Hallo,
Nach den niedersächsischen Landtagswahlen ist regelmäßig zu hören, die CDU bereue aufgrund des Wahlergebnnisses, die Vergabe von Zweitstimmen an die FDP unterstützt zu haben. Mir erschließt sich nicht, inwieweit sich diese Maßnahme ungünstig auf die Mehrheitsverhältnisse ausgewirkt haben soll:
Selbst wenn nur wenige wähler ihre Zweitstimme entsprechend eingesetzt hätten, die FDP hätte nur genau die notwendige Anzahl bekommen und der Rest wäre an die CDU gefallen, so hätte das schwarz-gelbe Lager insgesamt ja auch nicht mehr Stimmen und damit also keine Mehrheit erlangt.
Tja, das spannende bei Wahlen ist eben, dass man vorher nicht genau weiß, wieviel Stimmen man bekommt und wieviele die anderen. Die einzige Sicherheit war wohl die, dass es sehr knapp werden würde. Und wenn dann die FDP mit 4,98765% gescheitert wäre, dann wären diese Stimmen zum größten Teil verloren gewesen. Und bei einem Wahlergebnis, wo 0,1% darüber entscheiden, wer gewinnt, sind eben auch 4,9% unglaublich viel.
Warum also soll dieses anscheinend höher als erwartet ausfallende taktische Vorgehen der Wähler die CDU den Wahlsieg gekostet haben?
Wird dieser Zusammenhang so dargestellt? Vielmehr ist es doch so, dass es nicht deswegen sondern trotzdem nicht gereicht hat. In der CDU heult man jetzt natürlich um die Sitze, die man selber hätte besetzen können. Auch wenn die in der Opposition möglicherweise nicht so bequem wie die an der Macht sind, sind sie doch noch deutlich bequemer als keine Sitze. Das wird es sein, was man jetzt bedauert.
Und jetzt kommt es: Hätte die CDU auch noch der Linken Zweitstimmen geliehen, hätte es auch für rot-grün nicht alleine gereicht und niemand hätte einen megasuperdupper Wahlerfolg feiern können. Dann würde jetzt über eine große Koalition oder eine Regierungsbeteiligung der Linke diskutiert.
Grüße