Revision Wurzelbehandlung

Hallo liebe Community,

zwei Backenzähne sind vor 10 Jahren wurzelbehandelt wurden und melden sich jetzt mit einer Wurzelentzündung und Schmerzen wieder. Beide Backenzähne sind mit Stiftkronen versorgt.

Vom behandelnen Zahnarzt und Zahnwarztberatung von der Krankenkasse wurden mir drei Optionen vorgeschlagen:

  • wurzelspitzenresektion (wurde von beiden Ärzten abgeraten: zu geringe Erfolgschancen, aber zahlt Krankenkassse)
  • Ziehen
  • Revision Wurzelbehandlung mit MIkroskop: Kosten übernimmt nicht die Krankenkasse. Kosten ca. 2000 Euro pro Zahn, aber gute Erfolgsaussichten

Jetzt zu meinen Fragen:

  • Eine normale Wurzelbehandlung ohne Mikroskop würde wohl die Krankenkasse bezahlen, aber beide Ärzte sagen, dass es keine Option wäre, weil es schon ein mal „schiefgegangen“ ist. Ich denke, dass man es versuchen sollte. Zumal die vorherige Wurzelbehandlung 10 Jahre „gehalten“ hat. Auch wenn es die Krankenkasse nicht bezahlt, sind doch die Kosten deutlich niedriger für mich?

  • Ich habe jetzt Antibiotiker bekommen und soll mir überlegen was ich will bzw. hat die Praxis, welche die Revision mit Mikroskop durchführen kann in diesem Jahr keine Termine mehr… Ist es gefährlich mit der unbehandelten Entzündung die Sache auf die „lange Bank“ zu schieben?

  • Revision mit Mikroskop im Ausland? Hat jmd da Erfahrungen?

  • Empfehlungen? weitere Möglichkeiten?

Ich freue mich über Hinweise/Tipps und Antworten :slight_smile:

Ja, Entzündung kann sich ausbreiten und Zähne und den ganzen Körper erfassen.

Vor 10 Jahren wurzelbehandelt, meint doch man hat den Wurzelkanal ausgefräst und verfüllt.
Eine WSR ist doch etwas anderes, da hat sich die Wurzelspitze entzündet und man entfernt von der Seite aus durch Zahnfleisch und Knochen die Spitze in der Hoffnung die Entzündung so loszuwerden.

Ich kann nicht erkennen, wieso da abgeraten wird und man stattdessen mit dem Mikroskop einen Eingriff vornehmen will. Der doch genau das machen müsste was bei der WSR gemacht wird. Oder nicht ?

Wie soll man denn sonst an den Entzündungsherd herankommen als so wie bei der WSR ? Von oben kann man doch nicht ran ? Da würde man den präparierten Kronenstumpf beschädigen.

Ziel muss doch sein, den Zahn als Träger der Krone zu erhalten, außer er liegt so weit hinten im Zahnbogen dass man auf ihn aus optischen Gründen (nicht sichtbar) und Funktionsgründen verzichten könnte. Dann wäre ja die Extraktion eine Alternative als Kassenleistung. Auch damit wird man die Entzündung los.

Ich weiß auch nicht, was man Dir da raten soll, wenn Du schon 2 Arztmeinungen gehört hast. Noch zu einem Dritten gehen ?

Frage doch lieber noch mal nach, was die Ärzte vorschlagen und warum ihre Methode so viel besser sein soll als die bewährte WSR. Bzw. warum die angeblich absehbar fehlschlagen wird.

MfG
duck313

Erst einmal danke für Deine Antwort!

Ja, Entzündung kann sich ausbreiten und Zähne und den ganzen Körper erfassen.

ja, aber das merkt man vorher? Also ich werde da natürlich noch dieses oder anfang nächstes Jahr was machen! ABer ich brauche jetzt nicht in Panik verfallen und überstürzt etwas machen lassen? So meinte ich das.

ch kann nicht erkennen, wieso da abgeraten wird und man stattdessen mit
dem Mikroskop einen Eingriff vornehmen will. Der doch genau das machen
müsste was bei der WSR gemacht wird. Oder nicht ?

