Ibiza, bei 5000 km Laufleistung p.a.:
7 ltr/100km. Superbenzin, durchschn. Literpreis 1,17 (sie tankt 100% in Österreich), ergibt sich ein Jahresaufwand von 351 Euro. Plus KFZ-Steuer 95 Euro/p.a. wären wir bei einem Jahresaufwand von 446 Euro.
Zoe, bei ebenso 5000 km:
200 km durchschn. Reichweite, 1x Laden ca. 6 Euro (maximal, hoffe ich), ergibt einen „Ladeaufwand“ von 150 Euro/p.a. Plus der Batteriemiete 708 Euro ergäbe sich ein Jahresaufwand von 858 Euro. KFZ-Steuer fällt ja keine an.
Beim größeren 41kw/h-Akku und identischem Ladezyklus steigt die Miete auf 69 Euro/Monat, Jahresaufwand wären dann 978 Euro.
Wie gesagt, ohne Inspektionskosten, Reparaturen, Reifen etc…
Stimmt das so? Mir kommen die fast doppelten Verbrauchskosten komisch vor.
Oder habe ich da einen Denkfehler in der Hochrechnung?
Nein.
Wenn man sie so wenig fährt sollte man sich kein E-Mobil anschaffen.
Fahrrad oder Carsharing.
Die Steuer braucht man sicher nicht berücksichtigen, sie ist gegenüber der Kfz-Versicherung doch regelmäßig deutlich geringer und somit fast vernachlässigbar.
Du hast sie als gleich hoch betrachtet und weggelassen ?
Mit Ladezyklus habe ich die 5000km gemeint…, Sorry.
Der größere Akku hat auch die doppelte Reichweite. Bleibt sich da die Rechnung nicht gleich?
22kw = ~200km = 6 Euro = 3 Euro je 100km
41kw = ~400km = 12 Euro = 3 Euro je 100km (nie im Leben fährt der 400km)
Wir sind in DE und laden auch dort, wohnen aber nur 2 km von Österreich weg. Interessanterweise haben wir hier 100% Ökostrom, aus den Vorarlberger Wasserkraftwerken. Super aktuell (18.9. 12:00) 100 Meter nach der Grenze 1,149 Euro.
Mist, vertippt.
Meine Rechnung geht von 6 Liter Verbrauch aus, das sind dann die 351 Euro. Mehr braucht der Wagen eigentlich nicht. Aber auch mit 7 Litern bin ich noch sehr weit weg vom Stromer…
Ein aus Akkus betriebenes E-Auto ist für kurze Strecken und geringe jährliche Fahrleistung geeignet. Für was denn sonst?
Den Rat „Fahrrad“ höre ich als ambitionierter Fahrradnutzer vorzugsweise von Leuten, die ein Fahrrad gar nicht oder nur ausnahmsweise nutzen. Tatsächlich ist ein Fahrrad ein gutes Verkehrsmittel - bei schönem Wetter, wenig Wind, ohne größere Lasten und das Ganze im Flachland. Oder als Sportgerät. Aber wenn man bei jedem Wetter fahren muss, wenn es bergig zugeht oder man nennenswerte Lasten transportieren muss, ist es mit dem Spaß schnell vorbei. In der Fläche kann man noch nicht einmal ein Fahrrad nutzen, um einige Kilometer zum nächsten Bahnhof zu kommen. Dort gibt’s zwar ziemlich sicher einen Fahrradständer (vorzugsweise Speichenmörder aus Großvaters Zeiten), aber keine vandalismussicheren Boxen. Meine diesbezügliche Anregung Richtung Deutsche Bahn, wurde mit der Empfehlung beschieden, ein altes Fahrrad zu nehmen, bei dem Schäden verschmerzbar sind. Wieder so ein Rat von Leuten ohne die geringste Ahnung. Wer bei jedem Wetter in stockfinsterer Nacht unterwegs sein und die Bahn erreichen muss, kann mit einem Schrott-Drahtesel nichts anfangen, braucht ein zuverlässiges Verkehrsmittel mit Nabendynamo, Beleuchtung vom Feinsten und natürlich Gepäcktaschen für Regenzeug. Wer dann nach Hause will und nur noch eine im unbrauchbaren Ständer abgeknickte Felge, abgefackelte Gepäcktaschen oder demontierte Reste vorfindet, kommt nicht nach Hause. Nein, Taxi gibt’s auch nicht.
