Servus,
diese entzündlichen Infektionen des Euters haben ein s mehr, das je nach Gegend im Spanischen teilweise nicht ausgesprochen wird - es geht um Mastitis.
Einen guten Überblick zu dem Thema findest Du hier:
https://www.tiergesundheitundmehr.de/akute-mastitis-rind.pdfx
Und auch hier führt das berühmte „Erfaaahrungswissen“ nicht weiter: Es nützt Dir überhaupt nichts, wenn ich Dir erzähle, dass wir an meinem Lehrbetrieb vor über 40 Jahren ab und zu mal mit Mastitis zu tun hatten.
Und ja, selbstverständlich dauert eine infektiöse Entzündung einige Tage - da geht es den Horndamen nicht anders als Dir selber. Und nicht die Haut ist hart, sondern das entzündete Gewebe fühlt sich hart an.
Und ja, das gesamte Euter sollte einschließlich des entzündeten Teils so weit wie möglich leergemolken werden. Es ist möglich, dass die Milch im entzündeten Teil des Euters gerinnt und nur ein wässriges Sekret zu ermelken ist - was willst Du denn da machen? Was sich nicht melken lässt, kannst Du nicht melken. Und bitte keinesfalls das entzündete Gewebe und die Striche an den betroffenen Eutervierteln mit irgendeiner Form von Kraft oder Gewalt angehen - es ist entzündet und sollte nicht noch mehr gereizt werden: Damit kann man die Heilung nur verzögern.
D.h. melken wie immer: Gut und ausführlich anrüsten, dann Vollhandmelken (sowieso niemals die leider immer noch verbreiteten Zweifinger-Zerr-und Zupftechniken anwenden!) und nur so lange melken, wie die Milch eingeschossen bleibt. Sobald sie nicht mehr ohne besondere Kraftanstrengung zu kriegen ist, nicht mit Gewalt leermachen wollen, sondern das nächste Mal besser anrüsten und schneller leermachen.
Und aufpassen! Während Antibiotika-Gaben die Milch nicht nur nicht selber trinken, sondern auch nicht den Kälbern oder Schweinen geben! Weg damit!
Schöne Grüße
MM