Risse in Farbe eines Ölgemäldes

Hallo,

ein ca. 4 Jahre altes Ölgemälde auf Leinen hat ca. 2 Jahre zusammengerollt gelegen. Beim Auseinanderrollen fällt auf, daß in der Farbschicht (nicht in der Leinwand) einige störende Risse entstanden sind. An selbigen Rißstellen wölbt sich die Farbschicht ganz leicht hoch.

Meine Frage: wie kann man die Farbrisse reparieren?

Gruß
Uwe

Moin,

Meine Frage: wie kann man die Farbrisse reparieren?

je nach Wert des Bildes lohnt sich der Besuch bei einem Restaurator.
Verschlimmbessern kann ein Laie nämlich ziemlich schnell.

Gandalf

Risse in Ölfarbe SELBST reparieren

je nach Wert des Bildes lohnt sich der Besuch bei einem
Restaurator

*kopfschüttel* Ausgeschlossen. Wäre diese Version denkbar bzw. möglich, würde ich hier nicht fragen. Daß das Unterfangen nicht „ganz easy“ ist, kann ich mir denken. Dennoch: ich hätte gern praktische Tips, um es selbst zu machen. Schließlich würde ich niemanden dafür haftbar machen wollen, wenn ich es verhunze. Aber dann habe ich es wenigstens versucht.

Moin,

Dennoch: ich hätte
gern praktische Tips, um es selbst zu machen.

ein befreundetes Ehepaar besteht aus zwei Restauratoren, er für alte Schinken, sie für alles ab 1900
Wenn man sich die Geschichten anhört (das ist seeehr interessant!) wie sie bei jedem Werk neu herangehen müssen, dann kann man leider ohne detailierte Kenntnisse des Werkes keine Ratschläge geben.

Der beste Rat wäre dann hier wohl, damit zu leben.

Gandalf

Sorry, das Bild hat vor ca. 4 Jahren nur 30 Euro (!) gekostet. Es ist nichtsdestotrotz sehr schön. Ich vermute, daß die professionelle Restauration ein Vielfaches des Originalpreises betragen würde. Von daher ist diese Variante ausgeschlossen.

Ich bitte also nochmals um praktische Tips.

Moin,

Von daher ist diese Variante ausgeschlossen.

Ich bitte also nochmals um praktische Tips.

mit meiner zweiten Einlassung habe ich keine professionelle Bearbeitung empfohlen, sondern nur angedeutet, daß selbst professionelle (studierte) Restauratoren für jedes Objekt eine Strategie und Methode aussuchen/entwickeln müssen.

Beispielsweise:
Hat das Bild eine Firniss, wenn ja, eine Ölfirnis oder etwas anderes
Sind es Ölfarben, oder Acrylfarben
Welche Pigmente wurden genutzt, mineralische oder organische

Deine erwünschten praktischen Tips können nur Herumgestocher im Nebel sein.

Gandalf

Hat das Bild eine Firnis, wenn ja, eine Ölfirnis oder etwas anderes?

Nein.

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Sind es Ölfarben, oder Acrylfarben?

Oh… ich dachte es sei Öl. Aber Du hast recht. Es könnte auch Acryl sein. Wie kann ich das feststellen?

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Welche Pigmente wurden genutzt, mineralische oder organische?

Ich vermute, mineralische, da die Farben ziemlich „knallige“ sind. Oder wie ist das mit den Pigmenten: sind die in Ölfarben etwa immer „organische“, falls damit „aus Kohlenstoffverbindungen“ gemeint ist, und die in Acrylfarben naturgemäß mineralisch? Wie kann ich feststellen, ob die Pigmente mineralischer oder organischer Natur sind?

Moin,

Ich vermute, mineralische, da die Farben ziemlich „knallige“
sind.

Acrylfarben können auch sehr knallig sein, Azopigmente schlagen dabei mineralische Pigmente gerne mal um Längen.

Ein grobes(!) Indiz könnte der Preis sein. Wenn der nicht allzu hoch war, sind Acrylfarben wahrscheinlicher.

Vorschlag:
Wenn in Deiner Nähe ein Laden für Malbedarf Hobbybedarf ist, nimm das Bild unter den Arm und Frag dort nach. Besser als eine Ferndiagnose dürfte das allemal sein.

Gandalf

Reschpeckt, dass Du Dir immer noch Mühe gibst eine relativ undankbaren Frager ruhig zu stellen.

Ich verstehe immer noch nicht, wie man ein Bild als Laie verhunzen will, wen es einem gefällt.

Auch wen es nur 30 Euro gekostet hat.

