Riester-Rente: Ich habe das Vertrauen verloren

Hallo zusammen,

ich bin 23 Jahre alt, habe im Sommer 2009 meine 3,5jährige Ausbildung im öffentlichen Dienst begonnen und arbeite seit Anfang des Jahres als Angestellter bei der gleichen Firma.

Als ich mir damals im neuen Wohnort ein Girokonto eröffnet habe, hat man mir natürlich gleich auch einen Bausparvertrag und eine Riester-Rente angequatscht.

Bausparvertrag (Vermögenswirksame Leistungen) ist ja noch OK, da zahlt der Arbeitgeber was dazu (auch wenn’s nicht viel ist).

Aber die Riester-Rente… genießt nicht mehr mein vollstes Vertrauen.

Es fing an mit kleinen 5€ Beträgen, irgendwann wurden daraus 20€, dann 30€. Seitdem ich als Angestellter arbeite, verdiene ich logischerweise mehr Geld. Das ist durch einen dummen Zufall auch dem Bankberater aufgefallen und jetzt hat er berechnet, dass ich 82€(!) >>pro Monat!!

Hallo,

du hast deine Entscheidung doch bereits getroffen und bis lediglich auf der Suche nach einer Bestätigung. Das System-Riester hat sehr viele Schwächen und wird von den Banken halt sehr gerne verkauft.

Wenn du das jetzt kündigst solltest du aber die Altersvorsorge nicht aus dem Blick verlieren. Es klingt vielleicht verrückt, sich mit Anfang 20 Gedanken über die Rente zu machen, aber je früher du anfängst, desto besser arbeitet der Zinseszins für dich.

Ich persönlich bin ein großer Freund von ETF-Sparplänen. Damit kann man sein Geld sowohl in Sachwerten (Aktien & Co) als auch Geldwerten (z.B. Staatsanleihen) anlegen. Die gibt es schon ab 25 Euro pro Monat und haben sehr geringe Gebühren. Deshalb werden sie natürlich nicht beworben oder aktiv verkauft :smile:

Gruß,
Steve

Hallo,

Aber die Riester-Rente… genießt nicht mehr mein vollstes Vertrauen.

kein Wunder bei der Berichterstattung in der Presse.

Mir gefällt es nicht, dass ich Monat für Monat einen recht großen Betrag

Man hätte Dir von Beginn an sagen müssen, dass der Beitrag an das Einkommen gekopplet ist, wenn man die maximale Förderung bekommen will (ist bei Deiner VL übrigens auch so). Wenn das nicht geschehen ist, ist das kein Fehler des Riesterkonzeptes, sondern dessen, der es dir verkauft hat.

in ein dubioses Renten-Konto einzahlen soll, von

Warum „dubios“. Welche Altersvorsorge ist nicht „dubios“ ?

dem ich hoffen muss, dass ich es dann mit 70 Jahren mal stückchenweise ausgezahlt bekomme - wenn der Euro bis dahin überhaupt noch etwas wert ist.

Diese Frage stellt sich bei jeder Altersvorsorge und jeder Geldanlage.

Löffel abgibt, was ich nicht hoffe. Dann hätte der Staat ein gutes Geschäft gemacht.

Was hat der Staat mit der Riesterrente zu tun ?

soll. Irgendwie habe ich keine Lust darauf. Mir ist die Ungewissheit und das Risiko einfach zu hoch.

Verstehe ich, Die Frage ist aber, welche Versorgung Du haben willst, wenn Du in Rente gehst. Wenn Du diese Entscheidung getroffen hast, dann kannst Du herausfinden, was es Dich kostet. Wenn Du keine Entscheidung triffst, wirst Du vorm Sozialamt landen. Die Entscheidung aufzuschieben, macht die Sache nur teurer.

zurückzahlen. Aber dann könnte ich die 82€ anderweitig verwenden bzw. in sinnvollere Anlagen stecken (was wäre da besonders geeignet??).

