Repräsentativität und Gewichtung in SPSS?

Liebe Experten,

ich sitze gerade an der Auswertung meiner Online Umfrage für meine Diplomarbeit. Meine Untersuchung soll repräsentativ für alle Personen mit Deutscher Staatsangehörigkeit sein. Nun wollte ich nach verschiedenen Merkmalen gewichten um dies zu erreichen. In SPSS kann man allerdings immer nur nach einem Merkmal gewichten, z.B. Alter. Wie könnte ich nun nach allen Merkmalen gewichten (Alter, Geschlecht, Bildungsabschlus etc.)? Vielen Dank bereits jetzt für Ihre Antworten!

Hallo,
warum willst Du überhaupt gewichten? Wenn Du zufällig gezogen hast und die Stichprobe groß genug ist, hast Du immer eine repräsentative Stichprobe.
Zum Thema SPSS muss jemand anderes antworten.
Herzlichst,
M. Mierzwa

Ich möchte eine Aussage darüber treffen wie die Einstellungen zur Aufteilung von Hausarbeit sind. Da die Einstellungen z.B. sehr stark mit dem Bildungsniveau korrelieren und die Teilnehmer in meiner Studie zu 50 % einen Hochschulabschluss haben, würde die Aussage absolut nicht den Einstllungen der Grundgesamtheit entsprechen. Aber auch das Alter und andere Dinge spielen hier eine Rolle. Was tun? Danke für die schnelle Antwort!

d
Hallo,
warum willst Du überhaupt gewichten? Wenn Du zufällig gezogen
hast und die Stichprobe groß genug ist, hast Du immer eine
repräsentative Stichprobe.
Zum Thema SPSS muss jemand anderes antworten.
Herzlichst,
M. Mierzwa

Hallo Sweatt,

die Gewichtungsfunktion dient meines Wissens nach nicht als Ausgleich für eine unzureichende Randomisierung, sondern allein zur Hochrechung der Ergebnisse einer stratifizierten/geschichteten Stichprobe. Das bedeutet, dass eine Gewichtung der Stichprobe voraussetzt, dass jede Zelle der Tabelle Gewichtungsmerkmal_1 x Gewichtungsmerkmal_2 x (…) " aus einer Teilstichprobe besteht, die zufällig gezogen wurde und ausreichend groß ist.

Ist das bei Dir der Fall? Dann gilt es das Gewichtungsmerkmal zu bestimmen, wobei erneut für jede Zelle der Tabelle „Gewichtungsmerkmal_1 x Gewichtungsmerkmal_2 x (…)“ ein Wert zu bestimmen ist. In SPSS wird dann nur eine Gewichtungsvariable eingegeben, welche die unterschiedliche Ausprägung in dieser Tabelle wiedergibt (z.B. den Anteil an der Gesamtpopulation). Als detailliertes Umsetzungsbeispiel kannst Du Dir mal die verschiedenen Paper zur Gewichtung im SOEP (Sozioökonomisches Panel) ansehen - Google weiß mehr darüber.

Wenn die Voraussetzungen für eine Gewichtung (d.h. startifizierte/geschichtete Stichprobe) nicht erfüllt sind, solltest Du darüber nachdenken, Deine Analyse auf ein(ig)e Teilgruppe(n) Deiner Stichprobe zu beschränken. Beispielsweise halte ich persönlich die „Aufteilung der Hausarbeit von Akademikern“ für nicht weniger spannend als die „Aufteilung der Hausarbeit insgesamt“. Alternativ könntest Du auch die Stichprobe so nehmen wie sie ist und Dir dann in der Diskussion schlaue Gedanken dazu machen, welchen Einfluss die Stichprobenverzerrung auf Deine Ergebnisse gehabt haben könnte.

Anmerken möchte ich, dass Deine Frage meiner Meinung nach die Hauptaufgaben Deiner Betreuung an der Uni berührt. Die Vorgehensweise würde ich auf jedem Fall mit der betreffenden Person absprechen. Vielleicht gibt es an Deiner Uni ja auch eine Methodensprechstunde, der Du Dein Problem vorstellen kannst?

Hoffe, ich konnte helfen,
Kutya

Vielen Dank für Ihre ausführliche Anwort! Leider hat der Lehrstuhl an dem ich schreibe nicht die Ressourcen um sich um die Diplomanten in angemessener Weise zu kümmern, hinzu kommt auch noch, dass meine Betreuerin Pendlerin istund fast nie da ist. Aber was klage ich meine Leid…es muss ja geschafft werden. Wenn ich wirklich nicht weiter kommen sollte werde ich vll. mal den Tipp mit der Methoden Sprechstunde versuchen zu verwirklichen. Im Moment schlage ich mich mit einer mutlinominalen logistischen Regression rum…es wird nicht besser! Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt! Gruß! Christian