Carsharing ist eine feine Sache. Aber nur in größeren Städten. In Dörfern oder auf dem Land gibt’s kein Carsharing. Mancherorts kann man nicht einmal ein Taxi rufen, weil es so etwas nur für Krankentransporte oder mit Tagen Voranmeldung für den Flughafentransfer gibt. Spontan anrufen und in einer Viertelstunde steht das Taxi vor der Tür, funktioniert in der Fläche nicht. D besteht überwiegend aus dünn besiedelter Fläche mit kleinen Ortschaften, wo es bestenfalls einen Schulbus, aber ansonsten nichts an Infrastruktur gibt.
Schließlich: Für akkubetriebe E-Autos gibt es etliche sinnvolle Einsatzfälle. Aber mit unklarer Akku-Lebensdauer und deshalb gemietetem Akku mit spürbarer finanzieller Dauerlast werden akkubetriebene E-Autos unwirtschaftlich. Wer kaufmännisch denkt, fasst finanzielle Dauerlasten, die unabhängig von der Nutzung anfallen, gar nicht oder nur mit spitzen Fingern an. Wenn jemand das Auto nicht mit garantierter Akku-Lebensdauer verkaufen kann/will, sollte man kein Geschäft mit solchem Lieferanten machen.
Schon seit Jahren und unabhängig von Akku-E-Autos propagieren manche Leute, Eigentum sei nur Last, man solle deshalb alles nur mieten und der Lieferant kümmert sich dann. Ist ein sicherer Weg, dauerhaft Melker zu nähren und sich selbst zur Melkkuh zu machen.
Hallo,
wenn das Auto nur 5000 km fährt, dann hat es eine Auslastung von etwas über 2 %. Wen man es mit zwei anderen Familien teilen könnte, dann wäre es doch sehr sinnvoll.
Und in der Rechnung vermisse ich die Anschaffungskosten, die dann auf den Kilometer oder den Monat noch umgerechnet werden. Mit den reinen Verbrauchswerten kommt man doch auf keine realistische Kosten.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Kommst Du gerade aus einem BWL-Seminar? Deine Kaffeemaschine, Dein Klo, Dein Bügeleisen, der im Flur hängende Feuerlöscher, der Aktenschredder neben dem Schreibtisch und ungezählte andere Sachen kommen mutmaßlich auf deutlich geringere Auslastungen. Wenn es um die Möglichkeit geht, den spontanen Bedarf zu decken, kommt man mit Überlegungen zur Auslastung nicht weiter. Dann liefe man für ein Fieberthermometer, das man alle paar Jahre für Minuten braucht, durch die Nachbarschaft und Bedienungsanleitungen würden sofort entsorgt (was viele Zeitgenossen tatsächlich tun, um in Jahren händeringend nach einem Exemplar zu suchen).
Solche Ideen funktionieren allenfalls für kurze Zeit, um sich schnell als realitätsfern und lebensfremd zu zeigen. Mobilität nach individuellem Bedarf, spontan, zu jeder Zeit und ohne vorherige Absprache mit wem auch immer, gehört doch gerade zu den entscheidenden Vorzügen eines eigenen Fahrzeugs.
klar, wenn ich BWLer wäre, dann könnte man meine Gedanken allein deshalb schon ablehnen und nicht weiter lesen. So ist es aber nicht.
