Reserveoffizier + Maschinenbau Ing. sinnvoll?

Guten Abend,
in letzter Zeit werden wir von den Lehrern ständig dazu angehalten über unsere berufliche Zukunft nachzudenken. Ich möchte etwas in Richtung Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieur) studieren, in Mathe und Physik bin ich gut bis sehr gut, in Englisch, was ja leider auch sehr wichtig geworden ist konstanter Dreier Schüler, daran ließe sich also noch arbeiten.
Nun stellt sich die Frage ob ich vor dem Studium noch eine zweijährige Ausbildung zum Reserveoffizier bei der der Bundeswehr mache. Dies würde mir, so steht es zumindest auf der Seite der Bundeswehr, Führungserfahrung und Vorteile für eine spätere Karriere in einer leitenden Position bringen. Hört sich ja soweit ganz gut an, die Frage ist nur ob die Bundeswehr mit der Meinung das so eine Ausbildung von Vorteil ist allein steht oder das wirklich so ist und sich die zwei Jahre Ausbildung lohnen. Falls das einer von euch schon gemacht hat, wäre schön wenn er mir seine Erfahrungen schreibt.
Zum Thema Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen gibt es ja bereits eine sehr ausführliche Diskussion im Forum, deshalb braucht ihr das hier nicht mehr schreiben, wenn doch, sehr schön.
Welche Uni eurer Meinung nach die beste wäre, welcher Arbeitgeber für einen Berufsanfänger gut ist und ob speziell im Bereich Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen eine militärische Ausbildung vom Personalchef/Arbeitgeber gern gesehen wird, das wäre dann noch ein paar Fragen.
Mich würde sehr Interessieren was ihr so für Erfahrungen in dem Bereich gemacht habt, besonders wichtig wäre mir was ihr von der Ausbildung zum Reserveoffizier haltet und welche Erfahrungen ihr damit habt. Aber natürlich wäre ich euch auch für Angaben zum Studium sehr dankbar.
Mattis

Hallo Matze,

die zwei Jahre ROA sind je nach Waffengattung eine gute Sache zur Persönlichkeitsentwicklung und evtl. auch fachlich hilfreich. Zur Entlastung Deiner Eltern :wink: würde ich auch über Z12 mit Studium beim Bund nachdenken.

Schon rein finanziell dürfte das schwer zu toppen sein, wenn Du nach den zwölf Jahren in die Industrie wechselst.

Bei zwei Jahren schafft man sich ein gutes Finanzpolster fürs Studium, zumal man in den Semesterferien Reserveübungen ableisten kann, die auch angemessen bezahlt werden.

Da ja die Wehrpflicht ausläuft, wird Dein Lebenslauf mit dieser Karriere sich von den anderen unterscheiden. Ob die Personalabteilung damit etwas anfangen kann, ist eine andere Frage. Als Ingenieur hast Du aber schon heute kein Problem unterzukommen.

Das Englischproblem löst man am besten durch einen Auslandsaufenthalt.

Viele Grüße,
Andreas

Schon rein finanziell dürfte das schwer zu toppen sein, wenn
Du nach den zwölf Jahren in die Industrie wechselst.

Ohne Berufserfahrung in die Wirtschaft wechseln ist verdammt schwer. Damit hatten bereits einige zu tun.

Ich wäre da vorsichtig.

Derzeit, jedenfalls legen das die Vorträge nahe die ich so zu hören bekomme, legen die größeren Firmen Wert darauf Leute zu bekommen, die schnell fertig wurden und jung ins Unternehmen einsteigen. Wobei es auch da immer mal Paradigmenwechsel gibt.

Es ist schon so, dass Ingenieure direkt von der Uni oft mit Kusshand genommen werden, vorausgesetzt, sie können eine Reihe von Praktika vorweisen und haben im Idealfall beim zukünftigen Arbeitgeber schon die Diplomarbeit geschrieben.

Für eine solche Firma bist du einfach nur jemand, der 2 Jahre älter ist als die anderen. Wenn du noch irgendwelche Wehrübungen in den Semesterferien zu absolvieren hast bist du darüber hinaus nicht nur älter sondern hast auch noch weniger Praktika vorzuweisen.

Das ist sicherlich nicht überall gleich, aber ich würde denken, dass du dir mit einer 2 jährigen Ausbildung zum Reserveoffizier eher Chancen verbaust als erschaffst.

Danke erstmal für die Antworten.
So wie ich das jetzt aus euren Antworten deute, liest ein Personalchef, der um die Qualitäten einer Offiziersausbildung weiß oder vielleicht selber Offizier war, so habe ich gute Chancen. Habe ich jedoch einen Standard-Personalchef der nur auf die Kriterien Alter und Praktika achtet, so habe ich weniger Chancen.
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12, ich glaube inzischen sind es 13 Jahre, Zeitsoldat zu werden, habe ich ernsthaft in Erwägung gezogen, zum einen wegen des guten Studiums, zum andern weil es mich sehr interessiert, jedoch habe ich von sehr vielen Leuten gehört wie schwer es ist nachher wegen mangelnder Berufserfahrung eine Stelle zu bekommen.

Ich freue mich auf eine Diskussion und weitere Antworten,

Gruß

Mattis

@ Andreas

Haben Sie selber bei der Bundeswehr gedient und/oder können Sie mir Tipps geben, welche Waffengattung gut zur Persönlichkeitsentwicklungs beiträgt? Ich habe mich selbst schonmal informiert, die Technischen Truppen wären sicher sinnvoll für die spätere Arbeit als Ingenieur.
Panzertruppe würde ich sehr gerne, nur hat mir ein Unteroffizier a.D. erzählt mit meinen 1,82 Tendenz steigend sei ich dafür viel zu groß.

Hallo Scotty,

das liegt immer an einem selbst. Wenn man natürlich auf den letzten Tag wartet , um dann - huch - plötzlich etwas tun muss, wird’s schwer. Aber in Zukunft hat sich das Thema Arbeitslosigkeit eh erledigt.

Gruß,
Andreas

Hallo Matze,

in zwei Jahren ROA-Ausbildung besucht man vor allem Lehrgänge; da ist die Führungsverantwortung relativ, aber immer noch besser als gar nichts zu tun. Klar, dass eine infanteristische Verwendung hier gewisse Vorzüge hat.

Im Hinblick auf die zivile Anschlussverwendung empfiehlt sich die blaue Truppe (Logistik/Instandsetzung) oder die Fernmelder (E-Technik!).

Gruß,
Andreas