Auch guten Morgen,
auch wenn das immer mehr zum Mantra der Hilfegegner wird: man
darf getrost davon ausgehen, daß die Griechen angesichts des
Umstandes, daß ein Viertel der Arbeitnehmer in Griechenland
vom Staat bezahlt wird und die griechischen Banken die größten
Gläubiger des Staates sind, bei denen zudem immer noch ein
Großteils des Vermögens der Griechen aufbewahrt wird, durchaus
auch ein klitzekleines bißchen von den Rettungsaktionen (was
immer man von ihnen hält) profitieren.
Angesichts der bekannt gewordenen Korruption, von 18 Monatsgehältern etc. sind ein paar Abstriche für manche Leute durchaus ein Schritt in die richtige Richtung.
Dennoch ist Griechenland nur eine kleine Fußnote in einem viel größeren Zusammenhang. Wenn es nur um die Griechen ginge wär’s ja halb so schlimm, aber mit Spanien, Portugal, Italien, Irland und Belgien sind noch eine ganze Menge anderer Wackelkandidaten an Bord der EU. Zuallererst wird allerdings für die USA die Stunde der Wahrheit schlagen, denn da wird schon sehr zeitnah entschieden werden müssen wie der Staatshaushalt gehalten werden soll.
Insofern wankt die USA und in der EU so viele Staaten, dass auch die noch kreditwürdigen Länder das kaum auffangen können. Es droht sozusagen das Fokushima des Finanzsystems… Griechenland ist da nur ein kleiner, unbedeutender Nebenkriegsschauplatz.
Dazu kommt noch das Team um Sven Lorig, das für das
Morgenmagazin berichtet.
Sehr gut! Dann tun die Öffentlich-Rechtlichen ja ihr Möglichstes um die Bürger weiter zu verdummen… Mir schoss gerade der Gedanke durch den Kopf, ob „RTL aktuell“ demnächst womöglich seriöser sei als Tagesschau und „heute“ - aber das scheint mir doch ein zu gewagter Gedankengang.
DAs ist eine große Übertreibung. Daß die meisten Staaten von
der Bereitwilligkeit des Kapitalmarktes abhängen, immer wieder
und immer mehr Geld bereitzustellen, ist eine Sache. Die
andere ist, inwieweit das Vertrauen der Märkte existiert und
weiterbesteht, das auch weiter zu tun und genau da ist der
Unterschied zwischen Griechenland, Spanien, Portugal, Irland,
Italien und Belgien auf der einen Seite und Deutschland,
Frankreich, Finnland, den Niederlanden usw. auf der anderen
Seite.
Genau hier sollte auch die Kritik an den Hilfemaßnahmen
ansetzen, denn durch die Hilfen gewährden wir unsere Position
auf dem Kapitalmarkt.
Was wir in the long run aber auch ohne Hilfspakete tun weil die Staatsverschuldungen vieler Länder nie mehr aufzuholen sind. Das ganze System läuft doch irgendwann mal vor eine Wand bzw. basiert darauf, dass die Verschuldung permanent gesteigert wird. Ein Schuldenabbau ist längst völlig utopisch geworden und wird nie mehr realisierbar sein.
Im übrigen sollten wir aufhören, hämisch auf die Griechen zu
zeigen. Wir haben das gleiche Problem, wenn auch in einer
anderen Dimension. Bei uns ist auch in etwa ein Drittel der
Bevölkerung zu 100% auf staatliche Leistungen angewiesen, nur
daß es hier noch genug andere gibt, die die dafür notwendige
Wirtschaftsleistung erbringen.
Die auch 1/3 ihrer Leistung allein für Zinsen erarbeiten…
Wenn unsere Verschuldung nun aber halbjährlich einen Schub
durch irgendwelche Rettungsmaßnahmen erhält, stehen wir in
nicht allzu langer Zeit genau dort, wo jetzt die Griechen
stehen. Der einzige Unterschied wird dann sein, daß es dann a)
niemanden mehr gibt, der uns helfen kann und b) die Griechen
und Portugiesen lang- und mittelfristig durchfinanziert sind,
während bei uns die Kasse am nächsten Tag leer sein wird.
So wird es kommen. Es kann natürlich auch sein, dass zuerst an irgendeiner anderen Stelle Dämme brechen (USA z. B.). Es ändert in letzter Konsequenz aber nichts daran, dass, wenn irgendwo der Damm bricht, die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Ob es dann hier oder da oder dort startete macht im Ergebnis kaum nioch einen Unterschied.
Gruß,
MecFleih