Hallo!
Bald bekommen wir einen Welpen und sind mit dem Überangebot an Trockenfutter für Hunde sehr überfordert. Natürlich habe ich mir verschiedene Beiträge dazu durchgelesen, doch die Verwirrung ist nur gestiegen
Letztes Jahr war in Stiftung Warentest ein Hundefuttertest, doch ich habe gehört, dass sich die Rezepturen einiger Hundefuttermarken, die eigentlich sehr gut abgeschnitten hatten (z.B. Romeo Aldi Süd) mittlerweile geändert haben und nun nicht mehr so gut vertäglich sind.
Im Grunde suchen wir ein Futter für einen mittelgroßen Hund mit langem Fell (Langhaarcollie), der anfangs eben noch ein Welpe ist - spezielles Welpenfutter also?
Mir wurde bereits Bosch-Futter, Bozita und Rewe-ja! empfohlen, aber ich kann das überhaupt nicht einschätzen. Meine Züchterin empfiehlt Reico, was sich auch ganz gut anhört, aber es ist doch sehr teuer und mich stört, dass man es sich eigentlich nur liefern lassen kann.
Ich bin für jeden Tipp dankbar, was dieses Thema betrifft! Bestimmt hat jemand gute/schlechte Erfahrungen mit einem Hundefutter gemacht…
Ach, und noch was: was würdet ihr empfehlen, Trockenfutter mit Nassfutter mischen oder nicht?
Liebe Grüße,
Picaflora
Ganz egal, für welche Sorte du dich entscheidest: In einem Punkt solltest du keine Kompromisse machen: Verzichte vollkommen auf Getreide, denn Hunde sind - im Gegensatz zum Menschen - Fleischfresser.
Getreide gehört zu den Futterbestandteilen, die bei Hunden am meisten Probleme machen: Allergien, Haut- und Fellprobleme, Verdauungsbeschwerden… die Liste ist lang. Jedes Futter - und sei es noch so teuer - welches Getreide enthält, ist für den Hund letzten Endes nur minderwertiger Schrott.
Wenn du also Fertigfutter geben willst - was durchaus okay ist - suche nach getreidefreiem Futter. Bei den Trockenfuttersorten haben Orijen und Wolfsblut einen guten Ruf. Ich füttere seit Jahren Letzteres, wenn ich mit den Hunden z.B. im Urlaub unterwegs bin (ansonsten kriegen sie rohes Fleisch) und bin sehr zufrieden damit. Man muss aber manchmal ein wenig ausprobieren: Hunde sind da durchaus unterschiedlich.
Reico enthält bei fast allen Sorten Getreide - das würde ich nicht füttern. Züchter füttern häufig Marken, bei denen sie Züchterrabatte kriegen und empfehlen das natürlich auch ihren Welpenkäufern. Ein Garant für Qualität ist das nicht zwingend. Dass allerdings Futter, welches keinen billigen Getreideschrott enthält, nicht ganz billig ist, liegt in der Natur der Dinge.
Nass- und Trockenfutter solltest du nicht mischen. Beide haben unterschiedliche Verdauungszeiten und -anforderungen. Es funktioniert oft noch nicht mal wirklich gut, das eine morgens und das andere abends zu füttern. Wenn ich im Urlaub Trockenfutter gebe, verzichte ich während dieser Zeit auch auf zusätzliche Gabe von rohem Fleisch.
Welpenfutter solltest du maximal bis zum 6. Lebensmonat geben. Unbedingt nötig ist es nicht, wenn du ein hochwertiges, getreidefreies Futter wählst.
Jule
Danke schonmal für die ausführliche Antwort! Würde mich trotzdem noch über weitere Meinungen freuen.
„Nicht ganz billig“ ist eine nette Untertreibung für ein Futter, bei welchem das Kilo 9 oder 10 Euro kostet Deine Einstellung zu diesem Futter kann ich aber nachvollziehen.
hai Picaflora
es ist super und wichtig, dass Du Erkundungen über das richtige Futter einholst- wie schön wäre die Tierwelt, wenn alle Halter sich über das Füttern informieren würden… nun, ich gebe es zu, ich bin eine Verfechterin von „bitte kein Trockenfutter“ - es mag Tiere geben, die das gut vertragen (wie es auch Zweibeiner gibt, die sich ausschliesslich von Fastfood ernähren) aber artgerecht ist es weder für Hund noch Katze - ok, ein gutes Futter mit kleinem Anteil glutenfreiem Getreide und etwas Gemüse kostet was, aber Tierarztkosten wegen ernährungsbedingten Krankheiten kosten auch… ich komme nicht drum .MOD: Werbelink entfernt. darauf hinzuweisen
ein Hund/eine Katze frisst in 1. Linie mal Fleisch, was dann sonst in der Beute drin ist (Maus = Getreide, Gemüse) wird mit vertilgt - also vielfältig und nicht einseitig nur reines Fleisch - und genau darauf kommt es meiner Meinung nach an - man muss auch kein extra Welpenfutter kaufen - die Menge und Zusammensetzung macht´s
viel Freude mit Deinem Vierbeiner
Egal wie gut das Futter ist, es ist trotzdem möglich, dass DEIN Hund es nicht verträgt, also auf jeden Fall Verdauung, Fell, Gewichtszunahme, Wachstum, wie fit der Hund ist etc beobachten… Ich bin mit Wolfsblut sehr zufrieden und dort findet man auch oft Rabatte etc, sodass ich bei einer 15kg Bestellung immer auf 3,50-4,20€ pro kg komme… Dort gibts auch extra für Welpen, große, kleine, alte oder besonders aktive Hunde Sorten. Ich nehm mittlerweile die normalen Sorten, wechsel aber ab und zu je nach Angebot (Marken soll man am besten nicht wechseln, wenn man mal was gutes gefunden hat, innerhalb der Marke kannst du aber variieren).
