'Resonanz' eigener Zellen außerhalb des Körpers

hallo!

Ich habe aus einer (wohl dem esoterischen Bereich zuzuordnenden Quelle) erfahren, dass vom Körper entnommene Zellen eine Verbindung zu diesem behalten sollen.

Es sollen zB Zellen von einem Menschen entnommen worden sein und diese in einem externen Behälter vermehrt worden sein. Dann sei sowohl der Mensch als auch der Behälter in ein Gerät gesteckt worden sein, welches „Aktivität“ messen könne. Hätte der Mensch über eine hohe Aktivität verfügt, hätten auch die externen Zellen dies getan.

Gibt es solche Untersuchungen?
Was für Aktivitäten und Geräte können dort eingesetzt worden sein?
Gibt es solche Effekte überhaupt innerhalb des eigenen Körpers? Wenn man sich zB freut und man im fMRT eine höhere Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen feststellen kann, gibt es dann auch eine höhere Aktivität im ganzen Körper?

Über ein paar Gedanken dazu, auch gern weiterführende, würde ich mich freuen.

Gruß
Paul

Hallo,

Ich habe aus einer (wohl dem esoterischen Bereich
zuzuordnenden Quelle) erfahren, dass vom Körper entnommene
Zellen eine Verbindung zu diesem behalten sollen.

das klingt für mich in der Tat esoterisch. Ich arbeite im Bereich des Tissue Engineering. Ich forsche also daran, was humane Zellen außerhalb des Körpers treiben und wie man sie dazu bringen kann, ihre Eigenschaften unter Zellkulturbedingungen beizubehalten und ähnlich, wie im Organismus funktionale Gewebe zu bilden.

Es sollen zB Zellen von einem Menschen entnommen worden sein
und diese in einem externen Behälter vermehrt worden sein.

Das tue ich auch und dabei merkt man sehr schnell, dass Zellen außerhalb des Körpers ziemlich ‚verloren‘ sind. Sie brauchen den Kontakt zu umliegenden Zellen, eine bestimmte Gewebezusammensetzung und -struktur, eine bestimmte Versorgungsrate mit Gasen und Nährstoffen sowie verschiedenste Botenstoffe als Reize, um exakt das zu tun, was der Körper zu einer bestimmten Zeit an der bestimmten Position von ihnen ‚verlangt‘. Jegliche Veränderung der Umgebung einer Zelle führt zur Veränderung der Zelle. Nimmt man Zellen aus dem Körper und bildet das körpereigene Environment nicht exakt genug nach, sterben die Zellen oder verlieren ihre natürlichen Eigenschaften und Funktionen.

Dann sei sowohl der Mensch als auch der Behälter in ein Gerät
gesteckt worden sein, welches „Aktivität“ messen könne. Hätte
der Mensch über eine hohe Aktivität verfügt, hätten auch die
externen Zellen dies getan.

Ich habe keine Ahnung, von welcher Art von Aktivität du sprichst. Klar können Zellen außerhalb des Körpers mehr oder weniger gut überleben und sich vermehren, wenn man für die richtige Temperatur und die versorgung mit Gasen, Nährstoffen und gewebespezifischen Wachstumsfaktoren sorgt (kommt auf den Zelltyp an). Sie haben also schon mal eine Stoffwechselaktivität, die solange aufrecht erhalten werden kann, wie man die benötigten Umgebungsbedingungen sicherstellen kann. Bildet man ihre natürliche Umgebung perfekt nach, tun sie in begrenztem Umfang auch das, was sie im Körper täten (über Botenstoffe kommunizieren, gemeinsam Gewebesubstanzen auf- und abbauen, Strukturen erzeugen, im Rahmen ihrer Differenzierungslinie ausreifen, spezifische Aufgaben übernehmen).

Gibt es solche Untersuchungen?
Was für Aktivitäten und Geräte können dort eingesetzt worden
sein?

Keine Ahnung, ich habe den Artikel nicht gelesen.

Gibt es solche Effekte überhaupt innerhalb des eigenen
Körpers?

Hier wäre wiederum die Gegenfrage zu stellen: Welche Art von Effekten meinst du?

Wenn man sich zB freut und man im fMRT eine höhere
Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen feststellen kann, gibt
es dann auch eine höhere Aktivität im ganzen Körper?

