Risikoanalysen im Qualitätsmanagement

Hallo zusammen,

habe ein Problem zu verstehen, wie man Methoden zur Riskoanalysen in der Praxis anwenden könnte. Könnt ihr mir Beispiele zu einigen Methoden geben?

FMEA, FMEDA, ETA, FTA wurden bei mir an der Uni erwähnt. Gibt es noch mehr?

Hier wie ich die oben genannten verstanden habe:
FMEA = Fehler-Möglichkeits und Einflussanalyse
Man schaut sich im Vorfeld an welche Fehler auftreten können um dann die Ursachen zu bekämfen.

FMEDA=Fehler-Möglichkeits-Einfluss und Diagnoseanalyse
Es wird geschaut mit welcher Wahrscheinlichkeit der Fehler auftritt und ob dieser ein sicherer oder unsicherer Fehler ist?

ETA = Ereignisbaumanalyse
Man geht von einem Fehler aus und schaut welche folgen dieser Fehler haben kann

FTA=Fehlerbaumanalyse
Man schaut gezielt nach Ereignissen, kombiniert diese und schaut ob ein Fehler auftreten kann. Man sucht nach dem kritischen Pfad.

Ist der Unterschied richtig dargestellt? Oder fehlt da noch einiges? Gibt es noch mehr? Wäre super, wenn zu jedem ein kurzes Beispiel aus der Automobilzuliefererindustrie dargestellt werden kann.

Gruß Karin

Hallo,
die FMEA ist DAS Werkzeug zur Risikoabschätzung
in der Automobilindustrie. Sie wird in der ISO 9001 bzw. darauf aufbauend in der ISO/TS 16949 gefordert.
Für ein Beispiel empfehle ich Dir die DGQ-Schrift
13-11 zum Thema FMEA.
Weitere Literaturempfehlung: Kamiske/Brauer, „Qualitätsmanagement von A bis Z“
Da wird Dir geholfen. :smile:

FTA: habe ich mal von gehört, noch nie angewendet,
angeblich (!) von Audi gefordert, aber bislang nie konkret eingefordert worden.

Die anderen beiden? Scheinen mir auf den akademischen
Bereich beschränkt. in zwei großen metallverarbeitenden
Betrieben noch nie angewendet.

Viel Erfolg!

Hallo Karin,

schon bei der FMEA wird das Risiko bewertet. Und das nicht nur für die „Auftretenswahrscheinlichkeit“, sondern auch für die „Entdeckenswahrscheinlichkeit“ und die „Bedeutung“ des Fehlers. Diese drei werden mit den Zahlen 1 (gering) bis 10 (hoch) bewertet und multipliziert, um die „Risikoprioritätszahl“ zu erhalten. Nach diesen Risikoprioritätszahlen werden die Fehler anschließend absteigend sortiert. Danach kann man dann die einzelnen Fehler auf ihre Ursachen untersuchen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Das sortieren ist wichtig, damit man die Fehler mit den höchsten Risiken zuerst bearbeitet oder nach Pareto (80/20 Regel) sogar nur die wichtigsten bearbeiten will.

Ein schönes Beispiel eines ausgefüllten FMEA Formblattes findest du hier: http://hauswirtschaft.loel.hs-anhalt.de/selbstlernku…

Zu den anderen Techniken müsste ich mich selbst erst einlesen.

Gruß, Ralf

Ich kann dir bei ETA + FMDEA leider nicht helfen und muss dich an einen anderen Spazialisten verweisen.

Hallo Karin,

soweit stimmt das erst einmal. Man kann sagen, dass es 2 Grundsätzliche Arten der Analysen gibt. Die „bessere“ ist bevor etwas passiert und die „genauere“ nach einem Fehler.
Ich unterrichte seit 12 Jahren FMEA und weiss das es einen gemeinsamen Effekt bei allen Methoden gibt. Gut das man sie gemacht hat!
Es geht wohl immer um den Versuch auf akademische Art und Weise evtl. Risiken zu erkennen und rechtzeitig Maßnahemen zu finden.
Das mit den Beispielen ist nicht ganz einfach. Ich habe sicher hunderte aus dem Automotiv oder der Offshore Windbranche (dort bin ich heute). Du müsstest ein wenig genauer sagen was Du da speziell brauchst.
gruss
Peter

Hallo Karin,

Leider kann ich dir bei dieser Anfrage nicht weiterhelfen.

