Richtige Filterung?

Hallo Aquarianer ich bins ma wieder:smile: ich möchte diesmal etwas über Filterung Wissen-den HMF Filter lassen wir mal weg.
Also ich habe für mein 120 Liter Becken einen Tetra Aussenfilter für Aquarien von 100-250 Litern, und dann noch so einen der Aussen am Becken hängt-bringt so 300 Liter die Stunde.
Wie die Fertig Filter bestückt sind dürfte ja bekannt sein, 3 oder 4 Einsätze und die Filtermaterialien die eben dabei sind.
Jetzt möchte ich gerne von euch Erfahrenen Aquarianern wissen ob ihr diese Filtermaterialien die da so dabei sind auch Verwendet oder etwas anderes in den Topf gesteckt habt? Und als zweites-
wie Stark bzw. wie Schnell habt ihr den Durchfluss Eingestellt?
mfg chatman :smile:

Wie die Fertig Filter bestückt sind dürfte ja bekannt sein

Nein, keine Ahnung, ich habe Eheim-Filter.

3 oder 4 Einsätze und die Filtermaterialien die eben dabei sind.

Und was wären das für welche?

Jetzt möchte ich gerne von euch Erfahrenen Aquarianern wissen
ob ihr diese Filtermaterialien die da so dabei sind auch
Verwendet oder etwas anderes in den Topf gesteckt habt?

Bei Eheim-Außenfiltern ist nur ein dünner PUR-Schwamm als Vorfilter-Material gegen den gröbsten Dreck und ein Filtervlies als Wasserklärer vor dem Rücklauf dabei, ansonsten muss man den Filter selbst bestücken.

Mein Filter hat 3 Einsätze mit 7 Litern Inhalt, der erste ist mit grobporigen PUR-Schaum-Matten bestückt, die beiden anderen mit Sinterglaskörpern (Siporax). Im Aquarium ist zusätzlich noch eine 10 x 10 x 50 cm große Schaumstoffpatrone vorgeschalten, durch welche der Filter das Wasser ansaugt. Dieser Vorfilter erhöht die Standzeit des Außenfilters.

Und als zweites- wie Stark bzw. wie Schnell habt ihr den Durchfluss
Eingestellt?

Mein Filter hat ca. 800 Liter Umwälzleistung, das macht in meinem Aquarium einen 2-fachen Wasserwechsel je Stunde. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Fische eine kräftige Strömung durchaus positiv quittieren (bessere Gesundheit, höhere Lebenserwartung). Es gibt aber sicher auch Ausnahmen. Es gibt dafür kein Standardrezept, hängt von den Fischen ab.

Noch wichtiger als die Umwälzleistung ist ohnehin das Filtervolumen. Um eine biologische Filterwirkung zu erreichen, sollte das so groß wie möglich sein. Gerade bei vergleichsweise kleinen Becken und hohem Fischbesatz ist im Aquarium einfach gar keine ausreichende Fläche für die Ansiedlung von genügend schadstoffabbauenden Bakterien da, diese soll dann ja durch den Filter geschaffen werden. Prinzipiell wären 10 % der Aquariengröße als Filtergröße schon toll. Je größer das Aquarium wird, desto mehr Selbstreinigungskraft hat es (der Bodengrund wirkt auch als Biofilter) und desto mehr kann man mit der anteiligen Filtergröße runtergehen. Allerdings: je kleiner der Filter, desto schwieriger wird es mit einer effizienten Filterung.
Prinzipiell könnte man den Filterbakterien auch in einem recht kleinen Filtervolumen eine große Besiedlungsfläche zur Verfügung stellen, indem man ein sehr feinporiges Filtermaterial mit einer großen spezifischen Oberfläche einsetzt. Aber das verstopft eben auch 100x schneller mit Mulm und Dreck. Funktionieren tut es deshalb nur, wenn eine sehr effiziente mechanische Zusatzfilterung (getrennt oder vorgeschaltet) erfolgt. Ein Filter, den man jede Woche auswaschen muss, kann nicht biologisch filtern.

