Rigipsdecke direkt an Dachbalken, ist das richtig?

Hallo,

Vor etwa einem Jahr haben wir vom Bauträger das Haus übernommen. Schon beim Einbau der Deckenstrahler im Obergeschoss stellte ich fest, das die querlattung direkt auf die Deckenbalken/Dachbalken geschraubt würde. An dieser wurde dann die Rigipsplatten geschraubt.

Aus meiner Zeit vom Bau in den neunzigern weiß ich, das man das damals noch so praktiziert hat, später wurden dann die Decken an C+Profile und Abhängern an den Balken gehangen und waren damit quasi entkoppelt. Gut, aber 2020 macht man das scheinbar immernoch nicht überall…

Inzwischen reißt an den Ecken im Obergeschoss überall die Decke, da wir Stuckleisten angebracht haben im zuge der Renovierung, ist der Schäden natürlich alles andere als unauffällig… Teilweise bis zu 4mm wie auf den beiden Foto’s zu sehen ist.

Jetzt meine Frage: gibt es eine Norm oder Richtlinie die es untersagt so Trockenbaudecken einzuziehen? Kann ich dem Bauträger diesen Schaden als Mangel präsentieren oder muss ich mit der arbeitenden Decke leben?

IMG_20210118_205308_5|666x500

nein, lattung auf sparren und beplankung ist fachtechnisch zulässig.
die stuckleiste in der kehle ist wie angebracht?

pasquino

Die ist geklebt an beiden Seiten.

Hallo,
so eine Stuckleiste kann die biegenden Dachbalken nicht festhalten.
Holz arbeitet.
Gedanklich solltest Du Dich auf das Prinzip der Schattenfuge einrichten. Ein Spalt, der immer vorhanden ist und seine Groesse mit der Jahreszeit veraendert, groesser und kleiner abwechselnd. In dem Zusammenhang ist es guenstig, wenn die Decke an sich ein Teil bildet, der zusammenbleibt und seine Position nur als Ganzes zu den Dachbalken aendert. So wie ein schwimmender Estrich es auch tut zu den Waenden.
Wie das nachtraeglich dem Bautraeger angerechnet werden koennte, keine Ahnung.
Gruss Helmut

1 Like

Wäre günstiger gewesen, wenn die nur an der Wand festgeklebt worden wären. Dann kann die Decke darüber problemlos ein wenig arbeiten, ohne die Leisten von der Wand abzureißen.

BTW: Die großen Hersteller im Trockenbau bieten nach wie vor Schrauben für Metallprofile und Schrauben für Holzunterkonstruktionen an, und der Einsatz von Unterkonstruktionen aus Holz ist keinesfalls „Schnee von gestern“.

Tja, ich hatte solche Probleme noch nie mit Stuckleisten an der Decke. Ich hab bisher in jeder Wohnung solche leisten ran gemacht, auch an Rigipsdecken. Allerdings waren diese Decken an Metall aufgegangen.

Zur Grundsätzliche Frage:

Definitiv gibt es nichts was dies untersagt. Die Konstruktionsweise wird vom Hersteller in den Montagerichtlinien angegeben. Und hier sagen diese ganz klar, dass diese Weise durchaus erlaubt ist. Demnach handelt es sich nicht um einen Mangel auf die Konstruktion.

Abgesehen davon, dass ich auf dem Bild keine Fugen bis 4 mm sehe, kann ich es mir auch nicht vorstellen, dass diese vorhanden sind.
Grundsätzlich wäre hier die Frage der Befestigung.
Womit sind die Stuckleisten denn geklebt?
Sind die Kanten versiegelt worden?
Wie alt war der Kleber?
Auf welchen Untergrund wurde geklebt?

Die Styropor / -dur Leisten können eigentlich einiges an Bewegung auffangen. Allerdings nur wenn diese korrekt verarbeitet wurden.
Gerade die Gipskartondecke wird sich nicht so stark bewegen, dass es hier dann noch zu Problemen kommt.

Wenn ich höre

scheint es sich hier um einen Neubau zu handeln. Gerade in diesem Fall sind solche Bewegungen normal, meist innerhalb der ersten 5 Jahre.

Um dem ganzen Abhilfe zu schaffen:
Die Kanten der Leisten oben und unten versiegeln. Am besten mit einem Streichbaren Dauerelsatischen Material (Silikon-Acryl z.B., kein normales Acryl).
Dann können die Bewegungen aufgefangen werden und die Fugen bleiben verschlossen.
Der Zusätzliche effekt, dass die Kanten noch weiter verklebt sind lässt das ganze dann auch mit Wand und Decke mitarbeiten.

Auf dem 2. Foto siehst du die 4mm :crazy_face:

Die leisten sind geklebt mit einem Baumleber. Der Untergrund wurde grundiert, Decke Rigips und wandseitig genutztes mauerwerk. Anschließend wurde mit Acryl versiegelt.

Im Erdgeschoß gab es wie schon erwähnt kein Problem, da ist die Decke allerdings auch eine Betondecke.

Dann lass uns doch gerne mal an dem 2. Foto teilhaben. Dieses ist nicht im Beitrag vorhanden.

Vielleicht kannst du deinen Beitrag noch einmal überarbeiten.

Klebt glaube ich nicht so gut. Was ist hier gemeint? Ein Baukleber? Dann gib doch mal an welchen.

Was wurde grundiert? Die Klebefläche der Leisten? Oder wurde die Decke und die Wand vor einem Anstrich grundiert? Oder war es ein Anstrich als Grundierung? Womit wurde geklebt?

