Richtiges wirkungsvolles Dämmmaterial gegen Schall

Hallo Zusammen,

ich suche momentan nach den geeigneten Materialien
zur Dämmung meiner Altbaudecke gegen den Trittschall
meiner Nachbarn über mir.

Ich habe nun im Internet mehrfach von der zuverlässigen
Wirkung von Steinwolldämmplaten gehört.
Insofern werden auch Noopenschaum-Platten angeboten,
welche man auch von der Schallisolation in Tonstudios kennt.

Unter der abgehängten Decke befindet sich ein 50 cm weiter Hohlraum,
welcher durch den Trittschall von oben wie eine Trommel wirkt.

Der Lärm ist wirklich unterträglich, zudem ich 8 kleine Kinder
über mir habe.

Es ist mir klar, dass man den Schall nur mit schwerer Masse bekämpfen kann. Ist es möglich mit den oben genannten Dämm-Materialien eine spürbare Verbesserung zu erzielen und wie würdet Ihr hier genau die Isolation durchführen ?

Den ganzen Hohlraum von 50 cm in meiner 60 qm Wohnung auszufüllen
ist aus Kostengründen kaum möglich.
Daher würde Ich gerne wissen, wieviel cm Dämmplatte von oben und unterhalb der Rigippsdecke ihr hier einsetzen würdet.

Um eure Hilfe bin ich und meine strapazierten Nerven euch sehr dankbar.

Viele Grüsse vom Bodensee,

Michael

Ein gute Schalldämmung, Trittschall ist schwieriger, haben wir mit einer Unterkonstruktion / Lattung für Holzdecken, erreicht. Zwischen den Latten 40 mm Korkplatten und darüber dann die Holzdecke. Kork ist leicht und in der Dichte super.

Hallo,

Es ist mir klar, dass man den Schall nur mit schwerer Masse
bekämpfen kann.

Das mit der Masse sind etwas andere Wirkmechanismen.
Mit Einem System aus Masse-Feder kann man die Übertragung von allen
Schwingungen deutlich behindern.
Also z.B. der Übergang von Luft zu massiven Mauer ist durch den sehr
schlechten Übergang an der Grenzfläche Luft-Festkörper stark gedämpft.
Bei deinem System hast du aber das Problem, dass der Trittschall oben
direkt durch mechanische Anregung der Decke erzeugt wird und sich
sehr wahrscheinlich durch die Abhängung als Körperschall auf die
Zwischendecke überträgt.
Hier wäre nun ein System Feder-Masse nutzbar, wenn die Abhängung
federnd ausgeführt wird und die Zwischendecke entsprechend schwerer wird.
Da aber die Abhängung die Zwischendecke tragen muß, hat das ganze
auch seine Grenzen.

Wenn man aber die Übertragung nicht verhindern kann, weil oben im
Fußboden die Trittschalldämmung fehlt und die Deckenkonstruktion dann
auch noch in Resonanz kommt, dann hilft nun noch das System stark
bedämpfen, indem man den Schall in Wärme umwandelt (siehe mein Posting unten).

Den ganzen Hohlraum von 50 cm in meiner 60 qm Wohnung
auszufüllen ist aus Kostengründen kaum möglich.

Das sollte auch nicht nötig sein und IMHO auch nicht zweckmäßig.

Eine Matte mit 150…200mm Dicke auf die Zwischendecke aufgelegt,
sollte diese schon in den Resonanzeigenschaften deutlich verändern
und auch die Schwingungen bedämpfen. Wahrscheinlich muss das nicht
mal vollflächig erfolgen. Probiere doch mal aus, wie es wirkt, wenn
du in der Zwischendecke einige m² Dämmatten auslegst.
Gruß Uwi

Hallo Uwi,

wieder einmal besten Dank für deine sehr schnelle Rückinfo.
Ich werde das mal nun die nächsten Tage ausprobieren.
Das mit der Abhängung klingt logisch.
In dem aufgesägten Loch der Rigipps-Platte konnte ich
auch die Eisenbügel erkennen, welche die Abhängung über den gesamten
50 cm Hohlraum der Decke tragen.
Diese sind somit nicht gefedert und tragen hier auch noch zum
Trommel-Effekt bei, da diese die Bewegungen / Schall von oben direkt auf die abgehängte Decke übertragen.

Ich denke das wird schon ein sehr aufwändiges und kostenintensives Projekt.
Mein Vater (Vermieter) möchte das Ganze Ausschäumen,
was meiner Meinung nach absolut keinen Sinn macht.

Ich muss den alten eigensinnigen Herrn nur versuchen
von diesem fatalen Vorhaben abzubringen.

Dankr Dir nochmals,

Gruss Michael

Hallo,

google mal nach Einblasdämmung, mit Zellulose, Schafwolle, Isoflock oder ähnlichen Stoffen.

Es werden nur kleine Bohrungen in der Decke benötigt.

Grüße
Tommy

Hallo Thommy,

vielen Dank für deine schnelle Rückinfo.
Ich habe von der Methode der Einblasdämmung auch gehört.

Ist diese auch wirkungsvoll, hast du hier schon Erfahrungen
ausgetauscht ?

Um Rückinfo bin Ich Dir sehr dankbar,

Grüsse vom Bodensee,

Michael

Ergänzung
noch ein Link von einigen Postings weiter unten,
der das Problem auch beschreibt.
/t/gute-schalldaemmung-an-der-decke/5654274/4
Gruß Uwi

Hallo Michael,

es hätte den Vorteil des geringen Aufwands hinsichtlich Decken. Bezüglich Schalldämmung halte ich Schafwolle, Zellulose oder andere „Flockige Stoffe“ für ideal, da sie Schallenergie in Wärme umwandeln und vernichten.

Ich kenne die Systeme nur in Bezug auf Wärmedämmung, würde sie aber aufgrund der Erfahrungen im Schallschutz auch für diesen Zweck einsetzen.

Grüße
Tommy