RJ-45: Abgeschirmt oder Normal?

Hallo
Ich habe bei eBay 50m Netzwerkabel und 6 unabgeschimte RJ-45 Stecker gekauft.
Nun sagen mir einige ich sollte abgeschirmte Stecker benutzen sonst erreiche ich keine 100 Mbit, sondern nur 10Mbit! Diese abgeschirmten Stecker sind allerdings schlechter zu verarbeiten (???) und ich brauche dafür eine andere Crmipzange (sagen die!). Ich habe aber bereits eine und möchte mir keine neue Kaufen (NP 30€). Ich habe aber gesehen, dass man den Stecker auch andersrum in die Zange einlegen kann, so dass nur die Metall-Stecker runtergedrückt werden. Reicht das oder müssen die abgeschirmten Stecker noch mit einer speziellen Zange verarbeitet werden???
Brauche schnelle Hilfe, muss das Kabel diese Woche verlegen…
mfg
Sebastian Pricker

Hi…

Ich habe bei eBay 50m Netzwerkabel und 6 unabgeschimte RJ-45
Stecker gekauft.
Nun sagen mir einige ich sollte abgeschirmte Stecker benutzen
sonst erreiche ich keine 100 Mbit, sondern nur 10Mbit!

Das ist völliger Unsinn. Einen geschirmten RJ-45-Stecker habe ich noch nie gesehen. Würde mich auch wundern, wie das gehen soll, denn es gibt keinen Kontakt an der Netzwerkkarte, an den man den Kabelschirm anschließen könnte.

Üblicherweise nimmt man für feste Verlegung (Verbindung von den Dosen zum Schaltschrank) ein geschirmtes Kabel, wobei der Schirm einseitig geerdet wird - hier ist die Möglichkeit dazu vorhanden. Für umsteckbare Verbindungen (Rechner Dose / Switch Patchfeld) wird ungeschirmtes Kabel verwendet, ebenso für die sparsame Verkabelungsweise, die Du offenbar planst. Ungeschirmte Kabellängen bis 10 m sind meiner Erfahrung nach unproblematisch, bei größeren Längen sollte man über eine vernünftige Verkabelung nachdenken. Mag sein, daß es auch so geht - ich weiß es nicht.

genumi

Hi,
also mit diesen abgeschirmten Steckern, meine ich die mit dem Metall vorne am Stecker herum. Ich sehe mometan nur noch Netzwerkkabel mit diesen Steckern. Ich muss das Kabel ca. 30 m draussen am Haus vorbei legen. Also wäre da wohl die geschirmte variante besser?!?
Was heißt denn nun genau „patch“?
Und was ist mit der Crimpzange?
ciao und danke
Sebastian

Hi,

als erstes solltest Du mal feststellen, ob Du Verlegekabel oder Anschlußkabel ersteigert hast. Also massive Adern oder Litzen.

Wenn es ein Verlegekabel (mit massiven Adern) ist, KANNST Du überhaupt keine RJ-45 Stecker draufmachen. Das gibt keinen gescheiten Kontakt. Da gehören dann Dosen drauf (LSA+).

Andererseits ist ein Anschlußkabel in dieser Länge eigentlich nicht zugelassen und dürfte prädestiniert für Störungen sein.

Gruß
Stefan

Also, es müsste Anschlusskabel sein (Cat 5). Passt auch wunderbar in die RJ45 Stecker.
Ein Freund von mir hat auch aussen am Haus 30 Meter kabel (Cat5) verlegt! Keine Probleme! Auch voll mit 100mbti obwohl er ungeschirmte RJ45 Stecker benutzt. Er meinte man hatte ihm geraten richtig abgeschirmte Kabel zu verwenden, da alles andere nur störanfällig ist. dies waren aber nur Ratschläge von verkäufern, immerhin kosten die richtig abgesicherten das doppelte oder dreifache!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin,

Also, es müsste Anschlusskabel sein (Cat 5). Passt auch
wunderbar in die RJ45 Stecker.