Ich würde eine Restaurator um einen Kostenvoranschlag bitten oder erstmal ein Foto hier reinstellen um was es sich handelt.

Gruß

Reschpeckt, daß Du Dir immer noch Mühe gibst, eine n relativ
undankbaren Frager ruhigzustellen.

Sorry, wenn ich bislang noch nicht explizit „Danke“ gesagt habe für die Antworten. Ich bin selbstverständlich dankbar, wenn ich brauchbare Tips bekomme. Nur verstehe ich eben auch, daß meine bisherigen Infos zu dürftig sind, um konkrete Ratschläge zu geben, für die ich dann selbstverständlich dankbar bin.

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Ich verstehe immer noch nicht, wie man ein Bild als Laie
verhunzen will, wen n es einem gefällt.
Auch wen n es nur 30 Euro gekostet hat.

Ich würde eine n Restaurator um einen Kostenvoranschlag bitten
oder erstmal ein Foto hier reinstellen, um was es sich handelt.

Ok, das werde ich morgen bei Tageslicht nachholen.

Meinen Dank allen, die sich mit der von mir gestellten Frage auseinandersetzen.

Gruß
Uwe

1 Like

Fotos des Bildes mit Rissen
Hallo,

habe drei Fotos von dem Bild geschossen:

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Wie könnte ich testen, ob es sich um Acryl- oder Ölfarbe handelt?

Gruß
Uwe

Tach,

Wie könnte ich testen, ob es sich um Acryl- oder Ölfarbe
handelt?

das schrieb ich bereits

Wenn in Deiner Nähe ein Laden für Malbedarf / Hobbybedarf ist, nimm das Bild unter den Arm und Frag dort nach.

Gandalf

Wenn in Deiner Nähe ein Laden für Malbedarf / Hobbybedarf ist, nimm das Bild unter den Arm und Frag dort nach.

Gandalf, das ist leider so einfach nicht. Das Bild ist nach wie vor nicht auf einen Rahmen aufgespannt und ich befürchte, wenn ich es nun erneut zusammenrolle, könnten die bereits bestehenden Schäden verschlimmert werden. Ich möchte es so wenig wie möglich bewegen.

Gibt es nicht die Möglichkeit, eine winzige Menge der Farbe an einem der Ränder abzutragen und deren Lösungsverhalten zu überprüfen? Man brauchte nur zu wissen, was sich worin löst.

Moin,

Gibt es nicht die Möglichkeit, eine winzige Menge der Farbe an
einem der Ränder abzutragen und deren Lösungsverhalten zu
überprüfen? Man brauchte nur zu wissen, was sich worin löst.

Pigmente zeichnen sich definitionsgemäß dadurch aus, daß sie unlöslich sind.
Was Dir helfen könnte wäre ein (Infrarot)spektrometer, aber das haben Laien eher selten im Haus.
Ich kann Dir leider keine Methode nennen, die mit Hausmitteln auskommt.

Gandalf

Gandalf, das ist leider so einfach nicht. Das Bild ist nach
wie vor nicht auf einen Rahmen aufgespannt und ich befürchte,
wenn ich es nun erneut zusammenrolle, könnten die bereits
bestehenden Schäden verschlimmert werden. Ich möchte es so
wenig wie möglich bewegen.

Für so einen Fall gibt es Zeichenmappen - kauf oder leih dir eine.
https://www.google.de/search?q=zeichenmappe&num=50&n…

vergiss den Restaurator,
es lohnt sich nicht dieses Bild zu restaurieren, lern einfach daraus - und mal dir vielleicht selbst eins nach. Oder sollten wir hier vielleicht die Malkunst eines angehenden Meisters bewundern? Manchmal muss man einfach der Realität ins Auge sehen, es hätte schlimmer kommen können, nämlich dann, wenn du ein gutes Bild „verhunzt“ hättest.
Gruß robertaa

1 Like

vergiß den Restaurator,

Restaurator? War meinerseits nie angedacht, Gründe hatte ich bereits genannt. Siehe oben.

.

es lohnt sich nicht dieses Bild zu restaurieren, lern einfach
daraus - und mal dir vielleicht selbst eins nach.

Nun ja, eben deshalb wollte ich es doch selbst restaurieren, bzw. dies zumindest versuchen.

.

Oder sollten wir hier vielleicht die Malkunst eines angehenden Meisters
bewundern?

Wie meinst du denn DAS?

.

Manchmal muß man einfach der Realität ins Auge
sehen, es hätte schlimmer kommen können, nämlich dann, wenn du
ein gutes Bild „verhunzt“ hättest.

