Rostgefahr bei Schnittkanten an verz. Blech

Hallo,

ich habe ein neues Dach mit Trapezprofilen aus verzinktem Stahlblech (0.6mm) bekommen. Der Dachdecker hat diese Profile an den Rändern zurechtgesägt. Jetzt ist an diesen Schnittkanten der blanke Stahl der Witterung ausgesetzt. Ich habe das bemängelt, aber der Dachdecker beruft sich darauf, dass sich diese Kanten durch Elektrolyse selbst verzinken würden.

Funktioniert das wirklich über Distanzen von 0.6mm oder wäre ein Rostschutzanstrich doch besser angebracht?

Grüße,
Wepster

Hallo Wepster

ich …:würden.

Funktioniert das wirklich über Distanzen von 0.6mm oder wäre
ein Rostschutzanstrich doch besser angebracht?

Nein, Ja.
Wenn Du noch ein Stueck dieses Blechs uebrig hast, nimm es und hau es dem Dachdecker auf den Schaedel.
Der Mann ist total dumm.
Natuerlich werden Deine Schnittflaechen rosten !
Der sicherste Schutz ist noch ein Stueck abschneiden oder abschleifen, Grundieren mit Kaltzink, dann Lackieren mit einem passenden Farbton.
Und frag den !@#…¬ mal, wo er diesen Bloedsinn herhat.

Gruss
Rochus

hallo wepster,
ein beinbruch ist dies sicher nicht.
betrachte mal die fläche/qm der schnittkannte gegenueber der dachfläche.
ich stelle immer wieder fest, dass viele verzinkte konstruktionsteile wie laschen, winkel geschnittene, nicht verzinkte kanten aufweisen. und die rostbildung hält sich sehr in grenzen. so, als wenn ein elektrolyseprozess das rosten verhindern würde.
ein metallurge sollte sagen koennen, ob das entstehende galvanische element zink- eisen, bei dem bekanntlich eisen abgetragen wird, eine schutzatmophäre bilden kann.
freundliche gruesse.
hr

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Könnte er recht haben:

Kathodischer Schutz „heilt“ Beschädigungen.

Eine Feuerverzinkung ist sehr beständig gegen mechanische Belastungen. Bei extremer Beanspruchung können trotzdem Kratzer und Schrammen auftreten. Bei derartigen Beschädigungen wirkt der so genannte kathodische Schutz, der auf elektrochemischem Wege eine Barriere aufbaut und somit auch Schadstellen vor Korrosion schützt.

Das bedeutet, dass sich bei einem verzinkten Bauteil, das beschädigt wurde, an der beschädigten Stelle das umgebende Zink „opfert“ und den Stahl schützt.

Gilt bis zu 1,2 mm. So hab ich es jedenfalls im Studium gelernt

Hallo,
klar rostet die Schnittkante etwas, mehr aber nicht. Jedoch tritt der „Opferanodenschutz“ in Kraft. Solange freies Fe (geringe Fläche)und Zn (große Fläche) über Feuchtefilm ununterbrochen in Verbindung sind, wird die Fe-Korrosion solange nicht fortschreiten, bis das Zn vollständig wegoxidiert ist. Und das dauert! Also, keine Bedenken!
mfg O

Hallo,
danke für die Antworten.

Ich habe inzwischen einen Rückruf des Herstellers erhalten. Der sieht bei diesen verzinkten Blechen kein Problem, solange es sich um einen Kaltschnitt handelt. Ist mit einer Flex etc. geschnitten worden, sei das Material ausgeglüht und dieser Selbstschutzeffekt funktioniert nicht mehr.

Grüße,
Wepster

Hallo,

ich habe ein neues Dach mit Trapezprofilen aus verzinktem
Stahlblech (0.6mm) bekommen. Der Dachdecker hat diese Profile
an den Rändern zurechtgesägt. Jetzt ist an diesen
Schnittkanten der blanke Stahl der Witterung ausgesetzt. Ich
habe das bemängelt, aber der Dachdecker beruft sich darauf,
dass sich diese Kanten durch Elektrolyse selbst verzinken
würden.

Soweit die Theorie und meist auch die Praxis.
Aber nur dann, wenn der Schnitt etwas ziehend mit rel. unscharfen Messern erfolgt. Verlassen würde ich mich darauf allerdings nicht.
Na ja, da wäre ja noch die Frage ob feuerverzinkt oder galvanisch???.
Bei Schnitten mit der Schlagschere ist das sicher auch was anderes als bei Sägeschnitten.
Ich würde es mir jedenfalls ausdrücklich garantieren lassen
Gruß
Peter