Hallo!
Hat „Toilette der Venus“ mit aufmotzen und aufmöbeln und nicht mit Klo zu tun? Ist meine Einschätzung richtig?
Danke sehr
Hallo!
Hat „Toilette der Venus“ mit aufmotzen und aufmöbeln und nicht mit Klo zu tun? Ist meine Einschätzung richtig?
Danke sehr
Servus,
beinahe.
Die Toilette umfasst Waschen, Maniküre, Pediküre, Schminken, Frisieren, ggf. Richten der Perücke und Anlegen von Schmuck.
Da Venus als Göttin für die Ressorts Liebe, erotisches Verlangen und Schönheit zuständig ist, darf man davon ausgehen, dass sie sich mit diesen Künsten auskennt und weniger zum Aufmotzen und Aufmöbeln neigt als die Saskia-Vanessa aus der Alten Brühler Straße.
Hier ist ein Beispiel dafür, wie man sich die Toilette der Venus vorstellen kann:
Schöne Grüße
MM
„Schantall, tu ma die Omma winken!“
Hallo Nadja
schlag die Definition des Wortes Toilette im DUDEN nach
1a und 1b
Gruß h
Aber im „Chanson Toilette“ meint W. Ambros sehr wohl das Heisl…
Nein, mit dem deutlich abfällig gemeinten
hat die „Toilette“ absolut nichts zu tun. Die Toilette, genauer: der Toilettentisch, war ursprünglich ein Haupt-Mäbelstück (neben dem Kleiderschrank und meist auch dem „Stuhl“ für den „Stuhlgang“) im → Boudoir, in großén Häusern ein separates Zimmer für die Dame des Hauses. Das Boudoir war unter anderem, neben seiner Funktion als Rückzugsraum, insbesondere das Ankleidezimmer.
„la toilette“, Diminutiv von „la toile“ = das Tuch", also = „das Tüchlein“, hat seinen Namen von einem Tuch, das über den Schminktisch gelegt war. Darauf die Utensilien fürs „faire la toilette“ = „Toilette machen“ (= Schminken, Kämmen, Waschen): Parfums (daraus auch das „eau de toilette“), Kämmutensilien, vor allem auch Schmuckstücke usw. Danach wurde dann auch das ganze Möbelstück „Toilette“ benannt, und dann auch für den gesamten Raum, also das Boudoir.
Das Wichtigste am Toilettentisch war jedoch: der Toilettenspiegel. In allen Barock-Gemälden mit dem Motiv „Toilette“ war das Namengebende der Blick der Dame in einen Spiegel! So auch bei den entsprechenden Motiven bei Rubens → clickmich
Eine andere Bezeichnung für das Möbelstück „la toilette“ war „la poudreuse“. Im englischsprachigen Raum hieß es „vanity table“, der Spiegel „vanity mirror“. Der Kleiderschrank im Boudoir, neben dem Toilettentisch das wichtigste Möbelstück, hieß engl. „closet“. Davon abgeleitet später dt. das „Klosett“, also das „Klo“.
Der erweiterte Wortgebrauch von „Toilette“ bezieht sich darüber hinaus auch auf die Kleidung und das Makeup.
In der Cinematographie der Stummfilmzeit und des „golden age“ Hollywoods waren Szenen mit der Protagonistin am „vanity table“ wesentliche dramaturgische Elemente: Die leading actress zieht sich dorthin zurück zur Reflexion der dramatischen Situation oder zur Entscheidungsfindung.
Pola Negri in „Sappho“, 1921
Virginia Snyder by Alfred Cheney Johston ca 1925
Greer Garson in „Random Harvest“, 1942
Jennifer Jones in „Madame Bovary“, 1949
Gruß
Metapher