Repräsentabilität, Vergegenwärtigbarkeit, familial

Hi zusammen,
Die beiden ersten Wörter kennt der Duden nicht. Sind sie trotzdem richtig - also quasi als Substantivierungen?

Und was ist der Unterschied zwischen familial und familiär ?

Danke und Grüße
Bufo

Repräsentabilität ist wohl eine Eindeutschung von representability. Da es auch im Deutschen das Adjektiv repräsentabel gibt, halte ich die Substantivierung für richtig.

Ähnlich (wenn auch ohne englisches Vorbild) verhält es sich mit Vergegenwärtigbarkeit, da es das Verb vergegenwärtigen gibt, von dem vergegenwärtigbar bzw. Vergegenwärtigbarkeit abgeleitet werden kann.

Familial bedeutet „die Familie als soziale Gruppe betreffend“, während familiär neben „die Familie betreffend“ auch „Freundschaftlich“, „ungezwungen“ oder „vertraulich“ bedeutet.

Ach du liebes bisschen. Darf man fragen, in welchem Zusammenhang du über diese Ungetüme gestolpert bist?
Lösung hast du ja schon von der Katze bekommen.

Danke

Soon

In einem Skript Fachdidaktik Technik.
Wir machen gerade nur so Zeug und ich als eher naturwissenschaftlich geprägter Mensch kann nur staunen…

Danke, das mit dem englischen dachte ich mir schon fast.

Was ist denn der Unterschied zwischen repräsentabel und repräsentativ? Also der Sachgegenstand soll repräsentabel oder repräsentativ (im Sinne von exemplarisch) für ein Grundproblem sein

Bufi

Repräsentabelist ein Gegenstand oder ein Mensch, wenn er aufgrund seiner äußeren Erscheinung auf andere positiv beeindruckend wirkt, also mit Stolz vorgezeigt werden kann. Repräsentativ ist er, wenn er typisch für seine Art oder eine bestimmte Gruppe ist.

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Ich als Texthandwerkerin kann dagegen nur den Kopf schütteln.

Es gibt leider immer noch viel zu viele, die meinen, durch meterlange Fremdwörter und gestelzte Konstruktionen dem eigenen Text Bedeutung verleihen zu müssen.

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Technik, mmmh? Ich halte es genauso wie @KamikazeKatze, solche Ungetüme sind nur eines, überflüssig. Gerade Substabtivierungen sind in einem Text schwer zu lesen.
Als ich noch in der Erwachsenenbildung tätig war, habe ich auch einen Kurs gegeben, in welchem man modernes Briefdeutsch lernt. Gerade in Behördenbriefen oder auch anderen „Wichtigtuerbriefen“ sieht man diese Wörter. Es ist sehr oft einfacher zu verstehen, wenn man es beim Verb oder Adjektiv belässt.

Soon

Dann muss ich den zusammenhang noch einmal genau erfragen. :slight_smile:
Danke
ich dachte ja immer, meine Sprachkenntnisse wären überdurchschnittlich gut, aber in diesem Dschungel komme ich an meine Grenzen.

Bufo

Ich stimme zu. Kann es aber gerade halt nicht ändern. Nicht dieser spezielle, aber andere Dozenten bestehen auf genau ihre Formulierungen. Und das spezielle Skript ist mit recht heißer Nadel gestrickt, das merkt man an mehreren Stellen.

Ich war leider länger krank und hatte keine direkte Möglichkeit mehr zum Nachfragen :wink:
Außerdem sind meine Mitstudenten schon ein wenig genervt von meinen Fragen - zu spitzfindig, zu „hoch“ - die lernen das einfach auswendig und fertig.
Wobei ich da einfach drüber stolpere und es dann genuer wissen möchte, um es zu verstehen. Es geht mir nicht ums Erbsenzählen, aber ich kann nicht was auswendig lernen, was ich nicht wirklich begriffen habe.

Bufo