Rohbau ohne Dach überwintern ?

Der Chef unserer Baufirma hat uns gesagt das das Dach dieses Jahr wohl nichts mehr wird. Solange man tagsüber Plus-Grade hat könne man am Rohbau arbeiten. Wenn dan auch am Tag Minusgrade sind muss der Bau überwintern.
Ist dieses ohne Dach überhaupt möglich bzw ratsam wegen der Feuchtigkeit von oben ?

MfG Frank

Hallo Frank,

wenn das Dach vor der Frostperiode nicht mehr montiert werden kann, dann würde ich den Bau " einwintern ", damit nicht unnötige Feuchtigkeit in die Bauwerksmasse (Betondecken + Mauerwerk) eindringt und später wieder mit teuren Bautrocknungsanlagen rausgetrieben werden muss.
Alle Betondecken würde ich mit lose verlegten Bitumenschweißbahnen abdecken und die Nähte und Stöße der Bahnen mit einem Schweißbrenner zu schweißen. Am Mauerwerk sind die Abdichtungsbahnen ca. 10 cm hochzuführen. Das Ganze bildet dann eine " Wanne ", die das auf der Decke anfallende Wasser sammelt und überläuft, wenn man nicht die Wanne über provisorische Ausläufe nach außen entwässert. Das über der Decke stehende Mauerwerk würde ich mit beschwerten Folien so abhängen, dass sie leicht entfernt und wieder aufgebracht werden können. So kann man, wenn es die Witterung zulässt, die Folien abdecken und weitermachen, wenn Niederschläge oder Frosteinbrüche drohen, kann man sie wieder über das Mauerwerk hängen.
Jeder Tropfen Wasser, der nicht eindringt, braucht so später nicht mehr auszutrocknen.
Öffnungen für Außenfenster und Außentüren würde ich mit Folien so schließen, dass kein Wasser oder Flugschnee von außen eindringt, aber die Luft aus dem Gebäudeinneren raus kann. Es ist halt eine Frage des Bauzustandes. Das Bauwerk ganz dicht zu machen, ist auch verkehrt, denn dann trocknet gar nichts aus.

Grüße und viel Erfolg

Hans-Gert Goltz

Hallo, das ein Bau überwintert ist prinzibiell von Vorteil das er gut austrocknen kann. Dazu benötigt man natürlich ein Dach weil sonst zuviel Feuchtigkeit ins Mauerwerken und Decke zieht. Baut man dann weiter im Frühjahr und stellt den Innenausbau her hat es auch keine Zeit zum austrocknen . Resultat ist Schimmelbildung … Sollte kein Dach mehr draufkommen unbedingt daruf bestehen das Bautrockner eingesetzt werden vorm Ausbau und auch auf Frostschäden achten.Den Rohbau so gut es geht abplanen.
Gruß Rösler

Hallo,
also vor Dezember oder Januar ist wohl nicht mit Dauerfrost zu rechnen, bis da hin kann man schon noch einiges schaffen. Oder baut Ihr im Hochgebirge?

Rohbaumaterialien wie Steine, Beton, auch Holz sind relativ Frost unempfindlich. Dämmmaterialien sind meist feuchtigkeitsempfindlich, kommt aber drauf an was verbaut wird.
Ich würde trotzdem zusehen das ein Wetterschutz vorhanden ist, dann können die Bauteile schon austrocknen, um so weniger Baufeuchte ist zum Einzugstermin vorhanden.
Laßt Euch nicht „vereimern“, ein Rohbau mit Dach kann in wenigen Wochen erstellt werden, ich vermute mal, der Bauunternehmer hat noch andere Baustellen und kommt deshalb nicht voran?