Baubewegungen sind immer konstruktiv aufzufangen.
Bei Gipskarton geschieht dies dadurch, dass man Sollbruchstellen erzeugt. Zwischen GK Decke und Wandputz wird ein Trennfixband gesetzt. ggf. auch durch einen Kellenschnitt ausgeführt.
Wenn Baubewegungen vorhanden sind, dann reisst es eben genau dort und das ist gewollt.

Wenn du einen starren Baukleber (was auch immer das ist) verwendest, dann hast du eine starre Verbindung zwischen Gipskarton und Massivbauteil hergestellt.
Somit hast verlierst du so oder so aufgrund fachlich nicht korrekter Ausführung die Gewährleistung gegenüber dem Bauträger. (Nur mal so nebenbei)

Da, ein Foto ohne Stuckleisten. Nix mit Sollbruchstelle… Gespachtelt bis in die Ecke… Wand und Decke.

Grundiert wurde mit Tiefgrund vor tapezieren und streichen… Alle decken und Wände.

Geklebt wurden die leisten mit einen flexiblen Kleber, nach dem aushärten war er immernoch flexibel… Fast wie Silikon… Marke, Bezeichnung kann ich dir leider nicht mehr geben, ist fast nen Jahr her. Gekauft im Malerfachhandel für um die 14 Euro pro Kartusche.

Das hier angefügte Foto ist ein Rigips Rohrverkleidung mit Anschluss an der Decke.

Es tut mir leid, ich hab 10 Jahre auf dem Bau gearbeitet… Unter anderem auch im Trockenbau. Aber sowas habe ich nur erlebt wenn die Platten direkt auf Holz geschraubt wurden, da Holz wie schon erwähnt ganz anders arbeitet.

In meiner letzten Wohnung habe ich die Decke mit einer Metallkonstruktion abgehangen. Rings um 30mm u-profil an den Kanten, die c-profile alle eingeschoben und mit Metallverbinder an die Trägerschienen fixiert.

Die Platte würden dann in U und c-provilen verschraubt und anschließend mit Vario blau verspachtelt

Da hat sich über Jahre nix bewegt, bis zum Auszug kein riss…

Meine Frage war halt, ob das so noch zulässig ist wie man es vor 30 Jahren schon gemacht hat oder ob sich zwischenzeitlich was geändert hat, zb Dämpfer einsetzten, Stahlgerüst ect.

Immerhin gibt es ja auch DIN-Normen wie schief max. Eine Wand sein darf … Interessierte den Bauträger auch nicht… :crazy_face:

Somit hat das Kleben der Leisten mit der Grundierung nichts mehr zu tun.
Der Kleber hält somit nur auf der Farbe, die sich auf der Tapete befindet.
Somit bleibt zu analysieren: Hält der Kleber nicht an der Farbe, oder die Farbe nicht an der Tapete?

Anscheinend aber nicht gelernt. Denn C Profile werden z.b. nicht mit Metallverbindern in U Profilen befestigt und ebensowenig wird in U Profile geschraubt. Da gibt es verschiedene Systeme, aber aber normal wird dies nicht gemacht.
Glück gehabt, dass nichts geschehen ist, aber das soll auch ein anderes Thema sein.

Hier geht es vor Allem um den Unterschied Alt- und Neubau.
Nochmal. Es kommt nunmal zu solchen Rissen und das ist normal.

Hier auch nochmal die klare Antwort: Es ist immernoch erlaubt mit einer Holz UK zu arbeiten. In den Verarbeitungsrichtlinien ist angegeben welche Latten / Abstände / Schrauben zu nutzen sind.

Wenn du der Meinung bist, dass du die Verarbeitungsrichtlinien des Kleberherstellers korrekt befolgt hast, das Korrekte Material verwendet hast und auch sicher sein kannst, dass du mit deiner Stuckleiste keine Konstruktive Veränderung vorgenommen hast (Verbindung zwischen Wand und Decke), dann besorge dir einen Gutachter oder Bausachverständigen.

Der wird dies genau klären und du kannst mit diesen Unterlagen dem Bauträger gegenübertreten und Mängelbeseitigung fordern.
Ob das Zielführend ist? Ich glaube kaum.

Btw: Auf dem Foto mit den 4 mm sehe ich eine Tapezierte Decke und auf der Tapete scheint der Kleber nicht zu halten. Kann das sein?

„Btw: Auf dem Foto mit den 4 mm sehe ich eine Tapezierte Decke und auf der Tapete scheint der Kleber nicht zu halten. Kann das sein?“

Nur die Wände sind tapeziert. Die leisten kleben nicht auf der Tapete. Diese wurde erst unterhalb der leisten angesetzt.

„Somit hat das Kleben der Leisten mit der Grundierung nichts mehr zu tun.
Der Kleber hält somit nur auf der Farbe, die sich auf der Tapete befindet.
Somit bleibt zu analysieren: Hält der Kleber nicht an der Farbe, oder die Farbe nicht an der Tapete?“

:rofl:… Und jetzt Teig mir das Material was bis zu 4mm Dehnung einfach so wegsteckt… die leisten sind 20x20mm, Styropor… Die machen einiges mit, allerdings ist auch da irgendwann Schulz… :crazy_face:im Erdgeschoß überhaupt kein Problem. Dort liegt ja auch eine Betondecke auf dem Mauerwerk auf… :+1: