Mark Rothko war einer der bedeutendsten Repräsentanten einer Kunstrichtung, die in den 1940ern fast synchron in vielen Nationen (Frankreich, USA, Deutschland, Japan usw. auch mit wechselseitiger Beeinflussung) entstand.
Unter vielen verschiedenen Bezeichnungen wurde sie diskutiert: In Frankreich „l’art informel“, „l’art autre“, „l’art brut“ . in Deutschland „Tachismus“, „lyrische Abstraktion“, in USA „abstract expressionism“ und „action painting“ usw., je nachdem, aus welcher Tradition man sie als hervorgegangen interpretierte. Zu den bekanntesten zählen zum Beispiel Jean Fautrier, Henry Michaux, Georges Mathieu, Wols, Zao Wu Ki (Frankreich), Emil Schumacher, Peter Brüning, Fred Thieler (Deutschland), Antoni Tápies (Spanien), Jackson Pollock, Sam Francis, Frank Stella, und eben Mark Rothko (USA).
Jeder Vertreter hatte eine je eigene Konzeption, und eigene Techniken sowieso. Der gemeinsame Nenner war allein, daß auf jeglichen abbildenden Charakter verzichtet wurde und daß das Wesentliche im Akt des Malens selbst lag. Einige hatten sich auf großflächige, oft monochrome oder quasi-monochrome Texturen spezialisiert. Und zu denen gehörte in D z.B. Ives Klein und in USA unter anderen eben Mark Rothko.
Rothko hatte sich in den 60ern vor allem auf sog. „black paintings“ fokussiert: dunkle Töne, oft fast schwarz, und nur bei entsprechender Beleuchtung gut erkennbare Farbnuancen. Direkte religiöse Intentionen hatte diese Malerei zwar an sich überhaupt nicht. Aber zusammen mit dem amerikanischen Kunstsammlerehepaar John und Dominique de Menil entstand die Idee eines Kapellenraums, der von diesen einschließlich der 14 Großformate gesponsert wurde. Er war ursprünglich von Rothko tatsächlich als röm.-kath. orientiert gedacht. Aber außer der Architektur der Kapelle und den als Triptychon verstandenen Tafeln hat sie eigentlich keine spezifische religiöse Konnotation und Symbolik.
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