Hallo Robin,
also Schuld hat sicher der Herr Zillmer, seines Zeichens Versicherungsmathematiker:
http://de.wikipedia.org/wiki/August_Zillmer
Nach ihm ist die Verrechnung der Vertriebs- und Verwaltungskosten von Lebensversicherungen zurückzuführen, die so genannte „Zillmerung“.
Das bedeutet, dass bei diesen Verträgen die Kosten auf die ersten Jahre umgelegt werden und der größte Teil der Einzahlungen zunächst für die Deckung dieser Gebühren verwendet wird. Das ändert sich dann später, doch bis man diesen Rückstand aufgeholt hat, kann es schon mal 10-15 Jahre dauern.
Bezogen auf die Laufzeit des Vertrages (nicht selten 30-40 Jahre) eigentlich nicht tragisch, denn entscheidend ist ja, was hinten raus kommt. Leider werden rund 2/3 der Verträge (klassische Lebens- und Rentenversicherungen) vor dem regulären Ablauf gekündigt, so dass die Versicherung zwar die Kosten schon bezahlt bekommen hat, sich jedoch einen Großteil der zu zahlenden Überschüsse und Gewinne erspart. Kurzum, ein tolles Geschäft für die Versicherungsunternehmen.
Nun will ich die Riester-Rente nicht in Grund und Boden reden, denn das hat sie nicht verdient, aber so wird halt gerechnet und das sollte man wissen. Da das bei Ihnen offensichtlich nicht der Fall ist, würde ich mal über einen Beraterwechsel nachdenken, denn dann wissen Sie womöglich auch nicht, dass es sich um eine Leibrente handelt, die nicht vererbbar, verschenkbar oder in einer Summe auszahlbar ist. Ihre Kinder, sofern jetzt oder später vorhanden, gehen also in aller Regel leer aus.
Wesentlich effektiver ist oftmals eine betriebliche Altersversorgung, bei der das angelegte Geld vom Brutto abgezogen wird. Sie zahlen also auf den Betrag weder Steuern noch Sozialabgaben. Oder anders ausgedrückt: Eine Investition von 100,- € kostet Sie effektiv etwa 50,-€ bis 60,-€. Zwar wird auch hier „gezillmert“, aber unter dem Strich kommt wenigstens was raus und was Sie oder Ihre Erben mit dem Geld anfangen, ist auch Ihre Entscheidung.
Nur mal so als Idee
Viele Grüße aus Südniedersachsen
S. Heddinga