Das ist die Frage aller Fragen. Für Arbeitnehmer fällt mir nur die Riester-Rente und die selbstgenutzte Immobilie ein. Letztere bekommst Du aber auch nicht für weniger als 82 € im Monat.

Gruß

Nordlicht

Hallo,

wenn du noch immer im ÖD arbeitest, und dies auch in Zukunft tun willst, solltest du dich erst mal darüber informieren ob es eine Zusatzversorgung vom Arbeitgeber gibt. Die kann ganz schön üppig sein.
http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/zusatzver…

Da besteht schon die Frage, ob man Riester überhaupt braucht…

Sollte es mit deiner Ausbildung möglich sein, irgendewann ins Beamtenverhältnis wechseln zu können, wäre Riester sowieso keine Option mehr.

Laß dich aber nochmal beraten, ob Kündigung, Stillegung oder Minimalbetrag günstiger sind.

Grüße
miamei

Sollte es mit deiner Ausbildung möglich sein, irgendewann ins
Beamtenverhältnis wechseln zu können, wäre Riester sowieso
keine Option mehr.

Könntest du das näher erläutern?

Vielen Dank für die Antwort.

wenn du noch immer im ÖD arbeitest

Ja!

und dies auch in Zukunft tun willst

Im Moment ja, was in ein paar Jahren ist, kann ich jetzt natürlich nicht sagen. Kann sich ja immer viel verändern. Zum Guten oder zum Schlechten.

solltest du dich erst mal darüber informieren ob
es eine Zusatzversorgung vom Arbeitgeber gibt.

Also auf meiner Abrechnung steht z.B. „AN-Beitrag ZV“, „ZV-Brutto“, „ZV-Umlage“. Das heißt dann wohl ja, oder?

Ich versuch mal, mich irgendwo schlau zu machen.

Da besteht schon die Frage, ob man Riester überhaupt
braucht…

Wenn ich IMMER im öD bleibe, evtl ja nicht! Aber, weißt Du, was in ein paar Jahren ist?

Sollte es mit deiner Ausbildung möglich sein, irgendewann ins
Beamtenverhältnis wechseln zu können, wäre Riester sowieso
keine Option mehr.

Die Möglichkeit besteht grundsätzlich.

Laß dich aber nochmal beraten, ob Kündigung, Stillegung oder
Minimalbetrag günstiger sind.

Ja, mal gucken, bin ja nicht vor Ort… ich frag mal nach, ob es sowas bei uns gibt und dann guck ich mal weiter.

Vielen Dank erstmal

Hi, nimm bitte Deine Riesterunterlagen und gehe damit zB zur LBS oder Schwäbisch Hall (nichts anderes) lass Dir ein Wohnriester-Bausparkonto eröffnen. Für den Anfang reicht die Bausparsumme von € 10.000 , es sei denn, dass Du schon genau weißt, dass Du Eigentum erwerben wirst, dann höher. Sollte Deine Bausparkasse Wohnriester nicht anbieten, dann weg da. Die werden anschließend Dein altes Geldriesterprodukte, was nur Kosten produziert, übernehmen (alles im Service). Sie werden Dir ausrechnen wieviel Du einzahlen solltest, um die vollen Prämien zu erhalten, aber letztendlich kannst Du dort zu jederzeit selber entscheiden (von Monat zu Monat, Tag zu Tag) was Du einzahlen möchtest. Das beste ist, Du kannst es für einen Wohnungskauf nutzen, wann Du willst, oder bei Zuteilung auch nur das Bauspardarlehen für sonstige Wünsche ohne Riesterförderung nehmen, oder bis zur Rente…oder altersgerecht umbauen…sehr sehr viele Möglichkeiten .
Gruss

Ja, dazu rate ich auch. Den Vertrag auflösen und sinnvoller Anlegen. Am besten bei
einer Sparkasse, konservativ (als weitgehends Risikofrei ) aber dennoch so, dass
Du im „Notfall“ trotzdem jederzeit an Dein Geld kannst …  CHRISTUS SEGNE DICH
weit über diese Frage hinaus, d.h. so wie Du es aus SEINER Sicht gerade brauchst … 
                                           Herzlich Rolf-Dieter

