Richtig schlechtes Anschreiben

hallo,

ich muss mich auf eine stelle bewerben, auf die ich absolut keinen bock habe. klingt kompliziert, aber ich erspar mir die erklärung. meine noten sind gut und so wie es aussieht würde ich die stelle bekommen.
nun meine frage: wie kann ich den anschrieb so verdrehen, dass ein personalsachbearbeiter die mappe sofort weglegt? ich dachte zuerst mal an rechtschreibfehler und missachtung von interpunktion. allzu offensichtlich sollten die mängel nicht sein, da die bewerbung überprüft wird. klar kann ich nachher im bewerbungsgespräch noch alles einreisen, aber diese zeit möchte ich mir und der firma ersparen.

vielen dank

Guten Abend.

Also schlechte Bewerbungen zu verfassen mag ja ganz einfach sein. Aber dann noch so, dass dieses einer Überprüfung standhält und die Absage folgerichtig ist…? Also wer das überzeugend verkauft, muss gut sein :wink:

Ein paar Ideen:

  • eigene Stärken gar nicht an optisch gewichtiger Stelle präsentieren
  • Standardfloskeln verwenden (‚Sehr geehrte Damen und Herren‘,…)
  • ‚Eigentlich will ich mich gar nicht bei Ihnen bewerben, da wir ohnehin nicht zueinander passen‘
    analoge Quelle: http://www.little-idiot.de/index2.html -> „Verkaufstraining/Überredungskunst !“
    -…

HTH
mfg M.L.

Im Prinzip kannst du dir Bewerbungshilfen ansehen und rückwärts befolgen…

  • nimm einen braunen, weichen Umschlag statt eines weißen mit Papprücken

  • den billigsten Schnellhefter in Plastik den du findest

  • alss eine Ecke leicht eingeditscht sein, oder irgendwo ein Kaffeekranz den du „Mühevoll“ mit Tippex überdeckt hast

  • Schreib, sofern möglich, den Namen der Firma/ des Personalleiters falsch

also sämtliche Formfehler.

ergänzend zu den schon vorgeschlagenen (Form)fehlern,
die vermutlich schon reichen könntest du noch einbauen:

  • als Betreff nur „Bewerbung“ schreiben, oder sogar Betreff ganz weglassen
  • stupider Satzbau, zum Beispiel alle Sätze mit „ich habe“ und „ich bin“ beginnen
  • Ende: „Hochachtungsvoll“
  • „Ich wäre Ihnen äusserst dankbar, wenn wir miteinander kommunizieren könnten“ oder ähnlichen Mist am Schluss
  • Lange komplizierte Sätze, komischer Satzbau
  • Grammatikfehler (vielleicht weniger auffällig als Rechtschreibfehler)
  • Keine Absätze
  • rauch kräftig über deine Bewerbung, dass sie schön stinkt
  • Wenn sie irgendetwas bestimmtes von dir wissen wollten (da wo du dich bewirbst), dann erwähne gerade das nicht
  • lass bei deiner Adresse die Telefonnummer weg

(btw: das mit dem Kaffefleck find ich bisschen dick aufgetragen, wenn du willst, dass man der Bewerbung nicht anmerkt, dass du sie mit Absicht verschludert hast, mach lieber nen Eselsohr rein)

Moin,

bist Du zur Zeit arbeitslos und bekommst AG Geld oder -Hilfe?

Bye
Rolf

Hallo,

wenn du wirklich ALG I oder II bekommst, kannst du sicher sein, dass die Arbeitgeber das der Agentur für Arbeit melden & auch die Leute v. der Agentur sind nicht dumm. Eine Sperre des ALG kann folgen oder du fliegst ganz aus dem Leistungsbezug. Wenn du ganz großes Pech hast, verraten dich deine lieben Bekannten & dann kommt noch eine Strafanzeige wegen Betruges dazu.

Falls du wirklich der Gesellschaft auf der Tasche liegen möchtest, dann finde ich das nur Scheißßßße von dir.

