Ich bin mir nicht sicher ob es hier rein passt. Ansonsten bitte löschen. Ich habe mein Auto zu einer jährlichen Durchsicht gegeben. Am Vormittag kam der Anruf und die Frage, ob Zündkerzen und Bremsflüssigkeit gewechselt werden können. Das beantwortete ich mit Ja. Am Nachmittag rief ich die Werkstatt an um zu fragen, wann ich das Auto abholen kann. Da wurde mir mitgeteilt, dass noch 3 Sachen gefunden wurden (wurden mir alle telefonisch mitgeteilt). Er meinte er sucht die Preise raus und ruft mich zurück wegen einem Kostenvoranschlag. Leider rief niemand zurück. Am nächsten Morgen wurde ich 09:00 Uhr angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass mein Auto fertig sei. Mit ALLEN Reparaturen. Ohne Rückruf, ohne Kostenvoranschlag, ohne meine Zustimmung. So wurde aus einer normalen Durchsicht eine Rechnung von 800 €. Kann ich irgendwas dagegen tun oder muss ich das so hinnehmen? Die Batterie z. B. hätte ich zu Hause selbst wechseln können. Mich ärgert das so ungemein.
Für jeden Rat bin ich sehr dankbar.
Hallo und willkommen bei wer-weiss-was,
erste Gegenfrage: was steht auf dem Auftrag? Habt Ihr schriftlich vereinbart, dass es keine Kosten ohne Freigabe gibt?
Grüße
Pierre
Es gab nur eine telefonische Vereinbarung für eine Durchsicht und später noch mal die telefonische Vereinbarung wegen Zündkerzen und Bremsflüssigkeit. Unterschrieben hab ich leider gar nichts. Hab mein Auto Sonntagabend dort abgestellt damit sie es direkt Montag früh haben. So war es telefonisch vereinbart.
LG Anett
Sollte das nicht selbstverständlich sein?
Scheinbar nicht.
Nein. Natürlich nicht. Ein Dienstleister macht genau das, was man miteinander vereinbart:
„30.000 km Durchsicht / fertig machen für TÜV / TÜV/AU durchführen“ ist praktisch ein Freifahrtschein.
„50.000 km Durchsicht, Kosten bis 500 € freigegeben“ ist schon eine Einschränkung.
„60.000 km Durchsicht. KVA erstellen! Telefonische Rücksprache“ oder noch besser „60.000 km Durchsicht, KVA per Mail, Freigabe per Rück-Mail“ schränken die Möglichkeiten der Entscheidungen des Dienstleisters schon deutlich ein.
Aber natürlich, liebe @Christa hast Du Recht, rein menschlich wäre es schön, wenn es für den Dienstleister selbstverständlich wäre, den Kunden von Anfang bin Ende in die Aufgaben- und damit die Preisfindung mit einzubeziehen. Ich habe einst im Einzelhandel mit Werkstatt so gehandhabt und hatte stets ein gutes Gefühl.
Ja, das schon. Aber wenn da steht:
klingt das für mich wie eine Inspektion, bei der zwar festgelegte Arbeiten durchzuführen sind, wo aber Arbeiten, die zusätzliche Kosten verursachen, mit mir als Auftraggeber abzusprechen wären.
Und wenn ich da lese:
dann hätte ich gesagt: lieber Werkstattleiter, schön, dass ihr das gemacht habt, aber es gab keinen Auftrag dazu.
Ich glaube, ich habe das schon mal hier irgendwo erzählt. Mein Auto war in der Werkstatt des Autohauses, bei dem ich es gekauft habe, den Grund weiß ich nicht mehr. Nur definitiv, dass es nichts mit dem Motor oder überhaupt dem Motorraum zu tun hatte. Als ich es abholen wollte, präsentierten sie mir die Rechnung und teilten mir mit „ach übrigens, wir haben Öl nachgefüllt, es war zu wenig!“. Ich habe gesagt „danke schön, aber der Auftrag war ein anderer. Sie können gerne das nachgefüllte Öl wieder rausholen, wir haben genug Öl zu Hause.“. Sie mussten dann leider eine neue Rechnung erstellen …
Das ist eine Rechtsfrage - und daher habe ich sie ins passende Unterforum (hier „Brett“ genannt) verschoben.
Dann gibts aber auch noch die Kunden, die 142 km nach dem Werkstattaufenthalt wegen Ölmangels liegen bleiben, ein riesiges Geschrei machen, dass man das doch hätte sehen müssen oder der Werkstatt ankreiden, den Füllstand der Scheibenwaschanlage doch kontrollieren zu müssen, da sicherheitsrelevant, nachdem der Behälter während einer Autobahnfahrt Mitte November leer gesprudelt ist.
Zentrales Problem zwischen Menschen, egal welcher Branche, ist und bleibt mangelnde Kommunikation.
Da gebe ich dir Recht. Sie können gerne gucken, wenn sie wollen (wenn ich sonst liegen bleibe, werde ich sie sicher nicht in Regress nehmen, dass sie den Ölstand nicht geprüft haben, während das Auto z. B. wegen Reifenwechsel in der Werkstatt war), aber sie brauchen kein Öl mit Goldglitzer (sonst kann ich mir die Literpreise bei Werkstattöl nicht erklären) o. ä. nachzufüllen, ohne mich vorher zu fragen.
Bei mir mach ich alles per Email. Für alle möglichen Vorkommnisse habe ich vorformulierte Mails schon da.
In so einem Fall schicke ich eine solche an den Kunden,
dass noch
( ) dies
( ) jenes
( ) und auch das noch festgestellt wurde
( ) das da morgen, in zwei Monaten, aber spätetesten in einem halben Jahr kaputt gehen könnte
Das ist nicht* sicherheitsrelevant (zutreffendes streichen).
Der Betrag erhöht sich um xxx,yy € (inkl. 19% USt.)
Zusätzliche Arbeiten ausführen:
( ) ja
( ) nein
( ) nur ficken
Sicher meinst Du: nur „flicken“.
Nein. Ich meinte „nur ficken“.
Auch so kurz vor dem Pensionierungsalter muss dann und wann ein pubertäres Ding raus.
Servus,
gem. BGB sind mündlich vereinbarte Verträge rechtsgültig. Die schriftliche Niederlegung ist nur eine Schriftform des mündlichen Vertrages.
Das ist so wie bei einem Einkauf von Lebensmitteln oder beim Tanken. Juristen nennen das Invitatio ad Offerandum. D.h. der Vertrag wird beim Entnehmen geschlossen und die Erfüllung des Vertrages ist die Bezahlung.
Ich hatte auch so einen Fall mit Zündaussetzern bei meinem A4 älteren Baujahres. Das Limit waren €500 für die Reparatur und ich habe denen auch noch mitgeteilt, daß ich gelernter KFZ-Mechaniker bin und ich einige Dinge ausgeschlossen habe. Zusätzlich war noch die Abmachung, daß ich evtl. Ersatzteile selber beschaffe.
Ohne mich zu fragen haben die die Kompression geprüft, den Ventildeckel abgemacht und noch weiteres unnötiges Zeugs gemacht. Obwohl die wussten, daß ich das bereits überprüft hatte.
Es kam dann eine Rechnung von an €900. Von der haben die nur das Limit von €500 gesehen.
Nur Mut. Reklamiere, trete denen in den Arsch und verweise auf das BGB.
Gruß
Trianon