Grüße Klaus

Hallo Frank,

cih weiss ja nicht, was für ein Bau es wird und wie weit der ist, aber hier in Ostwestfalen wird eigentlich das ganze Jahr durch gebaut. Gut, Schnee und Temperaturen unter -5°C mal ausgenommen…
Ein Dachstulh macht schon Sinn, um den Bau darunter zu schützen. Eine gute Unterspannbahn kann auch 3 Monate freie Bewitterung aushalten.
Steht „die Hütte“ den ganzen Winter „oben ohne“ im Freien, ist mit reichlich Wassereintrag in den baukörper zu rechnen. Die Austrocknungszeit ist entsprechend lang.
Habt Ihr einen Bauvertrag abgeschlossen mit Fristen?
Letztendlich hat Otto-Normalverbraucher, wenn er baut, eine Mietwohnung, die entsprechende Kündigungsfristen und Folgekosten mit sich bringt.
Ich würde mir zumindest einen Erfüllungstermin zusichern lassen.
Sonst heisst es noch im Frühjahr „…leider haben wir jetzt andere Termine - IHR Bau muss warten, weil, war ja eigentlich für letztes Jahr geplant…!“
Vorsicht an dieser Stelle.

An Eurer Stelle würde ich mich auf keinen Kompromiss einstellen. EUER Haus war geplant - auch zeitlich - und diese angesprochenen Probleme hätten VORHER abgeklärt werden müssen…

Ich hoffe, das hilft erst mal…

Gruß vom Dach
(auch) Frank

Schmarrn!!! Die Eindeckung des Daches ist allenfalls von trockener Witterung abhängig. Solange die Witterung vertretbar ist, kann man gewissermaßen streifenweise die Dämmung mit Dach-Schutzfolie (z.B. Delta MAXX) oder Auftackern von zementiertenHolzfaser-Platten (Gutex u.a.) das Dach vorabdichten und dann die Ziegeln auf die dann aufgenagelte Dachlatten-Kreuzlage auflegen. Die niederen Teparaturen im Winter sind nur hinderlich, wenn irgendein Material austrocknen oder abbinden muss bzw. die Dachlatten evtl. vereisen. Wenn die Baufirma nicht will, verlangen Sie eben, dass das Dach auf Kosten der Baufirma bis zum Frühjahr abgeplant wird mit Europlanen. Sie wollen schließlich nicht, dass Bauschäden über Winter entzstehen, deretwegen man sich dann via VOB wieder mit der Baufirma auseinandersetzen muss. Im Übrigen helfen auch die Baherenversicherung und/oder die Schiedsstelle der Handwerkskammer, wenn die Baufirma weiter störrisch ist.

Hallo Frank,

so etwas ist immer ärgerlich, wenn das Haus vor dem Winter kein Dach hat.
Wie weit ist denn der Bau jetzt?
Ist der Aufbau des Dachstuhles tatsächlich nicht mehr machbar? Wenn der Rohbau beendet ist, kann ohne weiteres der Dachstuhl - auch bei Frost - aufgebaut werden.
Sollte sich das aus irgendeinem Grunde nicht bewerkstelligen lassen gilt es, den bau von oben abzudichten.
Ist der Abschluß nach oben eine Betondecke, kann diese ganz einfach mit einem Bitumen-Voranstrich angestrichen werden. So ist der Beton von oben gegen Feuchtigkeit geschützt. Das kostet nicht viel und ist effektiv.
Kleine Durchlässe für Schornstein oder Rohre weden mit einem Stück Schweißbahn zugeklebt. Sie läßt sich später einfach entfernen.
Ähnlich kann man mit dem Treppenauge verfahren: Balken drüber, Bretter darauf, eine Lage Schweißbahn ( nur an der Überlappung und am Rand auf der Betonplatte verschweißt ) und schon ist alles dicht.

Ansonsten gilt: Kälte und Wind trocknen einen Rohbau aus.
Also einfach nach den Achillesfersen suchen und diese schützen . …

Viel Erfolg

Mattes

so schlimm is das nicht. solange deine drainage funktioniert und das haus nicht absäuft bei regen^^… spaß beiseite.

es wäre sicherlich besser, wenn das haus witterungsgeschützt ist. im optimal fall sollte der rohbau sowieso ein paar wochen in der sonne stehn, damit er richtig austrocknen kann. also wird man bis zum nächsten frühling warte müssen.
vllt kauft ihr eine große plane oder 2, damit regen und schnee nicht dirket an den rohbau kommen. das ist weder teuer noch viel aufwand.

gruß

Denke das geht schwer, da ohne Isolierung , Wasser und Kälte am Haus schaffen machen