Risikozuschlag PKV - nach fünf Jahren ändern oder Versicherung wechseln?

Hallo zusammen,

es geht um ein nicht-alltägliches Disussionsthema:

Angenommen, jemand hat vor drei Jahren eine private Krankenversicherung abgeschlossen und ist nur über die Öffnungsklausel aufgenommen worden (Beamter), weil er zwei Jahre zuvor eine Psychotherapie gemacht hat…

Dieser „Jemand“ wäre ja nun schon seit drei Jahren in der PKV, zahlt regelmäßig einen Risikozuschlag und die Therapie wäre 5 Jahre her…

Was würde man ihm nun raten? Soll er bei der eigenen Versicherung beantragen, dass der Risikozuschlag ´rausgenommen wird? Was ist, wenn die Versicherung das nicht macht? („Jemand“ war nie wieder beim Psychologen und hat auch keine weiteren Vorerkrankungen)… Wäre es nicht „sicherer“ einfach einen Antrag bei einer anderen Versicherung zu stellen? Die würden ja nur die Krankheiten der 5 Jahre abfragen und da war ja nichts…

Was wäre am sichersten und wie würde man es in einer solchen Situation schaffen, eine „ganz normale“ Krankenversicherung ohne Risikozuschlag etc. zu bekommen?

Bin gepannt auf eure Antworten und bedanke mich im Voraus!!

Hallo Marion.

Zuerst mal die Gesellschaft bitten den Zuschlag zu prüfen.
Wenn das in erster Instanz scheitert zusammen mit dem Vermittler nochmal versuchen mit dem Hinweis, man sehe sich auch nach einem anderen Anbieter um.

Erst wenn das gescheitert ist, dann sollte man sich mit einem wirklich guten Vermittler zusammensetzen und einen Wechsel prüfen. Dieser ist nicht immer empfehlenswert.

Viele Grüße
Claude Burgard
http://www.versicherungsmakler-sb.de

Hallo,

Was würde man ihm nun raten? Soll er bei der eigenen Versicherung beantragen, dass der Risikozuschlag ´rausgenommen wird?

es wäre ungewöhnlich, wenn der RZ nach so kurzer Zeit sofort vollständig entfällt, über eine Reduktion kann man sprechen. Aber auch hier bin ich pessimistisch. Die Antragsstellung war vor ungefähr drei Jahren. In diesem Zeitraum lief bei uns die Risikoprüfuzng so ab, dass ein „verhängter“ RZ von Dauer ist und nicht nachträglich reduziert wird.

Was ist, wenn die Versicherung das nicht macht?

(was wahrscheinlich ist), dann ändert sich nichts.

(„Jemand“ war nie wieder beim Psychologen und hat auch keine

Kann alles noch kommen. Gerade im öD gibt es Berufe, die sehr burn-out anfällig sind.

Was wäre am sichersten und wie würde man es in einer solchen
Situation schaffen, eine „ganz normale“ Krankenversicherung
ohne Risikozuschlag etc. zu bekommen?

Das hat Claude schon beschrieben.

Bin gepannt auf eure Antworten und bedanke mich im Voraus!!

Ich wäre sehr vorsichtig, die Versicherung nur wegen des RZ zu wechseln. Gesellschaften erhöhen die Beiträge sehr unterschiedlich. Wenn Du nach einem Wechsel Pech hast, liegt Dein Beitrag in einigen Jahren ohne RZ höher, als bei der Gesellschaft mit RZ.

Gruß

Nordlicht

Hallo Marion,

Hallo zusammen,

es geht um ein nicht-alltägliches Disussionsthema:

Angenommen, jemand hat vor drei Jahren eine private
Krankenversicherung abgeschlossen und ist nur über die
Öffnungsklausel aufgenommen worden (Beamter), weil er zwei
Jahre zuvor eine Psychotherapie gemacht hat…

Dann solltest Du auf jeden Fall noch 2 Jahre warten, und dann einfach bei deinem derzeitigen Versicherer anfragen ob der Risikozuschlag entfallen kann.
Hier kommt es dann vermutlich auch darauf an, aus welchem Grund eine Psychotherapie erforderlich war.
Evt. ist dazu ein neues ärztliches Gutachten erforderlich.
Bei manchen Versicherer besteht auch die Möglichkeit, die Psychotherapie auszuschließen. Nur ob dies sinnvoll ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

(„Jemand“ war nie wieder beim Psychologen und hat auch keine
weiteren Vorerkrankungen)…

Und hat auch keine weiteren Medikamente mehr eingenommen ?