Ich oute mich:

Ich habe auch schon mal Bewerbungen so geschrieben, dass ich davon ausgehen konnte, mich aus den Rennen katapultiert zu haben.

Mach um Gottes Willen keine Formfehler (eine Bewerbung ist eine Visitenkarte).

Entweder du hältst die Bewerbung sehr allgemein, erzählst also nicht warum du dich für den Richtigen für den Job hältst.

Oder aber, das habe ich so gemacht:

Du schreibst eine richtig gute Bewerbung, verfehlst allerdings das Thema. Das kann man dann im Fall, dass du dich beim AA oder einem Vorstellungsgespräch rechtfertigen musst, so verkaufen, dass du die Stellenausschreibung falsch verstanden hast.

Mein Beispiel:

Es wurden Erzieherinnen gesucht, die Kinder zu sich nehmen.

Ich hatte aber den Verdacht, dass die Kinder bei mir leben sollten.

So habe ich eine Bewerbung geschrieben, die darauf zielte eine Tätigkeit als Tagesmutter aufzunehmen (Die Kinder wären dann nur tagsüber bei mir gewesen).

Nicolle

Hi Matratze,

klingt kompliziert, aber ich erspar mir die
erklärung.

das scheint mir zur Vermeidung erhobener Zeigefinger eine kluge Idee zu sein :wink: Aufgrund meiner Vermutung jedoch würde ich auf auffällige Dinge wie Fett- oder Kaffeeflecken verzichten, das könnte ein allfälliger Kontrolleur doch sehr markant finden und Dir Absicht unterstellen.
Ich würde generell eher in Richtung von „Flüchtigkeitsfehlern“ gehen. Also vielleicht den Firmennamen falsch schreiben. Oder aus der GmbH ne GMBh machen oder so. Oder den Namen vom Personaler falsch schreiben. Oder das Datum vom Vormonat (alternativ vom kommenden Monat). Aber: nur eines davon, sonst wird’s auffällig.

Sehr gut kommt auch immer folgender Einleitungssatz: „mein Berater auf dem Arbeitsamt hat gesagt, dass ich mich mal bei Ihnen bewerben soll, was ich hiermit tue“.

Danach würde ich normal weitermachen, aber halt bevorzugt NICHT auf den Text der Anzeige eingehen, sondern wie einer meiner Vorposter schon schrieb, elegant das Thema verfehlen. Also wenn die eine „dynamische, fix arbeitende“ Person suchen, würde ich meine „ausserordentliche Gründlichkeit“ erwähnen :wink:

Eventuell ein Satz der anders anfängt als endet. Also etwa „Bereits während meiner Ausbildung als … möchte ich mich Ihnen vorstellen“ Achtung: auch hier nicht allzu auffällig, ein kleiner Grammatikverdreher tut’s eventuell auch.

Sprich, alles Dinge, die Du einem Kontrolleur mit „um Himmels willen, da hab ich wohl vor lauter Wald die Bäume nimmer gesehen, die Bewerbung war mir doch sooooo wichtig“ erklären kannst.

Allerdings hoffe ich, dass Du verdammich gute Gründe hast, den potentiellen neuen Arbeitgeber schon vor der Bewerbung zu verdammen :wink: Sonst müsste ich nämlich wirklich mit dem moralischen Zeigefinger wedeln.

*wink*

Petzi

vielen dank! mit eurer hilfe konnte ich eine tierisch schlechte bewerbung schreiben, die glatt am thema vorbeiging, einige namen falsch schrieb und unheimlich nach zigarettenqualm stank.

Gerade in der Süddeutschen gefunden:

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/ar…

Hallo nochmal.

Was schlechte Bewerbungen angeht sollte man sich noch einmal dieses hier zu Gemüte führen: http://www.ra-blog.de/2006/09/06/falsche-bewerbung-i…

mfg M.L.

Gerade in der Süddeutschen gefunden:

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/ar…

da würde ich noch glatt meine Rechnung als Personaler draussetzten für die Frechheit, soetwas per Boten erhalten zu müssen. Kaum fassbar!