Hallo,
nach unserer Beobachtung benutzen immer mehr Menschen in Deutschland einen Rollator.
Es interessiert uns, ob die Feststellung richtig ist; seit wann im nennenswertem Umfang diese Geräte bei uns im Einsatz sind; ist die Nutzung in anderen Ländern auch so häufig?
Danke
Horst
Hallo,
wer ist „uns“? Deine Frau? Dein Freund? Eine Firma, die Rollatoren herstellt? Was bedeutet „bei uns“? In deiner Stadt? Deinem Wohngebiet? Überall in Deutschland? Was ist „nennenswert“? 5 in jedem Dorf? 10000 in jeder Stadt ab 50000 Einwohner? 500000 in Deutschland? Und was bedeutet „häufig“? Täglich? In hoher Anzahl?
Ein wenig differenzierter gestellt, hätte die Frage vielleicht eine Chance darauf, beantwortet zu werden.
Ich vermute allerdings, dass eine belastbare Aussage bestenfalls an den Umsatzzahlen der Rollator- Herstellerfirmen abzuleiten ist.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
es geht nicht um eine wiss. Ausarbeitung. Ob ich nun „uns“ oder das sperrige „ich und meine Frau“ schreibe, ist doch gleichgültig. Also lassen wir es.
Es war ganz einfach gedacht - aber jetz habe ich keinen Spaß mehr damit.
Vielen Dank für Deine wichtige Antwort, Jule.
Ich wünsche einen unbeschwerten Tag
Horst
Hallo,
um dich zu besänftigen:
Ja, es sind mehr geworden.
Liegt zum Einen bestimmt daran, dass es sie gibt. Diese Erkenntnis ist nicht so trivial, wie sie auf den ersten Blick scheint. Die ersten Rollatoren haben ich in der Behindertenkita meiner Tochter vor gut 20 Jahren das erste Mal bewußt wahrgenommen. Damals waren es reine Behindertenhilfsgeräte. Alte Leute habe ich nie damit gesehen, jedenfalls nicht auf der Straße. Mag vielleicht auch eine Generationenfrage gewesen sein. Viele der Alten und Gebrechlichen vor 20/30 Jahren hätten nie zugegeben, dass sie altersbedingt behindert und hilfsbedürftig sind. Das war die gegen sich knochenharte Kriegsgeneration, die sich Schwäche nicht leisten konnten. Sie waren auch ganz anders erzogen als die Alten heute. Schwäche gibt es nicht, um Hilfe bittet man nicht und nimmt sie auch nicht an.
Der 2. Grund, dass man sie heute häufiger sieht, hat bestimmt auch was mit der Akzeptanz zu tun. So wunderbar Rollatoren sind (ich kenne hier einige Leute, denen sie eine Teilnahme am Leben erst ermöglichen), aber wer mit Rollator durch die Gegend wackelt ist irgendwie gebrechlich. Der Rollator ist das Symbol schlechthin dafür. Das muss man sich erstmal eingestehen, und man muss akzeptieren, dass das absolut keine Schande ist sondern halt dazu gehört. Auch die Erkenntnis, dass ein Rollator noch ganz andere Vorteil bietet (man bekommt eher einen Sitzplatz im Bus, man hat ein Einkaufswägelchen und eine Sitzbank dabei…) muss erstmal erfahren werden.
Die Alten von heute, die Kriegskinder, sind immer noch hart gegen sich selbst, aber eher bereit, Schwächen zuzugeben und Hilfen anzunehmen als ihre Eltern. Vor allem, wenn diese Hilfen das selbsständige Leben ermöglichen oder sonstwie die Lebensqualität erhöhen.
Das sind meine wirren Gedanken zum Thema. Ganz subjektiv, ein wenig gespiesen von den Beobachtungen meiner Omas, meiner Eltern, die ganz aktuell vor meinen Augen immer gebrechlicher werdn und meinem Umfeld.
LG Barbara
Hallo,
das ist sehr interessant und ich habe ähnliche „Beobachtungen“ gemacht. Kann jemand etwas dazu sagen, ob es sich um eine , wesentlich in D genutzte Gerätschaft handelt?orst
Gruß
H
Hallo Horst.
