Rosenstengel vertrocknen :(

hallo,

habe die Rosen nun fast ein Jahr. Das heißt sie haben mehr oder weniger einen Winter überstanden. Viele von ihnen sind aber einfach vertrocknet. Warum? und wie entferne ich die denn vom Topf ohne die anderen Rosenwurzel nicht zu verletzen? ich hatte nämlich 2 oder 3 Rosen in einem Topf. Gerne hätte ich es daß sie wieder lebendig werden-gibt es denn keine Chance? und wie kann ich das überhaupt verhindern?

danke
lg

hallo,

habe die Rosen nun fast ein Jahr. Das heißt sie haben mehr
oder weniger einen Winter überstanden. Viele von ihnen sind
aber einfach vertrocknet. Warum?

meistens eine Kombinstion aus Frost und Sonne zum falschen Zeitpunkt und am falschen Ort.
Eine Rose ist ein Gehölz. Sobald die Knospen Licht und Wärme bekommen, setzt aus den Wurzeln Saftstrom/Verdunstung in Gang. Kommt in der Erde nicht genügend Feuchtigkeit nach, weil z.B. die Erde im Topf noch fest durchgefroren ist, vertrocknen die Triebe.

und wie entferne ich die denn
vom Topf ohne die anderen Rosenwurzel nicht zu verletzen? ich
hatte nämlich 2 oder 3 Rosen in einem Topf.

böser Fehler!
Ein Topf = eine Rose!
btw sollte der Topf selbst bei einer Bengalrose (das sind die, die Du regelmäßig im Winter blühend im Töpfchen im Supermarkt siehst) mindestens die Größe eines Wascheimers haben! Rosen entwickeln meterlange Wurzeln und brauchen viel, viel Platz

und übrigens sind die Wurzeln sehr empfindlich.
Wenn Du eine Rose wurzelnackt oder im Container kaufst, siehst Du in der Regel nichts von dem feinen weißen Wurzeln, die hauptsächlich die Versorgung der Pflanze leisten. Je mehr davon kaputt geht, desto schwieriger ist es, eine angeschlagene Rose zu retten.

Es funktioniert in der Regel nur, wenn Du alle Triebe auf sehr kurze Stummel zurückschneidest - wobei noch zu beachten ist, dass Du natürlich die Veredelungsstelle erhalten musst, bzw. beim Neupflanzen diese tief genug setzen musst. Sonst hast Du irgendwann eine robuste Wildrose, aber kaum die Blüten, die Du haben wolltest

Gerne hätte ich es
daß sie wieder lebendig werden-gibt es denn keine Chance?

Du kannst es prüfen, ob noch etwas lebt.
Schneide einen Stängel an einer Stelle, die noch grün scheint, quer durch und betrachte die Schnittfläche. Lebendes Gewebe hat eine helle Mitte und außen einen saftgrünen Rand.

und
wie kann ich das überhaupt verhindern?

wie oben gesagt:

  • höchstens eine Pflanze pro Topf
  • ausreichend große Pflanzgefäße von ordentlicher Höhe
    bei einer Polyantharose kann der Topf schon 1Meter Höhe haben
  • Rosen kann man im Winter leider nicht sich selbst überlassen
    Du brauchst einen Frostschutz um den Topf und der Topfboden muss
    auf Klötzen aufgebockt werden, damit er nicht in direkten Kontakt
    mit Frost kommt
  • auch kahle Rosen müssen bei Sonnenschein gegossen werden
    (außer bei sehr strengem Frost)
    sehr vorsichtige Gärtner räumen Roen in Töpfen im Winter in eine
    frostfreie Garage. Was keine Blätter hat, braucht erstmal kein Licht

viele Grüße
Geli

danke
lg

Nachfrage zu den Klötzchen
Hallo!
Alles nachvollziehbar, was Du schreibst.

auf Klötzen aufgebockt werden, damit er nicht in direkten
Kontakt
mit Frost kommt

Das hab ich nicht verstanden.
Der Frost kommt doch nicht aus dem Boden, es ist die kalte Luft, die ihn mitbringt. Und da wäre es der beste Frostschutz, wenn man die Topfe auf den Boden stellt (oder sogar ein Stück einbuddelt).

  • auch kahle Rosen müssen bei Sonnenschein gegossen werden
    (außer bei sehr strengem Frost)

Auch da bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt. Du Wurzeln feucht zu halten ist sicher richtig. Aber an den Ästen ist ganz sicher keine einzige Spaltöffnung, durch die Wasser verdunsten kann - die gibt es meines Wissens nach nur an Blättern.

Da wollte ich nur mal nachfragen, woher diese Aussagen stammen und ob es eine Begründung dafür gibt. Ist gar nicht bös gemeint, ich wills halt genau wissen …

Grüße
kernig

Hallo!