Das ist doch einfach festzustellen: wenn du eine Ader abisolierst - kommt Dir dann ein „Zopf“ von feinen Kupferdrähtchen entgegen oder eine einzige massive Ader?

Ein Freund von mir hat auch aussen am Haus 30 Meter kabel
(Cat5) verlegt! Keine Probleme! Auch voll mit 100mbti obwohl
er ungeschirmte RJ45 Stecker benutzt. Er meinte man hatte ihm
geraten richtig abgeschirmte Kabel zu verwenden, da alles
andere nur störanfällig ist. dies waren aber nur Ratschläge
von verkäufern, immerhin kosten die richtig abgesicherten das
doppelte oder dreifache!

Mehr als schief gehen kann es nicht - allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass eine Ethernet-Verbindung zwar 100m lang sein darf, davon aber höchstens 10% Anschlußkabel sein dürfen, der Rest Verlegekabel. Verlegekabel haben nämlich wesentlich bessere Übetragungswerte.

Noch was zur Schirmung: ulkigerweise sind grade die teuersten TP-Kabel sogar ungeschirmt! Eine Schirmung sagt noch nichts über die Störanfälligkeit aus. Oftmals werden Kabel mit (herstellungsbedingt) hohen Symmetriefehlern einfach mit einer Schirmung versehen um die Kabel in die benötigte „Kategorie“ zu bringen.

Nebenbei:wenn du wirklich ein 30m Anschlußkabel ohne Dosen verlegst (*schauder*) ist die Schirmung sowieso witzlos, weil sie nirgendwo auf Masse aufgelegt ist. Nimm also ruhig ungeschirmte Stecker.

Gruß
Stefan

Hallo,
ich habe mir vorhin noch ein paar geschirmte Stecker gekauft. Habe Verlegekabel. Habe ich grad noch in der Auktion nachgelesen!
Ich werde das am Freitag mal ausprobieren. ca. 30 m Verlegekabel mit geschirmten Metallsteckern aussen am Haus herum…
Kann ich das gleiche Netzwerkkabel auch als Isdn-Kabel verwenden?
Die ungeschrimten RJ$% Stecker sind ja eigentlich Isdn-Stecker.
Wenn ich also nun die Kabel auf jeder Seite in der gleichen Reihenfolge lasse. müsste es doch klappen, oder???
Vielen Dank
Sebastian

Hier mal ein wenig Ordnung ins Chaos:
Mahlzeit,

so, nachdem ich hier viel Konfuses gelesen habe, möchte ich mal ein wenig aufklären:

  • Für 100MBit solltest du unbedingt geschirmte Stecker verwenden und auch geschirmtes Kabel. Es muß nicht doppelt geschirmt sein, es kann auch ‚nur‘ einfach geschirmt sein (FTP = Folienschirm + Beilaufdraht).

  • Beim Crimpen mußt du natürlich darauf achtgeben, daß der Schirm des Kabels permanent mit dem Schirm des Steckers Kontakt hat. Am besten geht es, wenn bei der langen Version der Stecker der Beilaufdraht unter die Isolierung des Steckers geklemmt wird. Bei der kurzen Variante wird es schwieriger. Für gewöhnlich muß der Beilaufdraht mit einem Tropfen Zinn am Steckerschirm angelötet werden.

  • Auf die richtige Belegung achten. Einfach 1:1 reicht nicht, es ist vorgeschrieben, welche Ader auf welchen Pin gehen muß.

  • Die Spezifikation für 100Mbit-Netze schreibt eine Kabellänge von max. 100m vor. Dabei ist es völlig egal, ob Verlegekabel oder nicht benutzt wird, also egal, ob Massivleiter oder Litzenleiter. Die Verbindungsqualität leidet *nicht* darunter, wenn nur verlitztes Kabel verwendet wird.

Wenn du noch Fragen hast, schreib mir tagsüber in die Firma ([email protected]) oder abends nach Hause ([email protected]).