Zu deiner weiteren Frage ob In-oder Ausland mehr oder weniger, kann ich leider nix dazu sagen. Ich bewege mich zu 99,9% hier bei uns in Deutschland.
Das hier in BRD eine deutliche Zunahme zu sehen ist, hängt aber auch noch von anderen Faktoren ab. Man ist ja heute viel mehr dazu geneigt, die „Alten“ so lange wie möglich fit zu halten. Damit auch die alleinstehende Oma/Opa noch lange allein zurecht kommt, sind deraritge Hilfsmittel eigentlich ein Segen. Da fällt dann das Einkaufen beim Bäcker um die Ecke und der Gang zum Arzt und Apotheke doch um einiges leichter und vor allem sicherer. Für die bedürftige Person als auch für die Angehörigen.
Und…diese Rollatoren sind ja schon so verbreitet, dass es ja mittlerweile sogar schon welche beim Dicounter um die Ecke für ein kleinere Geld zu kaufen gibt.
Natürlich hat sich auch die Tolerant der Mitmenschen in diesem Punkt sehr viel verändert. Galten noch vor vielen Jahren die Personen mit solch einem „Roller“ als Behindert, sieht man heute darin einfach nur ein unterstüztendes Hilfsmittel zur Mobilität.
MfG
Hans13
Hallo,
meine persönliche Beobachtung ( ohne wissenschaftlichen Anspruch ) lautet:
Ja, in Deutschland sind verhältnismäßig mehr Rollatoren im Einsatz, als in anderen Ländern.
Und das hat für mich 2 wesentliche Gründe:
-
in Deutschland werden die Kosten für solche Teile überwiegend von den Krankenassen übernommen, in vielen anderen Ländern nicht.
-
der Bedarf für Rollatoren ist dort besonders hoch, wo alte Menschen auf sich allein gestellt sind, und das ist nun mal in Deutschland überdurchschnittlich der Fall.
Du wirst nun in Paris auch jede Menge alter Menschen mit Rollatoren finden, aber in Süditalien, wo die Generationen und Nachbarn noch ganz gut zusammenhalten, eher weniger.
Gruß
Hummel
Ja hallo, genau als vor etlichen Jahren die Rentner-Porsche aufkamen.
Heute laufen sogar junge Leute damit zum Einkaufen. Verbesserungen muss man einfach nutzen!
LG aria
Ja hallo, genau als vor etlichen Jahren die Rentner-Porsche
aufkamen.
Heute laufen sogar junge Leute damit zum Einkaufen.
Verbesserungen muss man einfach nutzen!
Ich bin mit 25 immer schwangerer werdend mit meinem Hackenporsche Einkaufen gegangen, weil mit Tragen schon in der relativ frühen Schwangerschaft unangenehm wurde. Das war vor 23 Jahren. Das Teil habe ich übrigens immer noch und liebe es nach wie vor.
LG Barbara
Hallo Barbara,
ich denke nicht, dass die Zunahme von Rollatoren am Generationenwandel liegt.
In früheren Zeiten war der Gehstock das Symbol des Alters. Der Gehstock zeigte an, dass die Person ein würdiger Greis war, den es zu respektieren und zu helfen galt. Und so selten war der nicht.
Der Rollator hat einfach den Gehstock abgelöst. Dafür gab es mehrere Gründe.
- Der Rollator ist viel viel praktischer, stabiler Halt für beide Hände, immer ein Sitzplatz und ein Einkaufswagen dabei.
- Ursprünglich waren Rollatoren teuer, zumindest deutlich teuer als Gehstöcke, also kleine Prestigeobjekte.
- Der Gruppendruck zieht auch etwas. Wenn alle die alten Freundinnen Rollatoren haben, will Frau nicht zurückstecken.
Gruß
Carlos
Der Rollator hat einfach den Gehstock abgelöst. Dafür gab es
mehrere Gründe.
Ich habe dein Eindruck: Seit es Rollatoren bei Lidl & Co. ab und zu billig gibt, haben sie diese Einkaufsroller abgelöst.