Richtiges Zitieren von Normen im Text

Hallo zusammmen.

Ich schreibe z.Zt. meine DA im ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Dort arbeite ich viel mit Normen und Richtlinien. Mich beschäftigt die Frage, wie ich im Text einzelne Begriffe aus den Normen mit Quellen versehe, bzw. muss ich das überhaupt? Die Arbeit ist sehr statisitklastik und es kommen häufig fest definierte Begriffe wie z.B. Messunsicherheit, Messwert, Standardabweichung etc. vor. Muss man dort einen Verweis anbringen? Wäre komisch, da ich dies noch in keinem Buch oder in Dissertationen gesehen habe.

Wenn ich direkt eine Definition aus den DIN’s abschreibe, schreibe ich " Nach DIN … ist…" oder " Messen ist… (DIN…)". Somit ist die Quelle angegeben. Quellen aus Büchern werden mit Fußnoten kenntlich gemacht.

Aber wie ist es in diesem Fall? Ich meine ein paar Richtlinien oder Normen stehen in meinem Quellenverzeichnis, werde aber dann im Text nie erwähnt. Denke ich da zuviel nach?

Danke für die Antwort

Hallo,

ich habe in meinen Berichten DINs im Text mit ihrer Nummer angegeben. Im Literaturverzeichnis stand dann das letzte gültige Veröffentlichungsdatum, die genaue Bezeichnung der Norm und der Autor (Deutsches Institut für Normung e.V.) in den jeweils gültigen Zitiervorlagen.

Ich meine, das solltest du ähnlich machen. Außerdem ist es m.M. nach unsinnig, Quellen im Verzeichnis anzugeben, die man im Text nicht zitiert. Was in deiner Arbeitsgruppe aber so üblich ist und welche Formatierung anzuwenden ist, musst du beim betreuenden Prof nachfragen. Jeder pflegt da seinen eigenen Spleen.

LG Barbara

Hi,

Mich beschäftigt die Frage, wie ich im Text einzelne Begriffe
aus den Normen mit Quellen versehe, bzw. muss ich das
überhaupt?

Wie meinst Du das? Was sind „einzelne Begriffe aus den Normen“? Normalerweise (*hihi*) verwenden doch die Normen die üblichen Begrifflichkeiten aus dem jeweiligen Fachbereich.
Sollte es jedoch für Deine Arbeit signifikante Unterschiede geben würde ich da in einer Einleitung darauf hinweisen „…in dieser Arbeit wird die in DIN 1234 [1] verwendete Definition für „Fachbegriff“ verwendet.“ Gegebenenfalls wird diese Definition dann noch zitiert oder Du erläuterst, warum Du die Definition aus der DIN anstatt derer aus diesem oder jener Literaturquelle vorziehst.

häufig fest definierte Begriffe wie z.B. Messunsicherheit,
Messwert, Standardabweichung etc. vor. Muss man dort einen
Verweis anbringen?

Nö, nicht zur Begrifflichkeit. Die sollte dem geneigten Leser geläufig sein.

Wenn ich direkt eine Definition aus den DIN’s abschreibe,

dann tu das ohne Deppenapostroph, bitte :smile:

schreibe ich " Nach DIN … ist…" oder " Messen ist…
(DIN…)". Somit ist die Quelle angegeben.

Nö, ist nicht. Der übliche Weg ist zu schreiben „Nach DIN 1234 ist „Messen“ definiert als… [2]“ und im Literaturverzeichnis ist - wie Peluche ja schrieb - dann die Quelle [2] eben die DIN 1234 mit allen notwendigen Daten.

Quellen aus Büchern
werden mit Fußnoten kenntlich gemacht.

Sagt wer? Ich pflege derlei Fußnoten den jeweiligen Autoren gepflegt mit den Worten „das sind übelste BWL-Sitten und eines Ingenieurs nicht würdig“ um die Ohren zu schlagen. Wenn Du irgendwas aus Büchern zitierst, dann gehört da ne anständige Quellenangabe in den Text und das Buch mit allen Daten ins Literaturverzeichnis.