Egal für was du dich entscheidest, achte darauf, dass kein Getreide und kein Zucker enthalten ist. Und wenn möglich keine unnatürlichen Zusätze… Platinum mit Lamm ist übrigens auch sehr gut und nicht ganz so trocken… Hör auf dein Bauchgefühl, und auf deinen Hund!
Viel Erfolg
Danke schonmal für die Rückmeldungen! Ich werde mich mal umsehen bei diesen Futtersorten. Interessensfrage:
kann man den Fleischanteil am Futter erhöhen, indem man nur als Basis das Trockenfutter gibt, dazu jedoch noch Nassfutter oder frisches Fleisch reicht? In diesem Fall müsste doch der Fleischanteil prozentual höher sein, oder? Oder ist dann das Gleichgewicht der Nährstoffe des Trofus durcheinandergebracht?
Zweite Frage dazu: Ich habe gehört, man solle Trockenfutter nicht mit Nasfutter mischen. Stimmt das? Und stimmt es auch dann, wenn man etwas Wasser über das Trofu gibt?
Ach, vielen Dank für eure Hilfe!
Es ist völlig unerheblich, ob der Hund ausschließlich Fleisch kriegt oder ob bei der Rohfütterung ein bisschen Gemüse, Getreide oder Kräuter dazu. Der Umstand, dass mittlerweile viele Foren Barf wie eine Religion behandeln und ihre Futterzusammenzustellungen wie die Bibel, macht die einzelnen Glaubensrichtungen nicht wahrer.
BARF ist so ziemlich das einfachste, was man füttern kann, es nicht nötig, Ernährungspläne zu schreiben und Zutaten abzuwiegen. Fleisch in den Hund und nach Belieben mal ein bisschen Obst und Gemüse dazu, ist die perfekte Ernährung - völlig unabhängig von BARF-Ideologien.
Die meisten Wölfe und Hunde holen sich pflanzliche Bestandteile im normalen Leben übrigens dadurch, dass sie rumliegenden Kot fressen, nicht Magen- oder Darminhalt von Beutetieren.
Solange es in der Antarktis noch Schlittenhunde gab, wurden diese ausschließlich mit Robben ernährt. In deren Mägen dürfte man wenig Pflanzennahrung finden, da diese wiederum ausschließlich Fisch fressen. Zum Schutz der Robben sind Hunde dort inzwischen verboten.
Hunde sind in der Lage, alle ihre benötigten Vitamine aus Fleisch zu beziehen. Manche fressen gerne Obst und Gemüse wenn sie dran kommen, andere nicht.
Jule
Kann man, geht aber meistens schief. Die Verdauung eines Hundes ist grundsätzlich auf Frischfleischfütterung und Knochen ausgelegt. Verändert man das Futter, verändert sich auch die Zusammensetzung der Magensäure.
Das ist okay, solange man beim selben Ausgangsfutter bleibt. Mischt man, wird häufig ein Bestandteil des Futters nicht mehr korrekt verdaut, was zu Problemen führen kann.
Billiger und gesünder geht es mit Rohfütterung.
Ja. Aus dem gleichen Grund, wie oben schon beschrieben.
Ja. Wasser verändert nur die Konsistenz, nicht die Zusammensetzung.
Jule
Langsam kommt etwas Licht ins Dunkel… Super!
je abwechslungsreicher man füttert desto weniger können sich Intoleranzen auf ein „zuviel von …“ entwickeln. Intoleranzen und Allergien sind heute an der Tagesordnung bei den Therapeuten. Also : Dank Futtermittelindustrie werden Therapeuten immer gut zu tun haben ;-). Barf (wenn man es speziell auf DIESEN Organismus zusammenstellt und nicht excessiv betreibt) ist immer noch die beste Ernährungsform. Manche Tiere sind aber erblich bedingt schon so degeneriert im Verdauungstrakt, daß sie roh nicht vertragen - dann muß es halt gedünstet werden. Ist doch alles kein Problem… Würden wir Menschen etwas essen, von dem wir wissen, daß es uns nicht gut tut ? Ja ! Kinder müssen zu MacD, weil es „in“ ist - die Folgeprobleme im Organismus spielen keine Rolle. Diabetes vorprogrammiert… - Tiere können sich nicht wehren, sie müssen das fressen, was ihnen vorgesetzt wird. Wir Menschen vermeiden „Fastfood“ (wenn wir vernünftig sind) und wir wissen warum. Es gibt keine Deklarierungspflicht bei Tier-Fastfood, der Hersteller schreibt drauf, was genehm ist und das andre läßt er weg. Je mehr „künstliche Vitamine, Spurenelemente ect“ auf der Packung stehen desto denaturierter ist das Fleisch - logisch, durch die Herstellungsmöglichkeiten verändert sich immer die Eiweißstruktur des Fleisches und auch der Nährwert. Es gab in den letzten 30 Jahren noch nie so viele Allergiker/Intoleranzler und Diabetes-Tiere wie jetzt. Deshalb: je natürlicher desto besser… Viel Freude mit dem Vierbeiner
Barfen ist für mich ein Problem, da ich nur ganz wenig Kühlmöglichkeiten habe (nur winziges Gefrierfach und kein Platz für extra Tiefkühlschrank) und zudem doch recht viel unterwegs bin, wo für mich die Fütterung von rohem Fleisch null in Frage kommt (haben zum Beispiel eine Waldhütte ohne fließend Wasser/Strom, auf der wir gerne Zeit verbringen oder machen gerne längere, mehrtägige Wandertouren, wo der Hund mitsoll). Deshalb möchte ich Trofu geben