Rückrad erneuern/Achsbruch - Ein paar Fragen zu "hinterher"

Hallo,

ich hatte kürzlich bei meinem Fahrrad ein „Achsbruch“ im Hinterrad.
Ich habe dann das Rad ausgebaut und es jemanden gegeben, der mir ein neues Rad gab und den Zahnkranz (von Shimano, 7 Gänge) darauf montierte. Ich habe das Rad dann wieder eingebaut. Soweit so gut.

Nun sind mir ein paar Sachen auf und eingefallen und die wollte ich erstmal hier abklären.

  1. Bei der ersten Probefahrt hat es sich manchmal so angefühlt als würde ich leicht „ins leere treten“. Also so als würde sich der Zahnkranz (oder was auch immer) sich leicht mitdrehen. Das würde sich erklären, wenn dieser Zahnkranz quasi aufgeschraubt wird und sich noch festdreht. Ist das so?
  2. Ist es nötig einen neuen Reifen noch zu spannen, oder sind die in der Regel schon vernünftig gespannt, bzw. ist es Ratsam diesen nach einem bestimmten Zeitraum noch mal von einer Fachwerkstatt nachspannen zu lassen?
  3. Als ich das Rad ausgebaut habe, fiel mir (leider nur sehr beiläufig) auf, dass sich in dem Zahnkranz einige kleine Kugeln befangen. Wie in einem Kugellager, aber eben offen. Diese habe ich beim Wiedereinbau auch gleich vergessen. Dabei ist mir noch eingefallen, dass ich vor einigen Monaten hinten einen Platten hatte und dabei schon das Hinterrad ausbauen mußte. Da ich diese Kugeln „damals“ bestimmt nicht gesehen habe, könnte es durchaus sein, dass mir eine abhanden gekommen ist. Kann dies auch der Grund für den Achsbruch sein? Sind diese Kugeln wichtig? Und - sofern sie ohnehin nicht mehr vollständig sind - kann man diese nachbestellen, bzw. wie ist der Fachbegriff dafür?

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Taki

Moin,

du meinst einen Schraubkranz, oder? Da wird das ganze Paket Ritzel inkl. Freilauf auf die Achse rauf geschraubt.

Bei der ersten Probefahrt hat es sich manchmal so angefühlt als würde ich leicht „ins leere treten“. Also so als würde sich der Zahnkranz (oder was auch immer) sich leicht mitdrehen. Das würde sich erklären, wenn dieser Zahnkranz quasi aufgeschraubt wird und sich noch festdreht. Ist das so?

Das halt ich für quasi ausgeschlossen wenn es ein Schraubkranz ist. Selbst wenn man den total Pfusch erzeugt und beim Aufschrauben viele Umdrehungen „vergisst“ wird sich das IMHO beim aller ersten Antreten festziehen. Nicht über Minuten hinweg.

Ist es nötig einen neuen Reifen noch zu spannen, oder sind die in der Regel schon vernünftig gespannt, bzw. ist es Ratsam diesen nach einem bestimmten Zeitraum noch mal von einer Fachwerkstatt nachspannen zu lassen?

Was meinst du mit Reifenspannen? Der Reifen ist das Gummiteil, das muss man nur aufziehen und nicht spannen. Was man ggf spannen muss sind die Speichen.
Und da habe ich bei neuen Rädern schon alles gehabt: von auspacken, einbauen, fertig bis auspacken, über Wochen quasi alle Nippel nachziehen.
Prüfe halt mal ob alle Speichen fest sind (einfach mit zwei Fingern festhalten und wackeln) und ob der Reifen rund läuft (hoch heben und drehen, die Felge sollte keinen merklichen Ausschlag haben). GGf in der werkstatt nachspannen lassen.

Als ich das Rad ausgebaut habe, fiel mir (leider nur sehr beiläufig) auf, dass sich in dem Zahnkranz einige kleine Kugeln befangen.

Lass mich raten: du hast beim Schraubkranz die äußere Platte abgeschraubt und nicht mit dem speziellen werkzeug INNEN rein gegriffen? :wink:
Welchem Fahrradschrauber ist das am Anfang seiner Karriere nicht schon mal passiert :smile:
Das Ding ist eigentlich nicht zum aufschrauben gedacht. Haste denn alle Kugel wieder rein getan ?

Diese habe ich beim Wiedereinbau auch gleich vergessen.

was hast du vergessen? Die Kugeln?

Kann dies auch der Grund für den Achsbruch sein? Sind diese Kugeln wichtig?

Ja (könnte ich mir vorstellen) und ja (definitiv).

Und - sofern sie ohnehin nicht mehr vollständig sind - kann man diese nachbestellen, bzw. wie ist der Fachbegriff dafür?