Alles nachvollziehbar, was Du schreibst.

auf Klötzen aufgebockt werden, damit er nicht in direkten
Kontakt
mit Frost kommt

Das hab ich nicht verstanden.
Der Frost kommt doch nicht aus dem Boden, es ist die kalte
Luft, die ihn mitbringt. Und da wäre es der beste Frostschutz,
wenn man die Topfe auf den Boden stellt (oder sogar ein Stück
einbuddelt).

einbuddeln ja - mit dem auf dem Boden stehen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Die Rosen, die auf drei Holzklötzen aus einer zerlegten Palette standen, kamen am besten durch den Winter. Möglicherweise einfach günstiger Standort.

  • auch kahle Rosen müssen bei Sonnenschein gegossen werden
    (außer bei sehr strengem Frost)

Auch da bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt. Du Wurzeln
feucht zu halten ist sicher richtig. Aber an den Ästen ist
ganz sicher keine einzige Spaltöffnung, durch die Wasser
verdunsten kann - die gibt es meines Wissens nach nur an
Blättern.

Es geht tatsächlich um die Wurzeln, wie Du oben selbst schreibst.

Natürlich wäre die sicherste Methode ein Feuchtigkeitsfühler in der Erde, aber wer hat das schon im Hausgarten.
btw brauchte man in diesem verregneten Frühjahr keine besonderen Maßnahmen für Pflanzen in Töpfen zu ergreiben - eher umgekehrt

Da wollte ich nur mal nachfragen, woher diese Aussagen stammen
und ob es eine Begründung dafür gibt. Ist gar nicht bös
gemeint, ich wills halt genau wissen …

ich gebe nur wieder, was ich ausprobiert habe.
btw bin ich nicht der Papst.
Wenn Du andere Erfahrungen hast, immer her damit!

viele grüße
Geli

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Re^2: Rosenstengel vertrocknen :frowning:
hallo und vielen Dank für die Antwort!

Ja es sind diese kleinen Rosen die man ab 5 euro im Blumenhandel bekommen kann. Die stehen doch in kleinen Töpfen. Nun habe ich also 2 bis 3 Stück in einem großen Topf in etwa 50 BReit und 50 hoch. Nach diesen Minitöpfen kam mir mein eigener recht groß genug vor.

Die Rosen stehen am Balkon, habe keinen Garten. Also ich glaube da kommt nix grünes mehr raus:

http://i43.tinypic.com/fleflw.jpg

Re^3: Rosenstengel vertrocknen :frowning:
hallo,

Ja es sind diese kleinen Rosen die man ab 5 euro im
Blumenhandel bekommen kann. Die stehen doch in kleinen Töpfen.

das, was Du gekauft hast ist, man muss es so brutal sagen: Wegwerfware.
Der Hersteller schert dazu die Mutterstöcke mit der Heckenschere, und steckt 3 bis 5 Triebspitzen samt Bewurzelungshormon in Kultursubstrat. Das kommt dann ins Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit, und wird nach dem Bewurzeln überdüngt, damit Du ein Rosenstöckchen mit vielen Blüten kaufst.
Nach dem ersten Flor ist die Pflanzengemeinschaft im Töpfchen vollkommen erschöpft.

Nun habe ich also 2 bis 3 Stück in einem großen Topf in etwa
50 BReit und 50 hoch. Nach diesen Minitöpfen kam mir mein
eigener recht groß genug vor.

Die Rose, hätte sie die Chance „wäre“ eine sogenannte Bengalrose.
Die bekommst Du bei seriösen Rosenzüchtern als „wird bis zu 30cm hoch“ vorgestellt. Als Pflanzabstand im Beet schlagen sie pro Rose 50cm vor.

Es verhält sich also wirklich so, dass auch eine kleine Rose einen Topf für sich gebraucht hätte.

Die Rosen stehen am Balkon, habe keinen Garten. Also ich
glaube da kommt nix grünes mehr raus:

http://i43.tinypic.com/fleflw.jpg

sieht zumindest so aus, als hätte von dem Sortiment 1 Stück überlebt.
Diesem Exemplar würde ich eine Chance geben.
Du kannst sie langfristig erhöhen, wenn Du der Rose dieses jahr alle
Knospen abschneidest, so dass sie nicht blüht.
Der Kleinstrauch braucht Blattmasse und die Ästchen müssen sich bis
zum Frost verholzen können.

btw - leider heißen Bengalrosen nicht umsonst Bengalrosen.
Alles, das Rosen aus Asien eingekreuzt bekommen hat, ist sehr frostempfindlich.
Du hast mit diesen Rosen vor allem im Topf nur im Westen Deutschlands eine echte Chance. Je kontinentaler, sprich kälter und länger, auch nässer die Winter, desto geringere Überlebenschancen haben diese Rosen.