Nein. Man misst dort ja nur den Sauerstoffgehalt des Gewebes und schließt dann indirekt auf eine höhere Hirnaktivität, wenn der entsprechende Sektor besser durchblutet wird. Das trifft natürlich nicht auf den ganzen Körper zu, sonst würde man bei jedem Denkversuch sofort in Ohnmacht fallen, denn der Körper hat gar nicht genug Blut, um alle Blutgefäße auf einmal weit zu stellen. Wenn man kräftig Klimmzüge macht, könnte man also vielleicht die für die Steuerung der Motorik benötigten Hirnregionen und die Oberarmmuskulatur sichbar machen. Dafür würde der Körper die Aktivität anderer Gewebe (bzsp. Verdauungsorgane) aber sogar drosseln müssen und auf wieder andere gewebe hätte das gar keinen Einfluss (z.B. auf den Knorpel, der wird eh nicht durchblutet…).

Was auch immer man aber mit einem fMRT oder besser PET-Scan (direkte Messung der Stoffwechselaktivität) sichtbar machen kann, sind komplexe, zentral gesteuerte Körperprozesse, die auf einer hohen Organisationsebene ablaufen, da arbeiten viele Gewebe und die darin enthaltenen multiplen Zelltypen als großes Ganzes zusammen. Außerhalb des Körpers fehlt die globale Steuerung, die dazu führt, das eine Zelle A in Gewebe X nach einer langen Kaskade an Aktionen und Reaktionen in den verschiedensten Körperregionen die chemischen, mechanischen oder elektrischen Signale erhält, die sie das tun lassen, was der Körper von ihr erwartet. Allein kann die Zelle gar nichts tun bzw. sie tut dass, was der Biologe sie tun lässt, indem er Zucker, Salze, Sauerstoff, CO2, Wachstums- und Differnezierungsfaktoren in bestimmer Dosis zuführt, mechanischen Stress erzeugt, an der Temperatur dreht oder andere Dinge tut. Von einer Funkverbindung mit dem Körper ist der Biologie (oder zumendest mir) nichts bekannt…

Gruß, Jesse

Hallo

Ich habe aus einer (wohl dem esoterischen Bereich
zuzuordnenden Quelle) erfahren, dass vom Körper entnommene
Zellen eine Verbindung zu diesem behalten sollen.

Na ja, definiere ‚Verbindung‘. Da die die meisten Zellen einen Zellkern enthalten und der die DNA des Körpers enthält aus dem sie entnommen wurden zeigen entnommene Zellen unter bestimmten Voraussetzungen ähnliche ‚Verhalten‘. Z.B. haben sie die gleichen - meist Ultradianen Rhythmen wie der Spender.

Zellen die keinen Zellkern haben - z.B. Erythrozyten (rote Blutkörperchen) haben Eigenschaften die z.B. mit der Oberflächenstruktur der Membran zusammenhängen. Davon gibt es nicht beliebig viele und wir teilen sie mit einer Gruppe anderer Menschen. So kann z.B. Blut gleicher Blutgruppen ausgetauscht werden.

Es sollen zB Zellen von einem Menschen entnommen worden sein
und diese in einem externen Behälter vermehrt worden sein.

Ja, das geht. Man kann die meisten Zelltypen in vitro (im Reagenzglas) am Leben erhalten.

Dann sei sowohl der Mensch als auch der Behälter in ein Gerät
gesteckt worden sein, welches „Aktivität“ messen könne. Hätte
der Mensch über eine hohe Aktivität verfügt, hätten auch die
externen Zellen dies getan.

‚hohe Aktivität‘ ist zu ungenau. Die Zellteilungsrate ist z.B. teils Individuen- und teils Gewebeabhängig. Wie oben schon erwähnt befindet sich in jeder Zelle eine Biologische Uhr (NEIN - kein Biorhytmus!)
Somit kann von jeder Gewebeart im Körper von einem ultradianen und/oder ciradianen Rhythmus ausgegangen werden die durch die ‚Hauptuhr‘ im SCN (Supra Chiasmatische Nucleus) einem Kerngebiet des Gehirns über dem Opitschen Chiasma synchronisiert und gesteuert werden. Wenn dich das interessiert ist ‚Chronobiologie‘ dein Stichwort.

Gibt es solche Untersuchungen?

Ja

Was für Aktivitäten und Geräte können dort eingesetzt worden
sein?

Was meinst du mit ‚Aktivitäten‘?
Zellkulturen können mit unterschiedlichen ‚Geräten‘ untersucht werden. So ist es möglich von Zellgruppen die elektrische Aktivität abzuleiten, dann kann man die Neurotransmitter- und Hormonabgabe ins umgebende Medium im Tagesverlauf bestimmen. Dann besteht die Möglichkeit Gene ins Genom einzuschleusen (Tierversuche) die eine Biolumineszenz verursachen. Dann leuchten Zellen periodisch auf (recht praktisch). Außerdem stehen unterschiedliche Färbungs- und Markermethoden zur Verfügung.
Menschen und andere Tiere werden auch ‚in toto‘ (im ganzen) untersucht. Z.B. gibt es in der Chronobiologie sgn. ‚Zeitfreie Räume‘. Dort verbringen Menschen eine Zeit (bis zu Wochen) und es wird registriert wann sie aufstehen, schlafen, essen… usw. Außerdem werden Menschen und anderen Tieren Blut und andere Körperflüssigkeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten abgenommen, man lässt sie Aufgaben lösen usw…

Gibt es solche Effekte überhaupt innerhalb des eigenen
Körpers? Wenn man sich zB freut und man im fMRT eine höhere
Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen feststellen kann, gibt
es dann auch eine höhere Aktivität im ganzen Körper?