Kugellagerkugel.
Und wenn du das Lager vermackt hast, würde ich mir gleich einen neuen Schraubkranz kaufen. So teuer sind die nicht. 20.- oder so (ggf. plus werkzeug!)

rechts unten ist zB ein Schraubkranz

HTH
J~

Der Weiche Tritt war am Anfang und dann erstmal nicht. Nur ab und zu habe ich dann noch das Gefühl. Meistens dann, wenn ich losfahre (also noch mal richtig gewicht in die Pedale kommt). Aber ich habe eigentlich nicht das Gefühl, das dies eine „Dauereinrichtung“ ist, weil das heute nur einmal passiert ist und am ersten Tag halt beim Probefahren, aber das war kurz und Eben :smile:

Ja, natürlich meine ich die Speichen :smile:
Rad, Reifen… Schwere Bezeichnungen…
Mich irritierte halt nur, das beim Aufpumpen die Speichen „gesungen“ haben. Also als würden sie von einer Seite Druck bekommen und sich „drücken“… Da kam mir die Idee, ob die wohl noch gespannt werden müssen. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass mir jemand einen ungespanntes Rad in die Hand drückt, wenn es nicht gespannt ist …
Aber das mit dem „locker“ ist so eine Sache. Sie sind „beweglich“, aber nicht „locker“… Ich denke ein wenig beweglich müssen sie schon sein, oder?

Ich habe mir dem Schraubkranz gar nichts bewusst gemacht. Für mich waren nur die äußeren beiden Schrauben das „Angriffsziel“. Alles andere müsste sich dann schon von alleine gelöst haben, oder nie dagewesen sein.
Da ich so oder so kein passendes Werkzeug gehabt habe (und ich nicht mal weiß, ob der Kranz abgeschraubt oder abgezogen wird), habe ich es für besser gefunden es gleich jemanden zu geben, der das kann :wink:

Nein, die Kugeln habe ich nicht wieder mit reingelegt. Das ist ja das was ich meinte.

Ja, so wie unten rechts auf dem Bild sah das aus. Der erste Gang ist etwas größer als die anderen (daher selten genutzt). Und in dort sieht man ja oben quasi so eine Vertiefung (Da wo die Schrift eingrafiert ist) und dort lagen die Kugeln drin.

Was mich nur wundert: Ich habe mir jetzt schon ein paar Videos angeschaut und auch ein paar Anleitungen, aber von diesen Kugeln ist nirgendwo die Rede… Und ich finde dazu auch nichts bei Fahrradteile-Lieferern…

Das müssen sie auch nicht weil das ein geschlossenes System ist, innen ist ein Kugellager, dass man eben nicht aufschraubt sondern mit eibnem Spezailwerkzeug löst.

Dann haste jetzt ´n kugelloses Kugellager im Schraubkranz. Fahr nicht mehr damit und riskieer ´nen neuen Achsbruch. Wie haste den eigentlich überstanden? ramses90

Moin,

das kann ich mir nicht erklären. Hat mit dem Schraubkranz eher nix zu tun. Bei einer Kettenschaltung die schlecht eingestellt ist (oder wenn man „extreme“/"verbotene"Gänge fährt wie kleinstes Kettenblatt vorne, kleines Ritzen hinten). Kann die Kette schon mal abheben und über die Zähne rutschen bis sie wieder irgendwo greift. Vielleicht ist das sowas bei dir.

Mich irritierte halt nur, das beim Aufpumpen die Speichen „gesungen“ haben.

:slight_smile: Das kenne ich nicht.

Ich denke ein wenig beweglich müssen sie schon sein, oder?

Das kann @sebastian oder @Littlescare sicher besser beantworten.

Für mich waren nur die äußeren beiden Schrauben das „Angriffsziel“.

Ja, die springen ja auch gleich ins Auge, weiß ich :smile: Das darf man aber nicht aufschrauben. Man braucht einen speziellen schraubkranzabzieher wie hier rechts oben https://thumbnails.mtb-news.de/cache/640_auto_1_0_0/e7/aHR0cHM6Ly93d3cucmVubnJhZC1uZXdzLmRlL2ZvcnVtL3Byb3h5LnBocD9pbWFnZT1odHRwJTNBJTJGJTJGd3d3LnRhdW51c3JlaXRlci5kZSUyRmJpa2UlMkYwMDBrLmpwZyZoYXNoPTgzNTkyNjNhYWI2ZmI0OGI4NjdhM2ZiMDVlMDQ3ZTZl.jpg

der greift innen rein.

Alles andere müsste sich dann schon von alleine gelöst haben, oder nie dagewesen sein.

Die Kugel haben IMHO kein Kugellagergehäuse. Wenn du den schraubkranz aufmachst fallen die alle raus. wenn du es dann wieder verschraubst muss man drauf achten, dass die Lagerschalen den korrekten Abstand haben.
=> mein tipp: kauf die einen neuen Schraubkranz. Mit dem passenden Werkzeug kann das fast jeder selbst machen. Aber normalerweise sitzt das Teil bombenfest. Ohne Einspannen in einem Schraubstock oder einem langen (Drehmoment)schlüssel bekommt man das meist nicht runter.