Ein Grund, warum ich mittlerweile auf Sorten umsteige, die nur (oder fast nur)europäische Eltern haben.

viele Grüße
Geli

hallo,

vielen Dank für Deine Hilfe! ich verbeuge mich vor Deinem Wissen. Wie kann ich erfahren ob die Rosen europäische Eltern haben? in Blumenläden gibt es nur diese Rosen die ich gekauft habe. Oder welche die 30 euro kosten, recht teuer eigentlich. Wie kann ich wissen ob die denn winterhart sind, bzw. das Wetter in Wien ertragen werden?

wieso wird denn sowas überhaupt verkauft, wenn es eingeht? ich habe 6 Rosen dieser Art gekauft:frowning:

Re^5: Rosenstengel vertrocknen :frowning:
hallo,

Wie kann ich erfahren ob die Rosen europäische Eltern
haben?

da lässt sich nicht mit zwei Sätzen erklären.
Grundsätzlich sind europäische Rosen weiß bis rot in der Farbe.
während die asiatischen die Gelben Farbtöne liefern.
Das war neben der Fähigkeit zu remontieren = den ganzen Sommer immer wieder neue Blüten zu liefern der Hauptgrund, warum man die Züchtung überhaupt angefangen hat.

in Blumenläden gibt es nur diese Rosen die ich gekauft
habe. Oder welche die 30 euro kosten, recht teuer eigentlich.

zahle 1 x 30€ und habe eine Pflanze, die 30 Jahre hält.
Die älteste in unserem Garten, eine Strauchrose „Bayreuth“ wurde 1971 gepflanzt und hat inzwischen einen Umfang angenommen, dass sie mir 2008 unter der Last ihrer eigenen Blüten zusammenbrach. Wir mussten sie stutzen und ernteten bei diesem Ereigniss auf einen Schlag 250 Blüten. Das gab Sträuße!

btw - wenn Du keine Containerrosen kaufst, sondern Dir im Herbst „wurzelnackte Ware“ vom Züchter schicken lässt, zahlst Du für eine kräftige Pflanze unter 10€ und hast genauso 30 Jahre Freude daran. Vorausgesetzt natürlich, Du wählst die richtige Sorte und im Kübel auf dem Balkon kann das nur eine relativ kleinwüchsige sein. Rosen können genau wie Bäume im Gefäß nur begrenzt leben.

Wie kann ich wissen ob die denn winterhart sind, bzw. das
Wetter in Wien ertragen werden?

indem Du auf Züchterseiten schaust, z.B.
http://www.rosenhof-schultheis.de/Rosen/Kletterrosen…

oder auf Rosenliebhaberseiten.
Ordentliche Züchter geben an „braucht Winterschutz“ bzw. „sehr winterhart“
dort steht dann auch, ob die Sorte robust gegen Pilzkrankheiten ist, ob die Blüten Regen vertragen oder eben nicht
Du kannst auch einfach die Suchanfrage „winterharte Rosen“ stellen

wieso wird denn sowas überhaupt verkauft, wenn es eingeht? ich
habe 6 Rosen dieser Art gekauft:frowning:

ich habe es bereits geschrieben und ich wiederhole es hier:
diese Minirosen im Plastiktopf sind Wegwerfware.
Kaufen, blühen lassen, entsorgen.
Das ist nicht mehr als ein Blumenstrauß mit Wurzeln.
Billig in der Herstellung, billig und schnell verkauft.
Und weil sie so niedlich sind, will man sie wieder haben.

Ich habe genug solche Exemplare über mehrere Jahre gepäppelt. Es lohnt sich wirklich nicht. Sie werden nie anders als spillerig, sie sind im Freiland sehr anfällig für Sternrußtau und Mehltau, und zum Überwintern müssen sie am besten ins Gewächshaus.

Deshalb, wenn überhaupt kaufe eine relativ kleinblütige Containerrose für mehr Geld. Du darfst sicher sein, dass sie anders als die Billigware auf eine robuste Wildrose aufgepfropft wurde. Das ist nämlich der nächste Knackpunkt: 90% der heute im Handel befindlichen Sorten sind nicht wurzelecht. Sie brauchen ähnlich wie ein guter Apfelbaum einen Wildling als Unterlage, sonst gehen sie ein.

viele Grüße
Geli

2 Like

hallo und vielen Dank,

welch kompetente Hilfe! dankeschön für all die Infos. Ja die Rosen, trotz auf dem Balkon,sind alle von Mehltau befallen. Als ich sie kaufte war nix da. Eine hat nun eine Knospe. Wegwerfware oder nicht, ich liebe sie alle und möchte sie (noch) nicht entsorgen.

eine einzige Frage habe ich noch. Ich habe das GEfühl, daß die Erde sich gesetzt hat. Sie scheint nicht mehr luftig und leicht zu sein. Wie kann ich denn die Erde auflockern, ohne Wurzel zu verletzen. Wird im Freiland auch die Erde aufgelockert? geharkt oder so?

Ich will wenigstens bei meiner teuren Rose nichts falsch machen.

danke
lg