Hallo Biologen,
da es nicht möglich ist Kleinstbiogasanlagen zu bauen habe ich mir mal Gedanken gemacht welche Wärme z.B. diese Californischen Regenwürmer produzieren wenn sie Küchenabfälle zu Humus abbauen. Den Energiegehalt von 50Kg Küchenabfälle (10Kg in der Trockenmasse) würde ich auf 18MJ/Trockenkilogramm also 180Kg insgesamt schätzen.
Da ja Humus (Torf z.B. enthält noch mind. 3/4 Restenergie) aufgrund des Kohlenstoffsgehalt noch einiges an Restenergie enthält möcht ich fragen wie man den Abbauvorgang denn energetisch bewerten soll.
Dann stellt sich gleich danach (ist jetzt nicht die vorrangige Frage) wozu Pflanzen überhaupt Humus als Nährstoffquelle wo sie doch Photosynthese betreiben und am Tag das CO2 aus der Atmosphäre ziehen in der Nacht stehen ihr ja selbst aufgebaute Kohlenhydratreserven zur Verfügung. Warum ist die Pflanze also auf die zusätzliche Kohlenstoffquelle angewiesen (enthält der Humus im Abbauprozeß Metabollite, den die Pflanze mit ihrer eigenen Biochemie nicht herstellen kann) ?
Nochmal die Fragen:
a) Wieviel Restenergie enthält Humus noch pro Kg (was Mikrorganismen und die Regenwürmer nicht in Energie umgewandelt haben) ?
b) Wozu braucht die Pflanze 2 Kohlenstoffquellen ?
Praktisches Vorhaben:
Da sich Küchenabfälle ja nicht trocknen lassen und z.B. im Ofen verbrennen. Wollte ich sie evtl. mit Californischen Regenwürmern im Abstellraum in einer Kiste betreiben. Den hergestellten Humus will ich in den Garten schmeißen. Ich würde eben wissen wieviel (Heiz)energie dabei abfällt. Natürlich ist so ein Vorhaben auch kritisch zu sehen. Es entsteht Feuchtigkeit und auch etwas CO2 und das alles wird in einen relativ schwach geheizten Raum. Hinzu kommt noch, daß dabei Schimmelsporen in die Luft abgegeben werden können (und bestände auch Schimmelgefahr wegen einer etwas erhöhte Luftfeuchte des Raumes). Einen Stirlingmotor kann man mit der geringen Übertemperatur des Reaktors bestimmt nicht betreiben.
Betrachtet als das praktische eher als gedankliches Luftschloss. Es wäre also sehr viel effektiver wenn man in Deutschland alle Küchenabfälle (und auch alle Fäkalien) in Biogasanlagen energetisch verwerten könnte (würde man vllt. auf 1% der deutschlandweiten Energie kommen). Die Weiterverwertung zu Humus (wie es die Abfallwirtschaft ja macht) ist dann eben keine 100%-ige energetische Ausnutzung.
Für Antworten würde ich mich freuen.
Gruß
R.