CU
Christian

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Hallo,
ich habe mir vorhin noch ein paar geschirmte Stecker gekauft.
Habe Verlegekabel. Habe ich grad noch in der Auktion
nachgelesen!

die haben den vor/und -nachteil das se ne galvanische verbindung zwischen den beteiligten PCs herstelllen (schutzkontakt) (in verbindung mit geschirmten kabeln) wenn du mehr darüber sagst ob das 50 m kabel 2 häuser verbinden soll, oder ob du es zerteilen möchtest um mehrere PCs zu verbinden kann man das etwas ausfühlicher erläutern…

Ich werde das am Freitag mal ausprobieren. ca. 30 m
Verlegekabel mit geschirmten Metallsteckern aussen am Haus
herum…

AUßEN??? ograus

Kann ich das gleiche Netzwerkkabel auch als Isdn-Kabel
verwenden?
Die ungeschrimten RJ$% Stecker sind ja eigentlich
Isdn-Stecker.

und uneigentlich netzwerkstecker

Wenn ich also nun die Kabel auf jeder Seite in der gleichen
Reihenfolge lasse. müsste es doch klappen, oder???

isdn kannnst du über ein 1.1 netzwerkkabel ohne probleme betreiben

Vielen Dank
Sebastian

Hallo,
ein Haus, aussen rum! Ist das so schlimm? die kabel verlaufen aussen teilwiese unter kies oder kleineren Steinen.
mfg
Sebastian

Hallo,

moin

ein Haus, aussen rum! Ist das so schlimm? die kabel verlaufen
aussen teilwiese unter kies oder kleineren Steinen.

dir ist hofffentlich bewußt das es druasen so eine erscheinung namens wetter gibt und netzwerk&isdn kabel nur für TROCKENE räume gedacht sind…es gibt speziellle mehrfach abgedichtete erdkabel für solche zwecke…

mfg
Sebastian

ciao

Hi,

  • Für 100MBit solltest du unbedingt geschirmte Stecker
    verwenden und auch geschirmtes Kabel. Es muß nicht doppelt
    geschirmt sein, es kann auch ‚nur‘ einfach geschirmt sein (FTP
    = Folienschirm + Beilaufdraht).

Naja, es gibt auch U/UTP Kabel mit Klasse D bzw. Cat.5e.

  • Die Spezifikation für 100Mbit-Netze schreibt eine Kabellänge
    von max. 100m vor. Dabei ist es völlig egal, ob Verlegekabel
    oder nicht benutzt wird, also egal, ob Massivleiter oder
    Litzenleiter. Die Verbindungsqualität leidet *nicht* darunter,
    wenn nur verlitztes Kabel verwendet wird.

Hat sich die EN 50173 geändert??? Ich zitiere mal: „…Diese basiert auf einer 90m langen Installationsstrecke bzw. auf einem 100m langen Übertragungsstrecke unter Verwendung z.B. von Kat.5 Komponenten bei den Klasse D Grenzwerten.“

Und das Litzenleiter und Massivleiter die selben Übertragungseigenschaften haben sollen…?

Gruß
Stefan

Hi,
also ich habe cat.5e Kabel. Ist das ein großer Unterschied zum cat.5 kabel?
Habe nur eine Strecke von ca. 7m die dem Regen ausgestzt wäre. Der Rest des Kabels verläuft entweder unter dem Dach geschützt oder unter einem Carport.
Kann man dann nicht einfach, so komisch wie es klingt, die 7m mit Power-Tape einwickeln?
ciao und Danke
Sebastian

Hi,

ich habe mir vorhin noch ein paar geschirmte Stecker gekauft.
Habe Verlegekabel. Habe ich grad noch in der Auktion
nachgelesen!

Ich hatte es doch schon gesagt: Wenn Du Verlegekabel hast, brauchst Du Dosen und keine Stecker. Die Quetschverbindung einer Crimpzange sind für Massivadern nicht geeignet. Das kann am Anfang sogar Kontakt bekommen, aber nicht für lange.