Schöne Grüße, Robert

Hallo Karin,

die Methoden sind schon ganz gut gewählt.
Frage: Wofür brauchst Du diese Übersicht?

Vielleicht sollten wir mal am Wochenende telefonieren. Bin am Samstag so zwischen 8:00 und 13:00 Uhr ganz gut im Auto zu erreichen 0177 8729599. Ansonsten dann später unter Festnetz.

Melde Dich bei mir, wenn Du an einem Gespräch Interesse hast. Hier meine direkte E-Mail Adresse:

[email protected]

Lieben Gruß aus dem Pott

Jörg Schacht

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Hallo zusammen,

habe ein Problem zu verstehen, wie man Methoden zur
Riskoanalysen in der Praxis anwenden könnte. Könnt ihr mir
Beispiele zu einigen Methoden geben?

FMEA, FMEDA, ETA, FTA wurden bei mir an der Uni erwähnt. Gibt
es noch mehr?

Gruß Karin

Hallo Karin,

Sie haben die Methoden der Risikoanalyse, die hauptsächlich auf die Produktqualität fokussiert sind schon mal sehr gut recherchiert.

Ich komme aus dem Projektmanagement. Dort versteht man im Qualitätsmanagement bei der Risikoanalyse eher den ganzheitlichen Ansatz: also auch Risiken die aus dem sachlichem Umfeld kommen können (aktuelles Beispiel siehe Fukushima) oder von den Stakeholdern (aktuelles Beispiel siehe Stuttgart 21), aus schlecht laufenden Prozessen oder schlecht ausgebildetem, falsch eingeteiltem oder unmotiviertem Team.

Weitergehende Informationen finden Sie z.B. im folgenden Buch:
Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3): Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0 GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (Herausgeber), Michael Gessler (Herausgeber), SPM Swiss Project Management Association (Herausgeber)

Für Ihre Fragestellung sind speziell die Kapitel 1.04 Risiken und Chancen und 1.05 Qualität relevant.

Dieses Buch müsste es in der Uni-Bibliothek geben, bei Ciando gibt es das auch elektronisch (ist aber teuer).