Aber wie ist es in diesem Fall? Ich meine ein paar Richtlinien
oder Normen stehen in meinem Quellenverzeichnis, werde aber
dann im Text nie erwähnt.

Hääääh? Du verweist also auf Deine verwendeten Quellen in Fussnoten, gibst für DINs gar keine Quellen an - und dafür hast Du ein Quellenverzeichnis mit den „nicht verwendeten Quellen“? *g* Das ist ja mal kreativ.

Aber nochmal: Alles, was Du „zitierst“ - sei es jetzt aus Normen, Büchern, Webseiten oder früheren Arbeiten bekommt eine fortlaufende Nummer (die meisten verwenden eckige Klammern) und erscheint im Literaturverzeichnis unter der gleichen Nummer mit allen Daten, die nötig sind, um just dieses Werk auch in 1000 Jahren noch zu bekommen.

Quellen, aus denen Du nicht zitierst gehören an keiner Stelle in Deine Arbeit - was sollen die auch da? So nach dem Motto „und ausserdem hat der Autor noch gelesen:“

Oftmals bieten Hochschulen Einführungen an, wie man solche Arbeiten generell schreibt und erläutern auch diese Formalitäten. Oder Du befragst dazu mal Deinen Betreuer. Und wenn alles nix hilft, guckst Dir mal einige Vorgängerarbeiten an, wie die das so machen.

*wink*

Petzi

Also Danke für die Antworten.

Mein Betreuer ist leider eine Woche nicht zu erreichen, deshalb habe ich es mal auf die Schnelle hier versucht.

Also das mit den Fußnoten ist die deutsche Art der Quellenangabe. Angabe im Fließtext ist die amerikanische. Da wir alles von denen übernehmen müssen, weil ja alles besser ist, werde ich dies praktikablerweise auch tun.
Ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal ob als Fußnote oder im Fließtext. - Nur so nebenbei. -

Komisch finde ich es jedoch, dass in einigen Dissertationen ingenieurwissenschaftlicher Fachrichtungen die Quelle im Text angegeben wird aber gar nicht die dazugehörige Seite. D.h. (vgl.) Schmidt 2008 anstatt (vgl.) Schmidt 2008: 56. Das ist ja auch nicht gerade O.K. und unvollständig.

Naja, wenigstens versuche ich es ordentlich zu machen und nicht die Absicht habe zu täuschen, wie manch andere. - Ihr wisst schon. :wink: - Anscheinend ist jeder 20. Dr.-Titel zweifelhaft.

Bei den Begriffen werde ich bei erstmaliger Erwähnung die DIN dahinter schreiben. Danach dann nicht mehr. - Dazu werde ich aber noch meinen Prof. fragen. Eine interessante Möglichkeit wäre auch eine Extra-Seite einzufügen, auf der ich in Tabellenform die Begriffe mit Kürzel aufschreibe und daneben die jeweiligen DIN’s. Wäre nocheinmal ein guter Überblick, oder?!

Normalerweise wird an den Universitäten angegeben, wie sie es haben wollen. Dort steht auch, ob Fußnote oder im Text erwünscht ist.

Der Kommentar zu Ihrer Frage, Definitionen nach DIN seien Allgemeinwissen, ist ein Irrtum. Es ist auch eine wichtige Aufgabe des DIN Instituts (bzw. CEN), durch Definitionen für einheitlichen technischen Sprachgebrauch zu sorgen, der nachfolgend in technisch-mathematischen Beschreibungen messbar dargestellt werden kann.

Ich würde so zitieren (Beispiele):

[…] Ausgleichsfeuchte, „diejenige Holzfeuchte, bei der Holz weder Feuchte an die umgebende Luft abgibt noch Feuchte aus der
umgebenden Luft aufnimmt“.

DIN 1052:2008-12, „Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau“, 3.1.2

ODER ENTSPRECHEND ALS FUSSNOTE:
[…] Ausgleichsfeuchte, „diejenige Holzfeuchte, bei der Holz weder Feuchte an die umgebende Luft abgibt noch Feuchte aus der
umgebenden Luft aufnimmt“. (1)


(1)DIN 1052:2008-12, „Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau“, 3.1.2