Hallo,

Ja, dazu rate ich auch. Den Vertrag auflösen und sinnvoller
Anlegen. Am besten bei
einer Sparkasse, konservativ (als weitgehends Risikofrei )

am besten die Sparkasse, die ihm die Riester-Rente verkauft hat. Warum sollten die auch nicht nochmals verdienen.
Viel konservativer als Riester-Rente gehts i.ü. kaum.

aber dennoch so, dass
Du im „Notfall“ trotzdem jederzeit an Dein Geld kannst …

Der Sinn einer Rentenversicherung ist nicht, dass man da dran geht.
Die staatlichen Förderung wird gewährt, damit (weil) man seine Rente aufbessert!

CHRISTUS SEGNE DICH
weit über diese Frage hinaus, d.h. so wie Du es aus SEINER
Sicht gerade brauchst … 
                                           Herzlich
Rolf-Dieter

Der hat damit sicher nichts zu tun.

Es wäre auch schön, wenn die Wohn-Riester-Fans auch nur in einem Nebensatz mal
auf die Nachteile (insbes. schädliche Verwendung) hinweisen würden.
Ich habe in den ganzen Jahren noch keinen getroffen, der darauf aufmerksam gemacht wurde!
Die Beratungsgespräche der (in diesem Fall meist Bänker) enden regelmäßig bei der Förderung.

Gruß
tycoon

1 Like

Hallo,

anders als ein Rentner dessen Rente sich errechnet aus allen in seinem Erwerbsleben verdienten Einkommen,
wird beim Beamten das Ruhegeld aus der letzten Besoldungsstufe sprich aus seinem höchsten erzielten Einkommen errechnet.
Da wird Riester zum Krönchen auf dem Kuchen, ist aber nicht wirklich lebensnotwendig wie beim zukünftigen Rentner.

Die Zusatzversorgung für Angestellte im ÖD ist in der Höhe so angepaßt, daß sich eine ähnlich hohe Rente errechnet wie das Ruhegehalt des vergleichbar eingruppierten Beamten.

Grüße
miamei

Hallo,

Da wird Riester zum Krönchen auf dem Kuchen, ist aber nicht
wirklich lebensnotwendig wie beim zukünftigen Rentner.

Naja, ich schätze das ist Auslegungssache und individuell verschieden.

Es gibt tatsächlich eine betriebliche Altersvorsorge bei mir. Das läuft über die VBL. Die bieten sogar selbst einen Riester-Vertrag an, der soll angeblich sogar günstiger sein.

Unter diesen Umständen überlege ich natürlich, meinen Sparkassen-Vertrag auszahlen und dann ruhen zu lassen. Dann könnte ich bei der VBL einen neuen Vertrag abschließen.

Aber was ist, wenn ich mich mal beruflich verändern muss oder will? Dann wäre doch das alles nichts mehr wert, oder? In die Altersvorsorge der VBL zahle ich nämlich nur ein, solange ich beim Bund arbeite.

Würde ich kündigen, müsste ich mir was anderes suchen.

Ich würde am liebsten eine Lösung haben, die beide Fälle abdeckt (also lebenslang beim selben Arbeitgeber oder irgendwann bei einer anderen Firma).

Gruß

Hi, nimm bitte Deine Riesterunterlagen und gehe damit zB zur
LBS oder Schwäbisch Hall (nichts anderes) lass Dir ein
Wohnriester-Bausparkonto eröffnen. Für den Anfang reicht die
Bausparsumme von € 10.000 , es sei denn, dass Du schon genau
weißt, dass Du Eigentum erwerben wirst, dann höher.

soll die summe denn taugen?

so wie ich das verstanden habe, kann man wohn-riester ohne den üblichen abschluss einen bausparvertrages machen.

man spart doch einfach an in dieser phase jetzt, wozu also die bezifferung in form einer „bausparsumme“ ?

gruß inder