Fangen wir hinten an:
Ein Lesegerät fragt, wer alles da ist. Alle Karten antworten mit einer zufälligen zeitlichen Verzögerung mit ihrer ID, und kann darüber auch angesprochen werden. Meist reicht das, um jede einzelne Karte zu erkennen. Sind da zu viele Karten, werden manche von denen möglicherweise gleichzeitig senden. Das Lesegerät sendet dann den Karten, die es verstanden hat, den Befehl, bei der nächsten Frage NICHT zu antworten. Es fragt dann erneut, uns es antworten deutlich weniger Karten, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gleichzeitig senden, auch geringer. Spätestens nach ein paar Versuchen sind dann alle Karten bekannt.
Ein Störsender wäre durchaus möglich. Der könnte ebenfalls ein RFID-Chip sein, der aber bei der o.g. Suchaktion permanent quasselt, so dass das Lesegerät keine der Karten erkennt. Sowas bräuchte keine Batterie, und der VW-Bus mit der Antenne auf den Dach käme dann auch nicht vorbei.
Eine andere Möglichkeit wäre, den Empfang der Karten selbst zu stören. Dazu muss man wissen, dass ein Funksignal mit der Stärke sehr stark abnimmt, und ein Empfänger das entsprechend verstärken muss, um es verarbeiten zu können. Man kann sich das wie einen Lautstärkeregler vorstellen, der permanent, aber ganz langsam so eingestellt wird, dass der Sender gut verstanden wird.
Nun schwächt eine Empfangsantenne das Feld in ihrer Umgebung, der Empfang für andere wird „leiser“. Schaltet man die Antenne sehr schnell an und aus, wird der Empfang so schnell laut und leise, dass er für die anderen total abgehakt ist, die Lautstärkereglung greift dann auch nicht mehr. Der Witz ist: Das Ein- und ausschalten der Antenne kostet total wenig Energie.
Nunja, Faraday eben. Generell muss man dran denken, dass die Eindringtiefe von EM-Strahlung von deren Stärke, vom Abschirmmaterial, dessen Dicke und davon, wie gut etwas umschlossen ist, abhängt. Ne EC-Karte kann man mit dem Handy auslesen. Man kann sie testweise ja mal in Alufolie einwickeln und schauen, was passiert.