RFID-Blocker - Schlangenöl?

Liebe ExpertInnen,

aus der Beschreibung eines RFID-Blockers: in dem sie die hochfrequenten, elektromagentischen Funkwellen absorbiert. Vor vielen hundert Jahren war ich mal als Radartechniker unterwegs, diese Funktion kann ich mir aber nicht recht erklären.

Eine eher nachvollziehbare Erläuterung eines anderen: verhindert dieses ungewollte Auslesen, indem er immer dann ein Störsignal sendet, wenn die sich im Geldbeutel befindenden Karten angefunkt werden. Da fragt sich, wie so ein Störsignal denn aussehen soll. Bzw kommt die grundsätzliche Frage auf, wie ein Lauscher die Antworten von mehreren Karten auseinanderhält.
Wer weiß was?

Dank & Gruß
Ralf

Moin,

Andersrum: ein wenig Abschirmung gemäß des Herrn Faraday und die HF wird absorbiert. Eine aktive Störung wäre durch einen eventuell breitbandigen Störsender möglich, an dem die Bundesnetzagentur ihre helle Freude hätte.
Aber selektiv und gezielt? Störsender mit Richtantenne wäre noch denkbar.

-Luno

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Moin,

ohne mich nun tiefer in das Thema einzulesen denke ich folgendes:

vermutlich einfach ein faradayscher Käfig.

Da fragt sich, wie so ein Störsignal denn aussehen soll.

Das gibt es wahrscheinlich gar nicht. Man könnte natürlich einfach wirre, aber protokollgerechte Daten senden welche das Lesegerät verwirren. Aber das wird a) vermutlich zu aufwändig/teuer sein und b) vielleicht auch illegal. Immerhin handelt es sich um eine Sendeeinrichtung.

VG
J~

Hallo,

das sind passive RFID-Transponder ohne eigene Stromquelle. Die verhältnismäßig riesige Antenne empfängt passiv das elektromagnetische Signal des Lesegeräts, welches in Strom umgewandelt wird und wenn der Transponder genug Strom erhält, kann er Antworten. Das kann man sich wie bei den kabellosen Ladegeräten vorstellen.

Wenn man nun die Karten mit entsprechenden Materialien umhüllt, indem man z.B. entsprechende Schutzhüllen für die Karten verwendet oder Metallfolien direkt in den Geldbeutel einnäht, können die Signale, wie schon von den anderen beschrieben wurde, abgeschirmt werden. Allerdings funktioniert nicht jedes Material für jedes Signal gleich gut. In Kaufhäusern, in denen entsprechende RFID-Diebstahlsicherungen für die Ware verwendet werden, wird das System auch immer wieder ausgehebelt, indem z.B. eine mit Metallfolie ausgekleidete Tasche oder Jacke verwendet wird um das Diebesgut an den Alarmschranken am Ausgang vorbeizuschmuggeln. Die Alarmschranken sind dabei nichts anderes als das Lesegerät.

Sicherlich ist es möglich einen RFID-Responder im Geldbeutel unterzubringen, z.B. als Karte oder fest vernäht, der bei einem Eingangssignal Störsignale sendet um jedes mögliche Kartensignal unlesbar zu machen. Inwieweit sich das im rechtlichen Rahmen bewegen würde bzw. ob das die Hersteller interessiert, weiß ich nicht.

Gruß
Tobias

Da kann ich Dich beruhigen. Die DSGVO lässt so etwas zu.
Meine Petition zu diesem Thema, eingegeben in 2012, wurde im Frühjahr 2023 endgültig abgewiesen.
https://www.wer-weiss-was.de/t/rfid-chips-petition-nach-ueber-10-jahren-durch-alle-instanzen/9507248

Moin,

da vermute ich mal, dass kein Gesetz sich um Inhalte kümmert, die da gesendet werden.