Und einen Feuerlöscher mit einem Auto im Nutzungsgrad zu vergleichen finde ich von dir nicht souverän.
Falls sich jemand für mein Argument interessieren sollte:
Die Kosten für die Anschaffung sind nicht genannt. Da muss man nicht BWL studiert haben, um hier ein komisches Gefühl zu bekommen.
Und dass nicht gesagt wir, wofür das Auto gebraucht wird, finde ich auch nicht in Ordnung.
So können wir wie die Theologen einfach irgend etwas annehmen und behaupten.
Aber es ist doch so: Bei 5000 km Laufleistung im Jahr reden wir von 14 km pro Tag oder von 100 km pro Woche.
Da sollte es doch erlaubt sein, über dieses Projekt einmal gründlicher nachzudenken als einfach zu sagen … es muss ständig verfügbar sein, egal, was es kostet.
Mit etwas Hirn kann man doch hier eine sinnvolle Nutzung zustande bringen.
Man muss aber die wirklichen Kosten, also auch die Anschaffungskosten mit berücksichtigen. Und dann überlegen, wozu das Auto gebraucht wird.
Das war auch mein Gedanke, denn auch diese Kosten dürften gegen den Zoe sprechen. Wobei ich vermute, dass die Wahl genau aus dem Grund auf den Zoe gefallen ist, da dessen Anschaffungspreis bzw. Wertverlust für ein E-Auto relativ gering ist, da der Akku ja noch dazu kommt. Aber auch bei anderen E-Autos, bei denen man den Akku mit dem Auto kauft, muss man erst mal eine Wirtschaftlichkeit erreichen. Wobei man kaum voraussagen kann, wie lange der Akku wirklich hält und was ein Austausch dann kostet. Ich denke, da werden sich noch einige Leute wundern, wenn sie plötzlich nach 8 Jahren einen wirtschaftlichen Totalschaden vor der Tür stehen haben.
Hm… Mir deucht, ich habe da in manchen was ausgelöst…
Einsatzzweck: „Stadtauto“ der Gattin halt. Kinder auf den Bahnhof fahren (Zug zur Schule), selber weiter zum Arbeiten, Kinder wieder holen, einkaufen, Großeltern versorgen, Musikschule, Sportverein etc. Sie fährt ca. 30km an (Schul-)Tagen. Und ja, wir im Allgäu sind „ländlich geprägte Region“…
Zur Anschaffung (22.000 Euro lt. Liste) wurde der Hintergrund exakt erkannt: Der Zoe steht mit dem günstigsten Startpreis da. Kann jeder im www nachsehen. Und wie sollte ich den ansetzen? 5 Jahre wg. Akku? 10 Jahre wie der Ibiza? Die Händler wissen selber nicht, wie sich deren eigenes Kostenmodell entwickelt, bzw. welche regelmäßigen oder außerordentlichen Kosten entstehen werden. Wir rechnen max. 20.000 Euro für das neue Auto… Egal was es wird.
Am Wochenende war bei uns in der Nähe verkaufsoffener Sonntag. Da waren auch einige Autohändler mit Stromern da: Renault Zoe 19.000 Euro (22kw), VW eUp 28.000 Euro, BMW I3 45.000 Euro… für den m.E. hässlichsten BMW zur Zeit.
Bedeutet, ich könnte den (die?) Zoe mit der anfallenden Miete 10 Jahre fahren, bis die 9.000 Euro Preisdifferenz zum eUp drin wären. Und bekomme bei Bedarf eine neue Batterie…
Vielen Dank für die rege Anteilnahme!
Gruß
Michael
PS: Meine Frau gerade einen Suzuki Ignis gegooglet: „Der ist echt hübsch und hätte Allrad für 16.000…“ Au weh, jetzt gehts von vorne los…
sicher, dass 5000km im Jahr reichen? 30km * 180 Tage (passt das ungefähr?) sind schon 5400km. Und da ist die Gattin noch nicht einmal in den Ferien zur Arbeit oder für die Kinder irgendwo hingefahren.
