Hallo,
was verstehst Du denn unter einem „Rettungspaket“?
Defakto haben die Kommunen in NRW vor knapp zwei Wochen ein Verfassungsgerichtsurteil für sich reingeholt, wonach die Übertragung (weiterer) Bundes- und Landesaufgaben ohne entsprechende Mittelzuweiseung verfassungswidrig ist. Hier ging es meines Wissens um die Ganztagesbetreuung kleiner Kinder. Das ist nur eines von unzähligen Beispielen. Hinzu kommen ehemalige Aufgaben der Rentenversicherer, der Bundesagantur für Arbeit, der Landesumwelt-, -wasser und -vermessungsbehörden … normalerweise, ohne auch nur 1 ct dafür vom Land oder Bund an die Kommunen zu leisten …
Natürlich gibts auch Kommunen, denen es „gut“ geht… nur: wie sieht denn die Sozialstruktur in ihnen aus? Es ist ein Unterschied, ob in einer Stadt 20.000 oder 200.000 Menschen leben. Wie gehen diese Kommunen wohl mit Obdachlosen, Drogenabhängigen und Hartz IV Empfängern um? Es ist ein leichtes, ein marodes Mehrfamilienhaus aufzukaufen, die sozial schwachen Mieter rauszutreiben und anschliessend planungsrechtlich 4 Einfamilienhäuser mit durchschnittlichem bis gehobenen Einkommensniveau auf dem Gelände zu etablieren…
So hält man sich zwar schön den Haushalt sauber, aber das Problem wird nur in die Nachbarstädte verlagert. Und wenn die dann bereits verschuldet sind, dürfen sie genau das nicht mehr und machen eine Einrichtung nach der nächsten zu… Drogenberatung, Obdachenlosenbetreuung, nicht vollausgelastete Schulen usw …
Diese Schieflage besteht schon seit längerem und ist keineswegs „nur“ durch Verschulden der Kommunen entstanden…
Ein Rettungspaket hilft da nix, es muss eine klare Finanzierungsgrundlage für strukturell schwache Gegenden und Übertragung von Bundesaufgaben her.
Gruß vom
Schnabel