Das ist jetzt eine ganz andere Frage. Wenn du dich heute freust, würden sich Leberzellen von dir, die dir gestern entnommen wurden nicht ‚freuen‘
Aber evt. würden sich Leberzellen in deiner Leber ‚freuen‘ (Scherz). Was allerdings schon sein kann ist, dass deine Leber besser arbeitet, weil es dir gut geht. Denn wenn es dir gut geht, sinkt dein Blutdruck, Stresshormonlevel sind niedrig, Muskeltonus ist entspannt, usw.
Das hat allerdings alles nichts mit esoterisch oder mit Quantenverschränkung zu tun. :wink:
otherland

Servus,

wahrscheinlich ist hiermit eine Variation der so genannten „Bioresonanz“ gemeint.

Im Rahmen der zahlreichen Theorien, die dort entwickelt wurden, bezieht man sich auch immer wieder auf Resonanzen der DNA oder einzelner Zellen. Da ist dann die Rede von DNA-Kommunikation, Hyperkommunikation, und was weiß ich noch alles. Wissenachftlich ist das ungefähr so ernst zu nehmen wie Biophotonen.

Da außerdem die Funktionen der verwendeten „Messgeräte“ selten wirklich nachvollziehbar offen gelegt werden, gerne auch unter Verwendung irgendwelcher „esoterischer Bauteile“ wie Pyramiden oder Hohlkörper, kann man auch kaum die gemessenen „Aktivitäten“ miteinander vergleichen. Wahrscheinlich misst hier jeder Esoteriker einen anderen Effekt…

Mit Naturwissenschaften hat das allerdings nichts mehr zu tun…

Gruß,
Sax

Klar aber andererseit gibt es nicht auch verschränkte Quanten?
Und was wenn nun irgend eine Verschränkung zwischen den Zellen besteht?
Die Sache mit der Esoterik ist wol die das man nun ja auch feststellen durfte, das nicht nur die Gene, sondern auch Junk-DNA Funktion besitzt?
Soweit so gut,
Scio-nescio.

Klar aber andererseit gibt es nicht auch verschränkte Quanten?
Und was wenn nun irgend eine Verschränkung zwischen den Zellen
besteht?

Die Quantenphysik ist ein Erklärungsmodell auf einer völlig anderen Organisationsebene der Materie. Wenn du von verschränkten Zuständen in der Quantenphysik auf zellbiologische Phänomene schließen willst, müsstest du dich auch ernsthaft fragen, welchen Hochschulabschluss Photonen auf ihrem Weg zur Erde machen oder was Quarks am Freitag zum Mittag essen (vielleicht Quark).

Die Sache mit der Esoterik ist wol die das man nun ja auch
feststellen durfte, das nicht nur die Gene, sondern auch
Junk-DNA Funktion besitzt?

Das nicht für Proteine codierende DNA-Abschnitte eine Funktion haben müssen, war jedem denkenden Menschen auch schon klar, bevor man die Funktion einiger dieser DNA-Abschnitte aufgeklärt hat. Was für den Körper funktionslos ist, wird nicht unter hohem Energieaufwand für Transkription und Strukturerhalt von Generation zu Generation weitergeschleppt, das widerspricht dem Evolutionsprinzip völlig. Inzwischen kennt man nun schon eine ganze Reihe weiterer DNA-Funktionen: es gibt strukturstabilisierende Bereiche, Telomere, Promotoren und regulatorische Abschnitte. Weitere Funktionen werden in naher Zukunft sicher gefunden werden, aber es wird sicher noch sehr, sehr lange dauern, bis man die DNA in ihrer ganzen Komplexität verstanden hat. Das ist aber Wissenschaft und hat nichts mit Esoterik zu tun. Etwas nicht zu kennen und nach und nach durch mühsame Forschungsarbeit aufzudecken ist etwas anderes, als mit der Kaffeetasse in der Ecke zu sitzen und zu behaupten, dass die Junk-DNA aus Erdstrahlung Gold herstellt.

Gruß, Jesse

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