Viel Spaß und Erfolg bei weiterem Forschen
Sandra

Hallo,

in der Automobilindustrie wird als Risikoanalyse am häufigsten die FMEA angewendet da bereits im Produktentstehungsprozess die möglichen Fehler erörtert werden und der mögliche Einfluss analysiert wird. Es gibt verschiedene Arten von der FMEA und die werden gemäß der Phase in der sich das Produkt befindet angewendet. Mit der D-FMEA (Design FMEA) hatte ich noch nicht das Vergnügen wobei ich es mir auch nicht vorstellen kann dass Fehler die wenn das Produkt die Serie erreicht Gefahr für Leib und Leben verursachen könnten (muß mich noch eines Anderen belehren lassen). Weiterhin haben wir die K-FMEA (Konstruktions FMEA) die im Entwicklungsprozess angewendet wird. Als Nächstes haben wir die P-FMEA (Prozess FMEA) in der die Risiken aus der Entwicklungsphase in der Produktionsphase betrachtet werden. Wichtig ist dass jede Risikoanalyse im Team durchgeführt und objektiv bewertet wird. Nach erfolgter Erstellung der FMEA entstehen meistens Maßnahmenpläne die terminiert werden um alle entdeckten Fehler, sofern nicht ganz eliminierbar, in der Produktion entdeckt und ausgeschleust werden können. Die Fehler werden nach deren Bedeutung, Auftretenswahrscheinlichkeit und Entdeckungswahrscheinlichkeit bewertet. Die Einstufung erfolgt gemäß der Tabelle wie z.B. im anhängtem Link:http://www.musall.net/dietz/downloads/frei/fmea_bewe…. Es gibt viele verschiedene Tabellen die meistens auf das Gleiche hinauslaufen. Die Fehler werden dann in einer RPZ (Risikoprioritätszahl) zusammengefasst und bewertet. Die stellt sich zusammen wenn die Bedeutung, Auftretens- und Entdeckungswahrscheinlichkeit multipliziert werden, BxA E. Es wird auch von einer RPZ gesprochen wann ein Fehler diskutiert werden soll. Die Zehl soll zwischen 100 - 125 wobei, meiner Meinung nach, nicht der Focus auf die Zahl gelegt werden darf. Wenn ein Fehler mit der Bedeutung 10, gefahr für Leib und Leben ,eingestuft wird, das Auftreten mit 4 und Entdecken mit 2 sind wir bei einer RPZ von 80. Das würde in manchen Fällen Bedeuten dass man sich mit dem Fehler nicht beschäftigen müsste was fatale Folgen mit sich ziehen könnte. Deshalb muß hinter jedem Fehler mit der Bedeutung 9 - 10 eine Vermeidungsmaßnahme stehen bis die Auftretenswahrscheinlichkeit und Entdeckungswahrscheinlichkeit möglich niedrig eingestuft werden können. Die FMEA wird auch als lebendes Dokument betrachtet und deshalb muß an dieser ständig gearbeitet werden.

Die Beschreibung bei Wikipedia ist auch hilfreich wobei die dort global betrachtet wird.

Ich hoffe dass ich Ihnen mit der Beschreibung helfen konnte. Sofern Sie noch weitere offene Fragen haben sollten stehe ich gerne zur Verfügung.

hallo, Karin,
ich bin Fortgschrittener bzw. Experte in „Risikoanalyse bzw. Gefährdungs wirtschaftsktrimineller
Handlungen“, nicht für Qualitätsmanagement.
Sorry.
Aber Deine Fragen fand ich grundsätzlich interessant, und für die „Abkürzungen“ bei Wikipedia oder über eine Suchmaschine Antworten zu erhalten, hast Du sicherlich schon probiert.
Mehr Erfolg mit anderen Anworten!
Gruß
hage

Sorry, ich war in Urlaub.
Thema hat sich wohl schon erledigt.

Hallo Karin,
bitte entschuldige die späte Antwort.

ich kann Dir nur FMEA erklären.
Im Prinzip hast Du es richtig erklärt.
Ich würde aber ncoh weitr gehen
FMEA ist Fehlermöglichkeits und Einfluss analyse. Zuerst schaut man sich den einflus der einzelnen Komponenten eines Systems an, dann welche Fehler passieren können über die Bewertung erfolgt eine Gewichtung und damit eine Einschätzung der Fehlerauswirkung Risikoprioritätszahl). Die kritischten Fehler werden dann zuerst bearbeitet und Abstellmaßnahmen zur Vermeidung und zum Erkennen festgelegt. Dadurch verringert sich die Risikoprioritätszahl. Ein Beispiel kann ich Dir nicht einstellen, da der Inhalt streng vertraulich ist. FMEA sind auch Wissensdatenbank, wenn sie richtig durchgeführt wird.

Viele Grüße
Irmgard

Hallo zusammen,

habe ein Problem zu verstehen, wie man Methoden zur
Riskoanalysen in der Praxis anwenden könnte. Könnt ihr mir
Beispiele zu einigen Methoden geben?

FMEA, FMEDA, ETA, FTA wurden bei mir an der Uni erwähnt. Gibt
es noch mehr?

Wäre super, wenn zu jedem ein

kurzes Beispiel aus der Automobilzuliefererindustrie
dargestellt werden kann.

Gruß Karin