Insgesamt ist Aquarienfilterung ein sehr kompliziertes Thema. Deine Titelfrage ist deshalb auch von Fachleuten wirklich nicht einfach zu beantworten. Es gibt da viele Faktoren, die zusammen spielen und sich entgegen wirken. Wenn man es effektiv und gut machen will, muss man schon sehr tief in die Materie einsteigen. Selbst die meisten Filterhersteller (die sich eigentlich perfekt auskennen sollten) hauen einem, gerade was biologische Filterleistung anbetrifft, nur die Taschen voll. Das meiste ist überzogene Selbstdarstellung und man braucht es nicht zu glauben. Wenn dir mal ein Verkäufer erzählt, dass sein 300 cm³ Innenfilter mit einer Schaumpatrone und einem Aktivkohlepad biologisch filtert, kannst du den ruhig auslachen.

LG Jesse

Wie die Fertig Filter bestückt sind dürfte ja bekannt sein

Nein, keine Ahnung, ich habe Eheim-Filter.

3 oder 4 Einsätze und die Filtermaterialien die eben dabei sind.

Und was wären das für welche?

Als erstes, Keramik-Filterringe und"Biologischer" Filterschwamm(grob) dann Bio-Filterbälle,dann wieder Filterschwamm plus Kohlefilter,dann wieder Filterschwamm und zuletzt ein Feinfiltervlies-also oben.Am Ansaugkorb habe ich Zusätzlich einen Schwammfilter zur Vorfilterung Angebracht.

Jetzt möchte ich gerne von euch Erfahrenen Aquarianern wissen
ob ihr diese Filtermaterialien die da so dabei sind auch
Verwendet oder etwas anderes in den Topf gesteckt habt?

Bei Eheim-Außenfiltern ist nur ein dünner PUR-Schwamm als
Vorfilter-Material gegen den gröbsten Dreck und ein
Filtervlies als Wasserklärer vor dem Rücklauf dabei, ansonsten
muss man den Filter selbst bestücken.

Mein Filter hat 3 Einsätze mit 7 Litern Inhalt, der erste ist
mit grobporigen PUR-Schaum-Matten bestückt, die beiden anderen
mit Sinterglaskörpern (Siporax). Im Aquarium ist zusätzlich
noch eine 10 x 10 x 50 cm große Schaumstoffpatrone
vorgeschalten, durch welche der Filter das Wasser ansaugt.
Dieser Vorfilter erhöht die Standzeit des Außenfilters.

Und als zweites- wie Stark bzw. wie Schnell habt ihr den Durchfluss
Eingestellt?

Mein Filter hat ca. 800 Liter Umwälzleistung, das macht in
meinem Aquarium einen 2-fachen Wasserwechsel je Stunde. Ich
habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten
Fische eine kräftige Strömung durchaus positiv quittieren
(bessere Gesundheit, höhere Lebenserwartung). Es gibt aber
sicher auch Ausnahmen. Es gibt dafür kein Standardrezept,
hängt von den Fischen ab.

Habe Gelesen das wenn der Durchfluss zu Stark(Schnell) ist könnten sich keine Bakterien Bilden weil die sich dann nicht „Festhalten“ könnten.

Noch wichtiger als die Umwälzleistung ist ohnehin das
Filtervolumen. Um eine biologische Filterwirkung zu erreichen,
sollte das so groß wie möglich sein. Gerade bei
vergleichsweise kleinen Becken und hohem Fischbesatz ist im
Aquarium einfach gar keine ausreichende Fläche für die
Ansiedlung von genügend schadstoffabbauenden Bakterien da,
diese soll dann ja durch den Filter geschaffen werden.
Prinzipiell wären 10 % der Aquariengröße als Filtergröße schon
toll. Je größer das Aquarium wird, desto mehr
Selbstreinigungskraft hat es (der Bodengrund wirkt auch als
Biofilter) und desto mehr kann man mit der anteiligen
Filtergröße runtergehen. Allerdings: je kleiner der Filter,
desto schwieriger wird es mit einer effizienten Filterung.
Prinzipiell könnte man den Filterbakterien auch in einem recht
kleinen Filtervolumen eine große Besiedlungsfläche zur
Verfügung stellen, indem man ein sehr feinporiges
Filtermaterial mit einer großen spezifischen Oberfläche
einsetzt. Aber das verstopft eben auch 100x schneller mit Mulm
und Dreck. Funktionieren tut es deshalb nur, wenn eine sehr
effiziente mechanische Zusatzfilterung (getrennt oder
vorgeschaltet) erfolgt. Ein Filter, den man jede Woche
auswaschen muss, kann nicht biologisch filtern.