Was mich nur wundert: Ich habe mir jetzt schon ein paar Videos angeschaut und auch ein paar Anleitungen, aber von diesen Kugeln ist nirgendwo die Rede… Und ich finde dazu auch nichts bei Fahrradteile-Lieferern…

Die Kugeln erwähnt keiner, weil die nie einer zu Gesicht bekommt. Zumindest normalerweise nicht. Außer man hat es kaputt gemacht :smile:
so in etwa sieht das geöffnet aus: http://www.pedelecforum.de/forum/imgcache/5810.png
Kugellagerkugeln braucht man heute eigentlich kaum noch. Meist wechselt man ganze Gehäuse (wie zB beim Tretlager) oder hat fertige Lager (Presslager, habe ich neulich bei einer Nabendynamoachse getauscht). Trotzdem gibt es diese Kugel „überall“, die sind nichts besonderes fürs Fahrrad. Aber beim Fahrradlieferanten gibt es natürlich auch welche: https://www.kurbelix.de/shimano-kugeln-stahl-316-zoll-22-stueck-fuer-wh-m765 (Beispiel!!!)

VG
J~

Hatte ich auch schon. Es ist nicht so, dass dann alles „auseinander“ fällt.

VG
J~

Also ein geschlossenes System war das nicht. Ich glaube wir reden da tatsächlich von zwei Unterschiedlichen Sachen… Die Kugel lagen quasi außen zwischen oberen Zahnrad und Rahmen. Also sorgten dafür, dass der Zahnkranz am Rahmen „rollt“… Vielleicht hat das ja der Vorbesitzer gemacht…

Überstanden habe ich das ganz gut. Es hat beim Anfahren einmal „knack“ gemacht und es hat irgendwas geschliffen. Ich bin dann noch normal mit nach Hause gefahren (war zum Glück nur 100 Meter von zu Hause wech

Du, ich glaube wir reden hier von Unterschiedlichen Dingen!

Ich habe NUR die großen 15er Hutmuttern gelöst. Ich glaube anders bekommt man so einen Reifen nicht vom Rahmen :smiley:
Wenn man nun den Reifen vom Rahmen zieht, hat man - bei mir - gleich auf den Zahnkranz ein paar Kugeln in Fett eingehüllt gesehen. Das waren auch nicht so viele wie bei dir da. Vielleicht 6-8 oder so… Müsste ich noch mal schauen.
Diese liegen dann quasi zwischen dem kleinen Zahnrad und dem Rahmen.
Also auseinandergeschraubt habe ich da nichts weiter. Und ich glaube auch nicht, das ich damals beim Schlauchwechsel irgendwas beschädigt haben könnte, das die ja jetzt so frei liegen.

Ich geh jetzt erstmal in den Keller und schau mir das nochmal an :smile:

mag sein :wink: Aber wenn du an der Hinterachse Kugeln gesehen hast dann ist da was kaputt. so oder so :smile:

Wenn man nun den Reifen vom Rahmen zieht,

das Rad…

Das waren auch nicht so viele wie bei dir da. Vielleicht 6-8 oder so…

Das war nur ein Beispielbild.

Diese liegen dann quasi zwischen dem kleinen Zahnrad und dem Rahmen.

Das geht nur, wenn da was kaputt ist. Kugeln gehören in ein Lagergehäuse. Früher, vielleicht noch bis in die 80er oder so (90er?) gab es auch Lagerschalen die Teil des Rahmens waren. Bei Tretlagern zB. Bei Hinterrädern kenne ich das nicht, keine Ahnung ob es das mal gab. Von wann ist das rad? Mach doch mal ein paar Fotos.

VG
J~

So. Ich habe jetzt festgestellt, dass die Kugeln nicht immer frei gelegen haben, sondern das dort eine Kappe drauf war, die aber Fest an der Nabe verbunden war. Dadurch das diese gebrochen ist, hat sich die Kappe dann auch vom Radkranz gelöst.
Der Mechaniker meint aber, das würde man beim neuen Rad nicht brauchen, weil der Radkranz direkt auf der neuen Nabe sitzt. Ich habe es nicht wirklich verstanden, aber das soll nix heissen :slight_smile:

Auch das anfängliche „durchtreten“ sei normal, weil der Radkranz halt aufgeschraubt ist und dieser sich bei Kraft noch setzt.

Das einzige was mir noch komisch vorkam: Beim einsetzen des Rades am Fahrrad und bei drehendem Rad ist mir aufgefallen, dass der Radkranz ganz leicht „eiert“ oder „schwingt“. Also wenn man von oben drauf guckt, geht das ganz regelmässig vielleicht einen Millimeter hin und her.
Auch hier meinte der Mechaniker, das dies ganz normal sei. Ich kann aber auch nicht beurteilen, ob das Teil einfach Schief drauf sitzt oder eben wirklich so sein muß. Fahrtechnisch gibt es davon keine Einbussungen. Also Treten ist normal und schalten geht auch.
Ich wüsste aber auch nicht, warum der Mechaniker behaupten sollte, das dies normal ist, wenn er im Umkehrschluss noch mal am Kauf eines neuen Radkranzes (und Montage) verdient hätte…