Hi,
zuersteinmal - ich gehe davon aus, dass die Versicherung bis zum ursprünglich vereinbarten Vertragsende gelaufen ist (?). Wird sie nämlich vorher gekündigt, kann durch fehlende Schlussgewinnanteile, mögliche Stornogebühren, einer vorhandenen Zillmerung („Abschlussgebühren am Anfang der Laufzeit“…) die Rendite auch negativ sein. Darauf wurde beim Abschluss sicher im Versicherungsschein hingewiesen und wahrscheinlich ist da sogar eine Tabelle der garantierten Rückkaufswerte dabei, an denen man diesen Effekt sehr gut ersehen kann.
1991 betrug der Höchstrechnungszins m.E.nicht 4, sondern 3,5 Prozent. Dieser bezieht sich außerdem nicht auf den eingezahlten Beitrag, sondern nur auf das, was überhaupt zum Sparprozess vorhanden ist. Um nur eins herauszugreifen - da werden vorher zum Beispiel für die Deckung des getragenen Risiko Beitragsteile verbraucht (immerhin muss im Todesfall die volle Versicherungssumme ausgezahlt werden, obwohl nur einige Beiträge bezahlt wurden…).
Der Vergleich mit einer Anlage in Bundesschatzbriefen ist, wie schon das eben genannte Beispiel zeigt, irgendwo Äpfel mit Birnen verglichen.
Mich würde übrigens interessieren, welche Bundesschatzbriefe denn existierten, die Laufzeiten von über 20 Jahren hatten. Oder sollten immer die jeweils aktuellen gekauft werden? Insbesondere in den letzten Jahren, wo aufgrund monatlicher Besparung die vorhandene Ansparsumme groß ist, hab ich zumindest keine Bundesschatzbriefe mit hohen Renditen gesehen, sodass ich - ohne nachzurechnen - nicht so ganz überzeugt bin, dass man mit ihnen in den letzten 20 Jahren die doppelte Rendite eingefahren hätte. Mehr Rendite aufgrund fehlendem Versicherungsschutzes glaub ich gern, zumindest, falls ein vorhandener Freistellungsauftrag die im Gegensatz zur steuerfreien Auszahlung der Versicherung zu versteuernden Zinsen der Schatzbriefe auffangen konnte…
Inwieweit nun „Glück“ mit der Auswahl der Versicherungsgesellschaft bestand, kann ich leider nicht einschätzen.
Überrascht bin ich eher, dass du von der Rendite überrascht bist. Hat die Versicherungsgesellschaft denn nicht in den letzten Jahren Informationen über den aktuellen Stand des Vertrages versandt?