Insgesamt ist Aquarienfilterung ein sehr kompliziertes Thema.
Deine Titelfrage ist deshalb auch von Fachleuten wirklich
nicht einfach zu beantworten. Es gibt da viele Faktoren, die
zusammen spielen und sich entgegen wirken. Wenn man es
effektiv und gut machen will, muss man schon sehr tief in die
Materie einsteigen. Selbst die meisten Filterhersteller (die
sich eigentlich perfekt auskennen sollten) hauen einem, gerade
was biologische Filterleistung anbetrifft, nur die Taschen
voll. Das meiste ist überzogene Selbstdarstellung und man
braucht es nicht zu glauben. Wenn dir mal ein Verkäufer
erzählt, dass sein 300 cm³ Innenfilter mit einer Schaumpatrone
und einem Aktivkohlepad biologisch filtert, kannst du den
ruhig auslachen.

LG Jesse

Hallo,

Als erstes, Keramik-Filterringe und"Biologischer"
Filterschwamm(grob) dann Bio-Filterbälle,dann wieder
Filterschwamm plus Kohlefilter,dann wieder Filterschwamm und
zuletzt ein Feinfiltervlies-also oben.Am Ansaugkorb habe ich
Zusätzlich einen Schwammfilter zur Vorfilterung Angebracht.

…hm, ist ja wirklich eine interessante Zusammenstellung, nach dem ‚alles drin‘-Prinzip.

Keramikringe sind prinzipiell ein gutes Filtermaterial, weil sie nicht so schnell zusetzen. Nachteil ist eine recht geringe Besiedlungsfläche, weil sie nicht porös sind und die Bakterien (Biofilm) nur auf der Oberfläche wachsen können. Sie können auch schneller ausgewaschen werden. Daher eher etwas für große Filterbecken mit wenig Strömung - da funktionieren sie aber sehr gut. Man sollte biologische Filtermaterialien aber nie als erste Stufe eines Filters einsetzen, sondern immer ein mechanisches Filtermaterial vorschalten, welches den sichtbaren Dreck zurückhält. Also erst ein grober Filterschwamm, dann ein feiner Filterschwamm und dann die Keramikringe. Für einen kleinen Filtertopf würde ich allerdings lieber Sinterglasringe einsetzen, da sie (zumindest theoretisch) 100x mehr besiedlbare Oberfläche haben.

Mit den Biofilterbällen weiß ich nicht so recht. Wenn das nicht solche Dinger sind, die irgendwelche Nährstoffe enthalten und die Filterbakterien ‚füttern‘, isses eigentlich egal, ob du Keramikringe oder Biofilterbälle nimmst. Ist letztlich beides nur ein Material mit vergrößerter Oberfläche, damit Bakterien drauf wachsen können. Porös ist beides nicht, also vom Prinzip her dasselbe. Sieht halt wahrscheinlich einfach wieder irgendwie ‚technischer‘ aus, wenn der Hersteller zwei verschiedene Materialien in den Filter tut, aber letztlich isses wurscht.