nicht wirlich. Bei einer WSR wird unten die Wurzelspitze entfernt. Bei der Revision der Wurzelbehandlung mit Mikroskop versucht man Nerven (die vorher übersehen wurden) zu entfernen und reinigen und verschiließen. Quasi wie eine normale Wurzelbehandlung, nur etwas genauer. WSR schließe ich fast aus (erstmal wegen schlechter ERfolgsquote und der Eingriff soll auch nicht ganz ungefährlich sein…

ch weiß auch nicht, was man Dir da raten soll, wenn Du schon 2 Arztmeinungen gehört hast. Noch zu einem Dritten gehen ?

ja das werde ich machen.

genau, es geht darum den Zahn als Träger der Krone zu behalten. Die Krone selbst ist schon etwas älter (metallisch aus Studentenzeiten) und kann ruhig zerstört werden. Ziehen wäre natürlich sehr schade bzw. auch durch weitere Kosten (IMplantat) verbunden…

Gruß

Nein, die paar Wochen bis ins neue Jahr hat es sicher noch Zeit.

Gut, wenn man unterm OP-Mikroskop das nachholt was man offenbar bei der 1. Behandlung übersehen hatte, dann müsste man doch den überkronten Zahnstumpf öffnen.

Die Krone kannst Du also wegwerfen. Wenn der Zahn neu präpariert wird muss ein neuer Abdruck und eine neue Krone hergestellt werden. Mit den bekannten Kosten wovon die Kasse ihren Festbetrag tragen würde.

Ist denn mit Röntgenbild schon definitiv festgestellt, das Wurzelkanäle nicht alle frei und verfüllt waren und nun entzündet sind ? Dazu hätte man ja die Krone abnehmen müssen ?

Es kommt darauf an, wie groß der Entzündungsherd ist. Kommt man da noch von "oben " durch die Wurzel dran, dann muss dazu die Krone entfernt werden und ist ziemlich sicher kaputt, selbst wenn nicht, gibt es jetzt besseres Material als damals. Die neuen Kronen sind dann auch an dem hohen Preis mit schuld.
Wenn die Entzündung mehr im Kiefer ist, ist eine WSR von der seite her besser. Es kann aber auch passieren, wenn die Wurzelspitze weg ist, und der Entzündungsherd um die Wurzel groß ist, der Wurzelrest trotzdem nicht erhalten werden kann.
Viele verschiedene wenn und aber, die aus der ferne schlecht diagnostiziert werden können.
Wenn die Entzündung zu groß ist, blebt nur Zahn ziehen, um an den Herd zu kommen, abheilen lassen und Implantate. Das ist halt leider auch teuer.
Auf jeden Fall die Entzündung beobachten und wenn sich keine besserung einstellt, muss behandelt werden, sonst können sich die Krankheitserreger im ganzen Körper ausbreiten.
Gute Besserung
Jörg

ja dass die Krone wegkommt ist kein Problem.

Meine Hauptfrage ist, warum man es nicht mit einer normalen Wurzelbehandlung versucht, die ja laut Aussage meiner Krankenkasse übernommen wird. Da werde ich auch nochmal beim nächsten Termin nachharken.

Ist denn mit Röntgenbild schon definitiv festgestellt, das
Wurzelkanäle nicht alle frei und verfüllt waren und nun entzündet sind ?
Dazu hätte man ja die Krone abnehmen müssen ?

das kann ich nicht so genau sagen. Es ist eine Entzuündung auf dem Röntgenbild zu erkennen und dass in den Wurzelkanalen Bakterien sind. Die Krone wurde noch nicht abgenommen.

dass die Krone wegkommt ist kein Problem. Die Kostenkalkulation für die Wurzelbehandlung mit MIkroskop (2000 pro Zahn) ist ohne neuen Zahnersatz. Daher mache ich mir ja die Gedanken. Weil das für das Geld ein ziemlich großes Risiko ist.

Daher würde ich lieber eine Wurzelbehandlung ohne Mikroskop von der Krankenkasse übernehmen lassen, was evt. wieder 10 Jahre halten würde. Dann wären die Kosten für eine neue Krone auch kein Problem…

Mein Arzt meinte dass eine WSR nicht erfolgsversprechend wäre… da bin ich auch froh… ich habe ja gelesen, was da gemacht wird… da würde ich fast lieber ziehen lassen…

Gute Besserung

Vielen Dank