Hallo Sweatt,
die Gewichtungsfunktion dient meines Wissens nach nicht als Ausgleich für eine unzureichende Randomisierung, sondern allein zur Hochrechung der Ergebnisse einer stratifizierten/geschichteten Stichprobe. Das bedeutet, dass eine Gewichtung der Stichprobe voraussetzt, dass jede Zelle der Tabelle Gewichtungsmerkmal_1 x Gewichtungsmerkmal_2 x (…) " aus einer Teilstichprobe besteht, die zufällig gezogen wurde und ausreichend groß ist.
Ist das bei Dir der Fall? Dann gilt es das Gewichtungsmerkmal zu bestimmen, wobei erneut für jede Zelle der Tabelle „Gewichtungsmerkmal_1 x Gewichtungsmerkmal_2 x (…)“ ein Wert zu bestimmen ist. In SPSS wird dann nur eine Gewichtungsvariable eingegeben, welche die unterschiedliche Ausprägung in dieser Tabelle wiedergibt (z.B. den Anteil an der Gesamtpopulation). Als detailliertes Umsetzungsbeispiel kannst Du Dir mal die verschiedenen Paper zur Gewichtung im SOEP (Sozioökonomisches Panel) ansehen - Google weiß mehr darüber.
Wenn die Voraussetzungen für eine Gewichtung (d.h. startifizierte/geschichtete Stichprobe) nicht erfüllt sind, solltest Du darüber nachdenken, Deine Analyse auf ein(ig)e Teilgruppe(n) Deiner Stichprobe zu beschränken. Beispielsweise halte ich persönlich die „Aufteilung der Hausarbeit von Akademikern“ für nicht weniger spannend als die „Aufteilung der Hausarbeit insgesamt“. Alternativ könntest Du auch die Stichprobe so nehmen wie sie ist und Dir dann in der Diskussion schlaue Gedanken dazu machen, welchen Einfluss die Stichprobenverzerrung auf Deine Ergebnisse gehabt haben könnte.
Anmerken möchte ich, dass Deine Frage meiner Meinung nach die Hauptaufgaben Deiner Betreuung an der Uni berührt. Die Vorgehensweise würde ich auf jedem Fall mit der betreffenden Person absprechen. Vielleicht gibt es an Deiner Uni ja auch eine Methodensprechstunde, der Du Dein Problem vorstellen kannst?
Hoffe, ich konnte helfen,
Kutya