Schwamm hinter dem Biofiltermaterial würde ich mir sparen und besser davor setzen. Der soll vermutlich verhindern, dass Bakterienflocken, die sich evtl. vom Filtermaterial lösen, ins becken gespült werden. Aber da reicht auch das Vlies. Den Kohlefilter würde ich als Allerletztes einbauen. Aktivkohle hat eine mikroporöse Oberfläche und hält damit sehr feine Partikel und gelöste Stoffe zurück, ist also sozusagen die letzte mechanische Filterstufe um die letzte, feine Trübung zu eliminieren. Allerdings sollten alle groben Verschmutzungen schon vorher entfernt sein, sonst ist die Aktivkohle zu schnell verbraucht. Wenn sie mit den rausgefilterten Stoffen gesättigt ist, hat sie nämlich keine Filterwirkung mehr und muss getauscht werden.

Habe Gelesen das wenn der Durchfluss zu Stark(Schnell) ist
könnten sich keine Bakterien Bilden weil die sich dann nicht
„Festhalten“ könnten.

Das kommt drauf an, man kann ja sowohl die Filterströmung, als auch das Filtermaterial optimieren. Wenn man z.B. einen großen Filterquerschnitt hat (z.B. so ein 100 Liter Glasfilterbecken), dann hat man auch bei 1000 l/h im Filter drin nur eine sehr moderate Strömung. Wenn man das Wasser mit Kaskaden durch den Filter leitet und so den Filterweg verlängert, krigt man sogar eine Denitrifikation hin.
Wenn man so einen Topffilter hat, der nur 25 x 25 cm Querschnitt hat und die Strömung im Filter dementsprechend höher ist, kann man mit der Auswahl der Filtermaterilien zumindest dafür sorgen, dass die Bakterien nicht ausgewaschen werden. Eben indem man z.B. Sinterglasröhrchen statt Keramikröhrchen oder Filterbällen einsetzt. Dort können die Bakterien im Materialinneren wachsen, wo keine Strömung herrscht und da werden sie auch nicht ausgewaschen.

Die wichtigste Frage, die sich mit der Strömungsgeschwindigkeit verbindet, ist aber immer die Frage nach einer vollständigen Denitrifikation. Also schaffen es die Bakterien nicht nur, den Harnstoff der Fische über Nitrit zu Nitrat zu oxidieren, sondern können sie das Nitrat auch völlig zu Stickstoff abzubauen. Damit die letzte Abbaustufe von Nitrat zu Stickstoff funktionieren kann, müssen nämlich anaerobe Zonen im Filter vorhanden sein. Die entsprechenden Bakterien können nur unter strengem Sauerstoffabschluss arbeiten. Wenn aber die Filterströmung zu groß ist, wird der im Wasser enthaltene Sauerstoff auf dem Weg durch den Filter von den aeroben Bakterien (welche die ersten Abbaustufen bis zum Nitrat machen) nicht vollständig veratmet und es können sich keine anaeroben Bakterien im Filter etablieren.
Nun schreit natürlich jeder Filtermaterialhersteller, dass er das im Griff hat und mit seinen Produkten eine vollständige Denitrifikation möglich ist. Bei porösen Filtermaterialien wie Siporax wird z.B. argumentiert, dass der Sauerstoff dem Wasser schon entzogen ist, bis dieses im Inneren der feinen Poren angekommen ist, so dass dort anaerobe Zonen entstehen und ein vollständiger Nitratabbau möglich wird. Allerdings konnte wohl noch niemand schlüssig beweisen, dass das mit Wasserdurchsätzen von ein paar 100 Litern pro Stunde in einem Topffilter möglich ist. Diese Frage ist schwer zu beantworten. Wahrscheinlich hat selbst der Aquarienboden hat ein höheres Nitratabbaupotential (weil er eben nicht durchströmt und anaerob ist und was sind schon 3 Liter Siporax gegen 50 Liter Sand), als ein Topffilter. Nicht umsonst gibt es ja sogenannte Biofilter, die aus mehreren, in Reihe geschalteten Säulen bestehen und mit einer Membranpumpe als Wasserheber angetrieben werden. Die haben fast keinen Wasserdurchsatz, unter solchen Bedingungen klappt eine vollständige Denitrifikation. Aber das sind, gemessen an handelsüblichen Filtern, ja eher Spezialfälle.

Gruß, Jesse