Revolution 1848/49 in Deutschland

Welche Faktoren trugen zum Scheitern der Revolution bei?
Vielen Dank für Antworten!

Hallo!
Ich weiß es nicht !

Hallo,

etwas verspätete Antwort, da in der Weihnachtsszeit irgendwie „untergegangen“ sorry.
Trodzem gib es sie, die Antwort.
Prinzipiell kann man sagen, dass die Zeit vor Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht reif und gar nicht geeignet war für irgendwelche Art gesellschaftlicher Veränderungen. Die französische Revolution bildet hier die einzige Ausnahmen, welche allerdings, wie bekannt in einem Dessaster endete. Die Revolution von 1848/49 war seiner Zeit ziemlich voraus. Das erkannten die damals herschenden Fürsten am besten und steuerten masiv dagegen. Mit unter auch ein Grund für die Reichsgründung 1871 an sich. Neben der Staatengemeinschaft sollte die Unantasbarkeit des herrschenden Adels gefestigt werden.

mfg.

Welche Faktoren trugen zum Scheitern der Revolution bei?
Vielen Dank für Antworten!

Noch etwas später… aber vielleicht für den Einen oder Anderen hilfreich…

Warum scheiterte die Revolution von 1848/49? Es gibt da sicher mehrere Gründe. Zum Einen wäre da die Unerfahrenheit der Parlamentarier, dann wäre da noch das schwache Auftreten des Parlaments und das Festhalten am „Deutschen Bund“ als Verteidigungswerkzeug, und zum Anderen die Tatenlosigkeit des Volkes.

Nachdem das Parlament (Volksversammlung) in der Paulskirche zusammengekommen war, hatte es die Aufgabe, eine Verfassung zu entwerfen, welche ein geeintes Deutschland schaffen sollte. Die Volksversammlung war somit die gewählte Regierung Deutschlands. Nur dass es dieses Land eben noch nicht gab. Somit war die Regierung auf die Mitarbeit der herrschenden Fürsten angewiesen und konnte sich gegen diese nicht durchsetzen, denn das Druckmittel militärischer Gewalt lag somit nicht bei den Parlamentariern, sondern bei den Fürsten. Das dies den gekrönten Häuptern durchaus bewusst war, zeigt sich sehr schön am Beispiel des Krieges mit Dänemark, welchen „Deutschland“ zu führen hatte. Die deutschen Truppen setzten sich aus Verbänden einiger deutscher Fürstenarmeen zusammen, welche unter preußischem Oberbefehl standen und im Rahmen des „Deutschen Bundes“ agierten. Dieser Bund wurde nach den napoleonischen Kriegen als Schutzbündnis der vielen kleinen deutschen Einzelstaaten gegründet um gegen innere und äußere Feinde zu bestehen. Es hätte die Aufgabe der Volksversammlung sein müssen, eine deutsche Armee zu schaffen und den deutschen Bund aufzulösen. Dies aber unterließen die Abgeordneten, wenngleich sie es schafften eine „deutsche“ Marine ins Leben zu rufen.
Der eigenmächtige Friedensschluss Preußens mit dem Königreich Dänemark zeigte dann auch bald allen Menschen, wer die Macht in Deutschland für sich beanspruchte und wer sie nicht besaß.

Hecker und Struve wollten die gewählte Volksversammlung in Frankfurt am Main gewaltsam auflösen um eine Republik nach amerikanischen Vorbild zu installieren. Sie sammelten zu diesem Zweck eine winzige Streitmacht. Truppen der Fürsten von Baden, Nassau, Hessen und Württemberg mussten dem Parlament helfen, da es keine Armee besaß. So kam es, dass bald preußische, bayrische und österreichische Truppen in Frankfurt stationiert waren (obwohl dies schon seit dem Zeughaussturm 1830 der Fall war). Umzingelt von Fürstenmilitär war die Volksversammlung eine Farce.

Nachdem der preußische König Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone, welche ihm von der Volksversammlung angeboten wurde, abgelehnt hatte, rief diese das „deutsche“ Volk auf, zu den Waffen zu greifen um die Fürsten zu zwingen, die rechtmäßige, gewählte Regierung des deutschen Reiches anzuerkennen und die Verfassung des Reichs mit Gewalt durchzusetzen. In Folge dessen kam es zu den schweren Kämpfen in Dresden, im preußischen Rheinland (u.a. Iserlohn, Elberfeld, Düsseldorf) und in Baden, sowie der Pfalz. Es folgten diesem Aufruf aber vergleichsweise wenige Menschen. Dies führte schließlich zum Scheitern der Revolution. Hätte das Volk zu diesem Zeitpunkt zusammen gestanden, hätten die Truppen der Fürsten vermutlich keinen Erfolg gehabt und Deutschland wäre eine konstitutionelle Monarchie gewesen. Die Gründe, welche die Menschen abhielten dem Aufruf zu folgen, sind vielfach und schwer zusammenzufassen.