Servus,
offenbar hast Du keine Ahnung, wo in den genannten Städten die von Dir genannten Industriebetriebe lagen, wie und was dort bombardiert wurde und wann die wichtigsten Angriffe stattfanden.
Es ist vollkommen absurd, auf dieser Basis zu diskutieren. Wenn Deine Behauptung, zum Zeitpunkt des Terrorangriffs vom 17.12.1944, der in Ulm über 700 Todesopfer forderte und rund 80 % der historischen Altstadt vernichtete, in der es überhaupt keine Industrie gab, wäre die Genauigkeit der Bombardierung viel geringer gewesen als in dem vorausgegangenen halben Jahr, in dem gezielt das Magiruswerk und der Güterbahnhof angegriffen wurde, angesichts der Berge von Leichen nicht so zynisch wäre, könnte man sie noch lächerlich finden.
Wegen der Bahnhöfe: Wie genau man die zu dem Zeitpunkt, zu dem Pforzheim zerstört wurde, treffen konnte, kann man sehr leicht sehen, wenn man die Bahnhöfe anschaut, die als militärische Ziele zur Unterbrechung der letzten funktionierenden Nord-Süd-Verbindung im Oberrheingebiet im Januar 1945 zerstört wurden, und feststellt, in welcher Nähe zu diesen Bahnhöfen Gebäude aus der Zeit vorher bis heute stehen.
Bei einem völlig daneben liegenden Angriff auf den Bahnhof von Biberach/Riss (falls es Dir entgangen sein sollte: Sowas wurde mit weniger als zehn Bombern durchgeführt, man brauchte dafür nicht Hunderte von Maschinen wie bei den Terrorangriffen des „Moral Bombing“) lag der am weitesten vom verfehlten Ziel entfernte Treffer 500 m vom Bahnhof weg. Von der von Dir behaupteten Genauigkeit, die es nötig gemacht haben soll, flächendeckend einen Bereich im Radius von zwei bis drei Kilometern um ein Ziel zu vernichten, weil es eben nicht genauer ging, ist das doch ziemlich weit weg.
An Heilbronn wurde übrigens die Verfeinerung der Funktleitstrahltechnik erprobt, die dann später für Hiroshima gebraucht wurde: Vor der Zerstörung der Stadt am 4.12.1944 gab es häufig einzelne Angriffe, bei denen nur ein Häuserblock angegriffen und mehr oder weniger zerstört wurde. Es kann keine Rede davon sein, dass man einen Feuersturm über Quadratkilometer entfachen musste, nur um irgendein kriegswichtiges Werk zu treffen.
Und damit lass ich Dich mit der Verhöhnung der vielen tausend zivilen Bombenopfer, die ja bloß ein bissel Abstand von Fabriken und Bahnhöfen hätten halten müssen, alleine. Das ist wahrlich ein widerwärtiges Vergnügen, das Du Dir da ausgesucht hast.
Schöne Grüße
MM