Hallo,
O.K. Was war dann der Fehler in der Argumentation, dass solzialversicherungspflichtige Beschäftigung, also solche von Menschen, durch Maschinen ersetzt worden ist?
Genau, und dies ist für das umlagebasierende Rentensystem irrelevant, solange die Menschen irgend eine andere sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben. Für die Rentenkasse spielt es keine Rolle, wie das Geld erwirtschaftet wurde, welches eingezahlt wird.
Na ds ist doch eine etwas schräge Argumentation. Für das Umlagesystem ist es freilich egal, wenn da nicht die fixen Ansprüche der Rentner wären. Wenn einfach das, was eingezahhlt wird, auf die Rentner verteilt würde, wäre dies so. Aber die Rentner haben fixe Ansprüche,also müssen die Rentenbeiträge für den einzelnen steigen, schon ohne demografische Veränderung.
Für die Rentenkasse spielt es sehr wohl eine Rolle, wie Geld erwirtschaftet wird. Es sind nämlich erstmal nur menschliche Arbeitsleistungen davon betroffen. Und davon dann auch nur diejenigen die sv-pflichtig sind. Und wenn es da immer weniger Einzahler bei einer wachsenden Zahl von Empfänger gibt, dann müssen entweder die einen einen größeren Anteil ihres Einkommens zahlen oder die Empfänger mit geringeren Renten leben. Dies wäre nur dann kein Problem, wenn die sv-pflichtigen Einkommen dies kompensieren könnten. Tun sie aber nicht.
Der Umbau der Industriestaaten in Dienstleistungsgesellschaften erfolgte erfolgreicher, als man es sich vorstellen konnte. Webdesigner und Frieseusen findet man wie Sand am Strand, aber gute Handwerker…
Da dürfte das Verhältnis wohl mit 1:100 gerade beim Ackerbau noch tiefgestapelt sein.
Um 1900 erzeugte ein Landwirt im deutschen Kaiserreich Nahrungsmittel für 4 weitere Personen. 2004 waren es bereits 143.
Das ist nicht die Zahl, um die es geht. Ich behaupte mal, dass die Leute heute mehr essen. Daneben wird ja heutzutage auf den Äckern nicht mehr nur für das Essen angebaut.
Was ist mit den Nachkommen der ganzen Landwirte von 1900?
Sind die heute alle arbeitslos?
Nein, du kennst die Antwort.
Viele dürften zumindest keine Renten mehr erhalten.
Ok. Wieviele Arbeitsstunden wurden in 1900 geleistet und wieviele heute. Wieviel Rentner gab es in 1900 im Verhältnis zu den Beitragszahlern und wie sieht das heute aus.
Kleiner Hinweis: 1900 gab es noch die 6-Tage-Woche, bei 10 h pro Tag. Selbst wenn man nun davon ausginge, dass die Zahlen der Beschäftigten und Rentener jeweils gleich waren, dürfte doch klar werden, dass hier eine Verschiebung zu maschineller Arbeit stattgefunden hat, für die eben keine Rentenbeiträge fällig werden.
Es geht hier aber nicht um exakte Zahlen auf den Euro genau, sondern lediglich um die Tendenz, die diesem System eben Probleme bereitet. Würden sich die Rentenbeiträge am BIP orientieren, wäre das Problem deutlich kleiner. Aber sie orientieren sich eben nur an den sv-pflichtigen Einkommen, deren Anteil am BIP in letzter Zeit doch abgenommen hat. Der Rentenkasse ist es also nicht egal, wenn ein wachsender Anteil durch Kapital erwirtschaftet wird. Darauf kann sie nämlich keine Beiträge für ihren Rentnerbestand erheben.
Grüße