Ich werde das am Freitag mal ausprobieren. ca. 30 m
Verlegekabel mit geschirmten Metallsteckern aussen am Haus
herum…

Im Aussenbereich entweder spezielles Panzerkabel verwenden oder ein „aussengeeignetes“ Leerohr. Normales Netzwerkkabel ist extrem feuchtigkeitsempfindlich - da hilft auch kein Umwickeln mit Klebeband.

Nebenbei: Warum willst Du ausgerechnet „aussen ums Haus rum“? Warum nicht an der Kellerdecke entlang quer durchs Haus und an den passenden Stellen wieder hoch? Ein Durchbruchsbohrer wird doch wohl zu beschaffen sein…

Gruß
Stefan

Hi,

sorry, die ENs kenne ich nicht auswendig, daher füge ich meinem „100m“ ein ‚unter Vorbehalt‘ hinzu.

Ich kann aber aus der Praxis berichten, daß 100m lange Cat5e Kabel mit Litzenleiter auch ohne Probleme für Gigabit-Ethernet einsetzbar sind, und erst recht für 100MBit, selbst in einem extrem störenden Umfeld (große LAN-Party).

CU
Christian

Hi.

Der Unterschied zwischen Cat5 (100MHz) und Cat5e (350MHz) liegt nur in der Dämpfung der Signale. Üblicherweise verwendet man Cat5e für Gigabit-Ethernet, neuerdings aber auch für 100MBit-Netze, da Cat5 mitlerweile seltener hergestellt wird als Cat5e.

Und die 7m im Regen schaden dem Kabel nicht. PVC ist wasserdicht.
Was mit der Zeit aber schaden könnte, wäre Sonneneinstrahlung und zu hohe Temperaturunterschiede.

CU
Christian

Hi,

sorry, die ENs kenne ich nicht auswendig, daher füge ich
meinem „100m“ ein ‚unter Vorbehalt‘ hinzu.
Ich kann aber aus der Praxis berichten, daß 100m lange Cat5e
Kabel mit Litzenleiter auch ohne Probleme für Gigabit-Ethernet
einsetzbar sind, und erst recht für 100MBit, selbst in einem
extrem störenden Umfeld (große LAN-Party).

Das ist das alte Problem bei Anfängerfragen. Ich neige dazu, erst mal „normgerecht“ zu antworten, auch wenn ich selber schon die wildesten - und trotzdem funktionierenden - Verkabelungen gesehen habe. (Da könnt’ ich Geschichten erzählen…!)
Normen und Vorschriften haben nämlich manchmal durchaus ihren Sinn.

Meist hat der Frager als Laie nämlich keine Möglichkeit, bei einem Fehler festzustellen, ob die „nicht normgerechte“ Verkabelung dafür verantwortlich ist oder doch irgendeine Einstellung an den aktiven Komponenten. Die meisten haben noch nicht mal einen Lügenstift um die Verbindung auf Durchgang durchzuklingeln, geschweige denn die Möglichkeit eine qualifizierte Messung der Grenzwerte.

Von der eventuellen Strafbarkeit bei Verletzung des EMVG und/oder VDE will ich für den privaten Bereich gar nicht reden (wer kontrolliert das schon…)

Ein klein wenig wundert es mich: wenn jemand im Autobrett die Frage stellen würde „Mir sind beim letzen Radwechsel 2 Schrauben verloren gegangen. Ist das schlimm?“ und einer würde antworten „Das macht gar nichts, wenn Du mit 3 statt 5 Schrauben am Rad rumfährst. In Südosteuropa machen das ganz viele und mein Schwager kennt einen, der von einem gehört hat, der das schon seit Jahren macht…“, dann würde der Antworter sofort in einen Flame-War sondergleichen verwickelt und der Untergang des Abendlandes vorhergesagt.
In den Computerbrettern werden ähnliche Tipps aber ohne mit der Wimper zu zucken vergeben!

Gruß
Stefan