Normalerweise nehmen Psychisch Behandelte noch mehrere Monate, bzw. Jahre
Medikamenten ein.

Wäre es nicht „sicherer“ einfach
einen Antrag bei einer anderen Versicherung zu stellen? Die
würden ja nur die Krankheiten der 5 Jahre abfragen und da war
ja nichts…

Und in irgendeiner Abrechnung eines Arztes erscheint dann ein Hinweis auf eine bestehende Psychotherapie und schon kann es auch danach noch Probleme geben.

Was wäre am sichersten und wie würde man es in einer solchen
Situation schaffen, eine „ganz normale“ Krankenversicherung
ohne Risikozuschlag etc. zu bekommen?

Man sollte sich von den behandelnden Ärzten ein Attest über die Untersuchungen der letzten Jahren (entsprechend der Zeiträume für die Gesundheitsfragen im Antrag) ausstellen lassen um auch sicher zu gehen, dass man keinen Arztbesuch vergessen hat.

Dies halte ich gerade bei einer früheren Psychotherapeutischen Behandlung für sinnvoll.

Bin gepannt auf eure Antworten und bedanke mich im Voraus!!

Viele Grüße!

Merger

Hallo Merger,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Also, es ist so, dass „Jemand“ seit er in der PKV ist (also seit 3 Jahren), bei folgenden Ärzten war:

1 x beim „Hausarzt“
1 x beim Urologen (Blasenentzündung)
1 x (plus Nachbehandlungen) beim Hautarzt (Muttermale entfernen lassen)
3 x beim Gynäkologen (Routine und Pille)
3 x beim Zahnarzt (nur Kontrolle und Zahnreinigung)

Davon wurde nur ein Teil bei der Krankenkasse eingereicht, da in zwei von drei Jahren eine Beitragsrückzahlung erfolgte (also keine Rechnungen eingereicht).

Es gab keine „versteckten“ Arztbesuche bei Psychologen etc. „Jemand“ hat seinen „Hausarzt“ also so gut wie nie gesehen - wo soll er eine Aufstellung der Artzbesuche holen? Wer soll ein Gutachten schreiben?
Jemand hat nie (und schon gar nicht aus psychischen Gründen) Medikamente eingenommen - weder während der Psychotherapie, noch später.
Die Therapie ist fünf Jahre her. Warum sollte Jemand noch zwei Jahre mit der Antragsstellung warten?

Der Versicherungsmakler von Jemand ist recht unfähig und verspricht immer wieder Dinge, die er nicht halten kann. Er stellt keine Voranfragen und kann Situationen nicht einschätzen. Schon vor drei Jahren meinte er, dass man bestimmt keinen Risikozuschlag bekommen würde… und dann kam ein RZ von 30 % - und auch die Dienstunfähigkeitsversicherung hat er nicht durchbekommen.

Jemand ist ein recht gesunder Mensch, der nur früh damit angefangen hat, auf die „Signale der Seele“ zu hören und wird jetzt behandelt wie einer, der bald zum Pflegefall wird.

Kann denn keiner sagen, wer in so einem Fall wirklich helfen kann? Das ist doch nicht gerecht!

Hallo Marion,

Hallo Merger,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Also, es ist so, dass „Jemand“ seit er in der PKV ist (also
seit 3 Jahren), bei folgenden Ärzten war:

1 x beim „Hausarzt“
1 x beim Urologen (Blasenentzündung)
1 x (plus Nachbehandlungen) beim Hautarzt (Muttermale
entfernen lassen)
3 x beim Gynäkologen (Routine und Pille)
3 x beim Zahnarzt (nur Kontrolle und Zahnreinigung)

Davon wurde nur ein Teil bei der Krankenkasse eingereicht, da
in zwei von drei Jahren eine Beitragsrückzahlung erfolgte
(also keine Rechnungen eingereicht).