Die höhere Fahrleistung spricht zwar einerseits für ein E-Auto. Allerdings darf sich dann nichts ändern, was zu noch mehr KM führt, wenn die Jahresfahrleistung bei der gemieteten Batterie auf 7500km limitiert ist.
Wie sieht eigentlich der Platzbedarf beim Zoe bzw. eUp aus, kann da zumindest eines der Kinder vernünftig sitzen, wenn die älter und entsprechend größer werden? Nur mal so als Überlegung, ich fürchte nämlich, dass die spürbar enger sind als der Ibiza.
Wie die Lebensdauer einer Batterie ist, weiß man heutzutage schlichtweg noch nicht. Deswegen ist es schwierig, das zu berechnen. Habe ich das richtig verstanden, dass Renault die Batterien für 5 Jahre vermietet? Das könnte auch ein Grund dafür sein. Dann weiß man noch nicht mal, was man für die nächsten 5 Jahre bezahlen muss, wenn die bis dahin feststellen, dass die Kosten deutlich höher werden als heutzutage angenommen.
Bei 19000 Euro + Batteriemiete oder gar 28000 Euro für einen Kleinwagen würde ich auf jeden Fall mal z.B. einen neuen Ibiza mit kleinem Benzinmotor gegen rechnen. Für meinen habe ich als EU-Wagen deutlich weniger bezahlt. Oder von mir aus einen Ignis, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten
Bevor mich jemand falsch versteht: Ich habe nichts gegen E-Fahrzeuge. Ich habe beim letzten Autokauf auch daran gedacht, aber nichts für mich passendes gefunden. Alleine was die Reichweite betrifft, gab es vor 3 Jahren kaum was mit einer Reichweite im Winter von deutlich über 100km. Das hat sich inzwischen schon geändert. Und ich fahre sogar zwei elektrisch betriebene Fahrräder (auch wenn man das schlecht vergleichen kann). Aber ich habe meine Zweifel, dass heutzutage ein E-Auto rein von den Kosten her die bessere Wahl ist. Vor allem bei der genannten Fahrleistung.
Die 5000 km sind ausgerechnet. Ich habe da den Inspektions-Tachostand der beiden letzten Termine hergenommen. Und da waren es in 14 Monaten 5732 km. Meine Frau ist seit zwei Jahren an einer Schule als Integrationshilfe beschäftigt. Die Betreuung findet ausschließlich bei Anwesenheit des Kindes statt. Schulfrei oder Kind krank = keine Arbeit. Bezahlung ist nicht prickelnd, es ist kein wirklich sicherer Arbeitsplatz, aber sie geht in dieser Arbeit auf.
Die Diskussion entsteht hier, da der hiesige Händler altershalber zu gemacht hat und der Ibiza frisch repariert ist. Da waren beide Schweller vorne durchgerostet. Das wurde aber von SEAT aufgrund der 10-Jahre-Verzinkung auf Kulanz instandgesetzt. Jetzt steht der schön da und wäre wieder ein bisschen mehr Geld wert.
Aber es ist egal, wie ich diese Stromer-Überlegungen ansetze: Entweder ist die Batterie-Miete enorm oder das Fahrzeug schlicht zu teuer. Und die Lebensdauer der Batterien ist ein großes schwarzes (Geld-)Loch…
Wenn man die maximalen 7500 km pro Jahr fährt kostet allein die Miete 9,50 Euro pro 100 km. Plus 3 Euro Strom pro 100 km. Meinen alten 7er BMW fahre ich mit LPG für 5,50 Euro pro 100 km (10 L Gas / 100 km bei gemütlicher Fahrweise auf der Autobahn). Schon komisch, dass es über doppelt so teuer ist einen strombetriebenen Kleinwagen zu fahren und sich jemand so etwas auch noch kaufen will…