Renovierung Bad - Anschlüsse und Wasserrohre für Dusche an Außenwand

Guten Morgen,

zur Zeit lasse ich mein Bad renovieren und dazu sollte der Wasseranschluss und Rohre für die Dusche an der Außenwand vom Haus installiert werden. Nun wurde mir gesagt, dass dies nicht mehr erlaubt sein soll. Ist dies richtig und wo könnte ich diese Vorgaben nachlesen?
Über Rückmeldung würde ich mich freuen.
Vielen Dank.

Gruß Sli

Hallo,

nicht „mehr“ erlaubt, weiß ich nicht, unser Heizungsbauer hatte uns gesagt, dass er das wegen Frostgefahr nicht macht. Wir wohnen in einem Fachwerkhaus, keine Ahnung, wie stark die Außenwand ist, aber auf der Seite, wo die Rohre hätten kommen können hat sie eine 10 cm starke Außendämmung und die Wand hat einen Biberschwanz-Außenbehang.

Gruß
Christa

Hallo,

Grundsätzlich ist diese Aussage erstmal richtig, da es meistens nicht möglich ist.

Wenn Wasserleitungen unter Putz verlegt werden, dann gilt die Vorgeschriebene Dämmdicke der Energie Einspar Verordnung ( EnEV).
Diese gibt vor, dass die Leitungen isoliert werden müssen. Bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/ m*K ergibt dies bei einer Rohrstärke von vor. 20mm eine Mindestisolierung von 2 cm.
Dies ergibt also bei 2x 20mm Isolierung ( gehen wir mal von Verbundrohr aus) und einem Rohr von 20 mm eine Gesamtstärke von 60 mm. Um diese anständig zu Verlegen braucht man also einen Schlitz von gut 7 cm.

Diese Vorgaben stehen wie gesagt in der ENEV.

Wenn es nun eine Außenwand ist, dann ist dies eine Tragende Wand. Ob es möglich ist in diese Wand einen Schlitz von 70mm tiefe und einer Breite von rund 14 cm zu ziehen ohne dabei die Statik zu beeinflussen, das kann nur ein Statiker sagen, der die Bausituation kennt.
Es ist aber davon auszugehen, dass dies in den meisten Fällen nicht klappt.

Daher ist die Aussage, die Rohre nicht so zu verlegen erstmal richtig, kann aber durch ein entsprechendes Gutachten eines Statikers widerlegt werden.

Viel Spass beim Bau!

Danke für eure Antworten.
Ich habe auch noch weiter recherchiert und bin auf diesen Leitfaden gestoßen (hoffe, ich darf den Link posten): Leitfaden
Wie ihr schon aufgeführt habt, sind 2 Punkte wichtig.

  1. der Frostschutz ist zu beachten
  2. die Statik und der Schallschutz (Strömungsgeräusche usw.)
    Es sind Schlitze je nach Wandstärke erlaubt (Seite 57), ABER - wie Mille bereits erwähnt hat - braucht man größere Schlitze um eine Isolierung mit einbringen zu können.

Einzigste Lösung die ich nun sehe, wäre ein Vorwandelement vor die Außenwand.
Das muss aber nochmal genauer überlegt werden.

Wünsche euch ein schönes Wochenende.

Gruß
Sli

Das muss man sich nicht wirklich überlegen. Es ist Standard und kann höchsten in sehr kleinen Räumen Probleme mit dem Platz geben.
Nicht in einem Raum, den man gut plant und berechtigt als Bad kennzeichnet!

Und wenn es „nur“ um die bodennahe waagerechte Verlegung von Leitungen ginge, so bliebe immer noch der Sockelkasten.

MfG
duck313

Hallo Duck,

geb ich vollkommen Recht.
Mein Satz wegen der Überlegung war etwas unglücklich im Zusammenhang.
Vorwandelement vor der Außenwand ohne Frage. Meine Überlegung war, ob ich die Anschlüsse evtl. an die Innenwand mache…

Gruß

moin,

man sollte auch daran denken, dass heut doch kaum noch ne normale Armatur verbaut wird in Duschen. Zu 99% kommt ohnehin ne iBox oder ähnliches rein, da sind wir dann auch noch etwas tiefer in der Wand.

Zum Thema Rohrdämmung: würde das nicht unter Stichleitung fallen und nach Anlage 5 Absatz 2 - je nach Länge - keine Dämmung erfordern?

Üblich reicht dann eine aufgeklebte GKBi, wenn die Leitung nur in den Putz geschlagen wird. Gerade in der Dusche sind 10 cm eben 10 cm.

Wenn unbedingt ne Vorwand hin muss, dann kann man überlegen diese auch gleich mit einer Nische zu versehen. In einer Dusche macht das durchaus Sinn.
Achtung nur bei den fertigen Wedi-Elementen. Die dämmen relativ gut, dabei müsste man die Außenwand näher betrachten und prüfen, ob da eine Gefahr durch Frost besteht.

grüße
lipi

Stichleitungen sollte es heutzutage eigentlich bei neuinstallationen nicht mehr geben.

hi,

dazu hätte ich gern eine Erklärung. Besonders da wir von einer Dusche und nicht von einem Gartenanschluss sprechen.

grüße
lipi

Das ergibt sich aus der Trinkwasserverordnung, den Anerkannten Regeln der Technik, den Vorgaben deines Wasserversorgers in Bezug auf Hygiene, und den Empfehlungen der Rohrhersteller.
Klar, man kann es auch lassen.
Fachgerecht ist es bei enger auslegung der Din aber sicherlich nicht.
Mir paßt das auch nicht immer, aber ich werde sicherlich keine Stichleitungen legen wenn auch ein Ringleitung möglich wäre.
Aber auch ein Gartenanschluß mit 100m Stichleitung ist noch ok wenn er garantiert täglich benutzt würde.

Gruß
Jürgen

hi,

ok, dann wäre das ja geklärt.

es ist offensichtlich nicht einmal die einfache Zuleitung problemlos möglich. Die Ringleitung müsste dann zwingend Isoliert werden, insofern ist es offenbar keine Option.

aber bei einer Dusche und vermutlich deutlich kürzerer Strecke ist es fachlich gesehen nicht ok?

grüße
lipi

Tja, manches erschließt sich uns einfach nicht.
Aber da sollen sich andere nen Kopp drum machen.
Es wollen ja alle ein stück vom kuchen abbekommen.

Noch vor ein paar Jahren war es toll wenn ich eine Leitung vom Keller zu jeder einzelnen Zapfstelle ziehen konnte.
Auch bei mir liegen locker 100-150m stagnierende Leitung im Haus.

Gruß
Jürgen

Hallo siehe Bestimmungen über Schlitze und Aussparungen sind in der
DIN 1053-1 enthalten .
alles zum Nachlesen