Das wird dann, deiner Meinung gemäß, eh nicht passieren können, wenn ich selbst versuche, die Farbrisse einzuebnen, auch wenn mein Versuch scheitern sollte.

So, nun mische ich mich hier auch noch ein, von der Seite (Freizeit)Malerin her

vergiß den Restaurator,

Restaurator? War meinerseits nie angedacht, Gründe hatte ich
bereits genannt. Siehe oben.

bei 30,00€ Kaufpreis rät Dir ein Profi davon ab, ihn machen zu lassen
Die wären nämlich Wochen, wenn nicht Monate beschäftigt
rechne die Lohnkosten selbst aus

es lohnt sich nicht dieses Bild zu restaurieren, lern einfach
daraus - und mal dir vielleicht selbst eins nach.

Nun ja, eben deshalb wollte ich es doch selbst restaurieren,
bzw. dies zumindest versuchen.

vergiss den Versuch, es selbst zu machen
Das was das Bild zeigt, ist der klassische Fall von geschrumpfter Trägerschicht und unsachgemäßer Aufbewahrung.
Du hast nicht nur das Problem, die Risse einebnen zu müssen.
Wenn Du es versuchst KÖNNTE eine Farbwulst dabei herauskommen
… und wir wissen immer noch nicht, auf welche Kittmöglichkeiten wir
uns einstellen.
Gandalf hat das bereits angedeutet.
Du kannst Ölfarbe nicht mit Acrylmitteln reparieren (das ist ein Beispiel)

Das wird dann, deiner Meinung gemäß, eh nicht passieren
können, wenn ich selbst versuche, die Farbrisse einzuebnen,
auch wenn mein Versuch scheitern sollte.

kein Versuch ohne extrem helles Licht (OP-Licht)
kein Versuch ohne neu gekauftes Skalpell (seeehr scharf)
Du brauchst eine extrem ruhige Hand

btw vergiss den Versuch das Bild vor dem Aufspannen zu reparieren.
Wenn Du unbedingt meinst, spanne es auf, warte ab, ob die Risse
noch weiter aufplatzen und versuche DANN etwas zu retten

Mein Fachmann, der mir manchmal (alte) Bilder repariert,
Fachausbildung Restaurator und Kirchenmaler
doubliert gerne beschädigte Trägerschichten.

btw - aus was ist die denn?
Egal ob Papier oder Leinwand, beides muss vor dem Spannen durchfeuchtet
werden.
Aber ich mahne und warne: Wir wissen nicht, was die Farbschicht
dazu meint. Und durchfeuchten heißt nicht Badewanne, sondern
Fotoschale passender Größe und destilliertes Wasser.
Es meint auch nicht, dass Du das Bild überschwemmst, sondern
eine Sprühflasche

zu guter Letzt: UHU taugt nicht.
meist nimmt man zum Kitten von losen Farbschuppen das Mittel,
mit dem sie ursprünglich gemalt wurden, nur in anderer Zusammensetzung
nämlich schnelltrocknend. Da gibt es Zusätze, da muss man aber auch
wissen wieviel von was.
Und dann sind wir schon wieder beim Thema:
Am Bildschirm sieht man einfach nicht, ob Öl oder Acryl!
Da kann Dir niemand raten.Das ist Russisches Roulette

viele Grüße
Geli

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Ach so
bei dieser Art von Arbeit würde ich eher übermalen als reparieren.

Das kriegt Du hin.

2 Like

Hier möchte ich als einer, der ohne einschlägige Ausbildung einige Jahre als Restaurator gearbeitet hat auch noch meinen Senf dazugeben:

  1. Der Kaufpreis lässt keinen Rückschluss auf den Wert eines Gemäldes zu. Jemand aus meiner Familie hat ein Werk eines hochdotierten Künstlers für ein Butterbrot beim Trödler erworben.
  2. Unsachgemässe Restaurierungen können Schäden verursachen, die um ein Vielfaches gravierender sind, als das Problem, um das es ursprünglich ging.
  3. Wenn die Mittel (oder in meinem Fall: das Fachwissen) für eine fachlich einwandfreie Restaurierung fehlen, dann sollte nicht mehr unternommen werden, als eine zerstörungslose Sicherung des Werkes. Das mag sich im hier erörterten Fall auf eine weitere Lagerung (zwangsläufig im spannungsfrei gerollten Zustand) in klimatisch verträglicher Umgebung (Raumtempertur etwa 20 Grad, Luftfeuchte um 60 Prozent) beschränken - bis geeignete Mittel, Fachwissen etc. zur Verfügung stehen.