Gruß
Ralf

Fangen wir hinten an:

Ein Lesegerät fragt, wer alles da ist. Alle Karten antworten mit einer zufälligen zeitlichen Verzögerung mit ihrer ID, und kann darüber auch angesprochen werden. Meist reicht das, um jede einzelne Karte zu erkennen. Sind da zu viele Karten, werden manche von denen möglicherweise gleichzeitig senden. Das Lesegerät sendet dann den Karten, die es verstanden hat, den Befehl, bei der nächsten Frage NICHT zu antworten. Es fragt dann erneut, uns es antworten deutlich weniger Karten, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gleichzeitig senden, auch geringer. Spätestens nach ein paar Versuchen sind dann alle Karten bekannt.

Ein Störsender wäre durchaus möglich. Der könnte ebenfalls ein RFID-Chip sein, der aber bei der o.g. Suchaktion permanent quasselt, so dass das Lesegerät keine der Karten erkennt. Sowas bräuchte keine Batterie, und der VW-Bus mit der Antenne auf den Dach käme dann auch nicht vorbei.
Eine andere Möglichkeit wäre, den Empfang der Karten selbst zu stören. Dazu muss man wissen, dass ein Funksignal mit der Stärke sehr stark abnimmt, und ein Empfänger das entsprechend verstärken muss, um es verarbeiten zu können. Man kann sich das wie einen Lautstärkeregler vorstellen, der permanent, aber ganz langsam so eingestellt wird, dass der Sender gut verstanden wird.
Nun schwächt eine Empfangsantenne das Feld in ihrer Umgebung, der Empfang für andere wird „leiser“. Schaltet man die Antenne sehr schnell an und aus, wird der Empfang so schnell laut und leise, dass er für die anderen total abgehakt ist, die Lautstärkereglung greift dann auch nicht mehr. Der Witz ist: Das Ein- und ausschalten der Antenne kostet total wenig Energie.

Nunja, Faraday eben. Generell muss man dran denken, dass die Eindringtiefe von EM-Strahlung von deren Stärke, vom Abschirmmaterial, dessen Dicke und davon, wie gut etwas umschlossen ist, abhängt. Ne EC-Karte kann man mit dem Handy auslesen. Man kann sie testweise ja mal in Alufolie einwickeln und schauen, was passiert.

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Grundsätzlich benötigt man ja bei der Bundesnetzagentur eine Zulassung für das Gerät. Ich bin mir nicht sicher ob die ein Gerät zulassen würden das im Prinzip nur Schrott sendet. Ein Gerät das andere Geräte übermäßig stört, wird garantiert nicht zugelassen. Andererseits geht es in dem Fall aber um sehr kleine Reichweiten, die im Prinzip nur dich selber betreffen und da könnte es evtl. anders sein.
Da ich mich in der Richtung nicht wirklich auskenne, sind das nur meine grundsätzlichen Gedanken.

Weder bei der Petition noch in dem Thread kann ich einen Hinweis finden dass irgendwelche Störsender von der DSGVO zugelassen wären, wobei ich aber auch nicht wüsste was die DSVGO damit zu tun haben sollte. Da ich den Thread nur überflogen habe, kann es aber durchaus sein dass ich etwas übersehen habe.

Nein, hast du nicht.

Vor allem wäre ein Störsender gegen RFID komplett sinnfrei und nein das wird auch ganz bestimmt nicht genehmigt einen Störsender mit sich herumzuschleppen, der evtl, Herzschrittmacher, Insulinpumpen oder deren Oberarm Kontrollchips und die vielen anderen Dinge die mit RFID chips funktionieren stören könnte.

Moin,

übermäßig stört

Stören im funktechnischen Sinn heißt, das Signal eines anderen Senders so zu verhunzen, dass es nicht mehr verständlich empfangen werden kann. Davon ist hier aber keine Rede; stell Dir jemanden vor, der am Telefon Stuss redet. Darf er das? Ich fürchte, er darf, und wenn es mich noch so stört ;-))

Gruß
Ralf