Es gab keine „versteckten“ Arztbesuche bei Psychologen etc.
„Jemand“ hat seinen „Hausarzt“ also so gut wie nie gesehen -
wo soll er eine Aufstellung der Artzbesuche holen? Wer soll
ein Gutachten schreiben?
Jemand hat nie (und schon gar nicht aus psychischen Gründen)
Medikamente eingenommen - weder während der Psychotherapie,
noch später.
Die Therapie ist fünf Jahre her. Warum sollte Jemand noch zwei
Jahre mit der Antragsstellung warten?

Mir ist leider nicht bekannt, bei welcher Krankenversicherung Du bist.

Bei uns besteht die Möglichkeit nach 3 Jahren eine Prüfung auf Wegfall des Zuschlages zu veranlassen. Und dabei kommt es auch auf den Grund der Psychotherapie an.

Bei anderen Krankenvers. kenne ich auch 5 Jahre.

Der Versicherungsmakler von Jemand ist recht unfähig und
verspricht immer wieder Dinge, die er nicht halten kann. Er
stellt keine Voranfragen und kann Situationen nicht
einschätzen. Schon vor drei Jahren meinte er, dass man
bestimmt keinen Risikozuschlag bekommen würde… und dann kam
ein RZ von 30 % - und auch die Dienstunfähigkeitsversicherung
hat er nicht durchbekommen.

Dann solltest Du dich vielleicht direkt an einen ÖD-Spezialisten deines Versichers wenden.
Dieser wird dir mit Sicherheit weiterhelfen.

Bitte beachte auch, dass evt. dein Versicherungsmakler überhaupt nicht an dir als Kundin interessiert ist. Für eine PKV über die Öffnungsklausel gibt es keine Provision.

Jemand ist ein recht gesunder Mensch, der nur früh damit
angefangen hat, auf die „Signale der Seele“ zu hören und wird
jetzt behandelt wie einer, der bald zum Pflegefall wird.

Na… so schlimm ist es doch auch nicht.
Wir versuchen hier ja zu helfen.
Nur wir kennen nicht deinen Versicherer und können somit auch nur empfehlen,
dich direkt mit ihm in Verbindung zu setzen.

Gruß Merger

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Hallo Marion.

Zu folgendem Punkt hätte ich mal eine Rückfrage:

Der Versicherungsmakler von Jemand ist recht unfähig und
verspricht immer wieder Dinge, die er nicht halten kann. Er
stellt keine Voranfragen und kann Situationen nicht
einschätzen. Schon vor drei Jahren meinte er, dass man
bestimmt keinen Risikozuschlag bekommen würde… und dann kam
ein RZ von 30 % - und auch die Dienstunfähigkeitsversicherung
hat er nicht durchbekommen.

Handelt es sich hierbei um einen „lupenreinen“ Versicherungsmakler oder reden wir hier von einem Pseudomakler wie die Herren von DVAG, AWD, MLP usw usw … ?

Bei ersterem wundert es mich schon sehr, denn gerade im Bezug auf die DU-Versicherung hat er Dir keinen Gefallen getan, nicht zuerst mit einer Voranfrage an die Sache heranzugehen. Jetzt hast du höchstwahrscheinlich einen Eintrag im „HIS“ und musst die Ablehnung bei erneuter Antragsstellung (zumindest für einen begrenzten Zeitraum) bei anderen Versicherungsgesellschaften auch immer mitangeben.
Da soll der ein oder andere auch schonmal einen Brief von einem Anwalt bekommen haben …

Viele Grüße
Claude Burgard
http://www.versicherung-sb.de

Warum hat Jemand die Kosten der Versichertengemeinschaft aufgehalst?

Jemand ist ein recht gesunder Mensch, der nur früh damit angefangen hat, auf die „Signale der Seele“ zu hören

Warum hat Jemand dann der Versichertengemeinschaft Kosten aufgebürdet, obwohl er „eigentlich“ gar nicht krank ist?

