Rotschwänzchenresilienz groß genug für Party?

Hallo.

Da ist mal wieder so einem Rotschwänzchen eingefallen, in der Pergola vor der Haustür ein Nest zu bauen. Die Jungen sind geschlüpft und werden fleißig gefüttert.
Nun soll an eben jenem Platz eine Feier stattfinden - bis dahin sind die Kleinen wohl noch nicht flügge.
Es wäre nicht besonders laut, und die Leute säßen auch die meiste Zeit am Biertisch, aber sie wären halt da, und die Entfernung zum Nest nicht gerade groß (ca. 3m Höhe, max. 2m vom Geschehen weg).
Die Vogelmama müßte entweder über die Köpfe der Leute wegfliegen oder knapp an ihnen vorbei. Würde sie das trotz aller Sicherheitsbedenken irgendwann tun, oder besteht die Gefahr, dass sie ihre Babys aufgibt?
Kann man überhaupt so pauschal eine Aussage treffen, oder hängt es vom Vogelmamacharakter ab, was sie täte?

Gruß,

Kannitverstan

der schon Ausweichmöglichkeiten hätte, die aber alle mit Nachteilen verbunden sind. Dass dieser Platz ideal ist, hat halt auch Frau Rotschwanz spitzgekriegt :wink:

Moin Kannitverstan,
-abgesehen davon dass ich deinen alias so passend fürs www finde-
ich war mal in einer Straußenwirtschaft mit etwa vier Reihen hintereinander Biertischen und -bänken, auch etwa vier BT breit. Das Ganze in einem großen, etwa 4 m hohen halboffenen Raum, in dem ein Rotschwanz über dem Fenster direkt neben der Tür, durch die alles Essen und Trinken und mehr verklappt wurde, sein Nest hatte. Der Rotschwanz zeterte zwar jedesmal vor dem Einfliegen und saß mit dem Schwanz wackelnd irgendwo auf einem Ast vor dem Getöse, flog aber immer wieder nach einer kleinen Weile über die Köpfe der lauten Gesellschaft sein Nest an. Ich staunte, aber dem Vogel war seine Brut wohl wichtiger. Wenn die Feier abends ist, muss man vielleicht schauen, dass man die Eltern nicht vertreibt und sie über Nacht wegbleiben. Vielleicht kannst du ja auch eine Einflugschneise abschirmen. (Vorher, dann kann der Vogel „trainieren“.)
Wir hatten auch dieses Jahr ein Gartenrotschwanz Nest direkt über einer Verbindungstür, die tagsüber durchaus frequentiert ist und das Nest war im Durchgang, wo die drei Hausbewohner tagsüber immer mal wieder durchgehen. Der Rotschwanz hat trotz allem wohl fertig gebrütet und die jungen sind jetzt alle weg, obwohl er immer reißaus nahm, wenn jemand die Haustür aufmachte (da saß er ja im Nest 1/2 m davor und direkt über dem Türsturz der nächsten Tür).
Groeten, ynot

Guter Plan. Direkt darunter ist zwar eine Tür, die mit ziemlicher Sicherheit benutzt werden wird, aber ich werd mal eruieren, was man da machen könnte.

Danke & Gruß,

Kannitverstan

Ähnliche Beobachtung wie @ynot: in einem Freilichtmuseum hatte eine Hausrotschwanz-Mami in einem Hausflur den idealen Platz für ihr Nest entdeckt, ich habe sie dort beim „Tag der offenen Tür“ dieses Museums trotz wesentlich stärkerem Besuchs als sonst eifrig füttern gesehen. Noch etwas zur Resilienz der Spezies: in einer neugebauten Tiefgarage wollte eine Hausrotschwanz-Mami durch intensived Drohfliegen mein Auto von einem Abstellplatz abhalten, bei dem sie auf etwa 1,8m Höhe ein Heizungsrohr als Unterlage für ihr Nest gewählt hatte. Ich habe natürlich nachgegebn und bin in eine andere Parkbucht übersiedelt.

LG
SL99

Es gibt ja hier schon Berichte von Rotschwanznestern, die von menschlichen Aktivitäten rundum wenig beeindruckt waren. Ich füge noch ein weiteres Beispiel an:
Vor einigen Jahren hatten wir „Fischerfest“ rund um ein Haus mit Scheune und einem Rotschwanznest mit Jungen auf einem Balken in etwa 2m Höhe. Jeder der etwa 100 Besucher hat das Nest in Augenschein genommen. Trotzdem wurde gefüttert.
Udo Becker