Wer auf Signale der Seele hört, kann doch auch zum Schamane oder zur Bachblüten- Therapie gehen, sein Leben umstellen, Wellness- Urlaub machen etc.?

Kann denn keiner sagen, wer in so einem Fall wirklich helfen kann? Das ist doch nicht gerecht!

Jemand hat Kosten verursacht, deren Folgen er jetzt tragen muss.

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Hallo,

Wenn man das so sieht, wie in dem Beitrag von Erdbeerzunge, also:

„Jemand hat Kosten verursacht, deren Folgen er jetzt tragen muss“

…dann wären ja alle Kosten, die zur Prävention beitragen, „Kosten“, deren Folgen man dann tragen muss…

Ich resepektiere die Meinung dazu und sehe ein, dass es durchaus Menschen gibt, die für das Gesundheitssystem sehr teuer sind, da sie UNNÖTIGE Kosten verursachen und es aussnutzen.

„Jemand“ gehört nicht dazu. Er/Sie hat präventiv gearbeitet und damit wahrscheinlich weitere Kosten verhindert (psychosomatisch etc.). „Jemand“ war sonst nie krank, hat - ohwohl er/sie privat versichert ist, nie unnötige Arztbesuche in Anspruch genommen. Es gibt PKV-„Patienten“, die jede Woche zum Hautarzt rennen, kosmetische (!) Behandlungen in Anspruch nehmen und sich diese von der Krankenkasse bezahlen lassen. Oder noch krasser: Es gibt Menschen, die sich im Lebenskrisen (Trennung vom Partner) wochenenland in die Psychatrie einweisen lassen, um dort „Abstand“ zu gewinnen… Alles schon erlebt!!!

Deshalb kann ich es sehr gut verstehen, wenn man sagt, dass Menschen „Kosten verursachen“ und irgendwann die Folgen tragen müssen…

ABer in dem Fall von „Jemand“ ist das wohl etwas unpassend, finde ich.

Trotzdem danke für deine Meinung.

1 Like

Hallo Marion,

die Frage mit dem „HIS“ läßt sich leicht klären. Fordere einfach einen Datenauszug an. Wenn darin kein Eintrag der DU ist, bist Du um eine Sorge ärmer.

informa Insurance Risk and Fraud Prevention GmbH
Abteilung Datenschutz
Rheinstraße 99
76532 Baden-Baden

Ein guter Berater bzw. Makler wird Versicherer auch danach selektieren, innerhalb welcher Fristen bestimmte Vorerkrankungen und Behandlungen angegeben werden müssen. Fragt ein Versicherer z.B. nur nach Psycho innerhalb der letzten fünf Jahre, müssen Behandlungen nicht angegeben werden, die vor den Stichtag abgeschlossen wurden.

Ob ein neuer Krankenversicherer ohne RZ oder der alte mit RZ dann die bessere Wahl ist, muss natürlich noch im Detail geklärt werden. Ein guter Berater/Makler wird Dir dabei helfen. Der wird auch sicher nicht auf Risikovoranfragen verzichten.

Viele Grüße
oscar.

Ein guter Berater/Makler wird Dir dabei
helfen. Der wird auch sicher nicht auf Risikovoranfragen
verzichten.

Es stellt sich nur die Frage, wie findet man einen guten Makler ?

Dann sollte man schon eher einen Versicherungsberater vorziehen!

Diese findet man hier–> http://www.bvvb.de/Content.aspx?content=12

Aber bitte beachten, es handelt sich hier nicht um einen Makler.

Gruß Merger

PS: ich finde es doof, dass man hier ständig auf Versicherungsmakler hinweist.

Lieber Merger,

das ist das schöne an der Meinungsfreiheit - jeder darf doof finden, was er will.

Wer von qualifizierter Seite die Unterschiede zwischen Versicherungsvertretern, Versicherungsmaklern (Vermitlern mit Erlaubnis) und Versicherungsberatern erfahren möchte, der findet unter

http://www.vermittlerregister.info/vv-register

rechts die PDFs mit den genauen Angaben.

Viele Grüße
oscar.