Hallo Dagmar,
ich habe mich mit dem Thema ‚Rückführung‘ in den letzten zehn Jahren mal mehr, mal weniger intensiv beschäftigt, weil ich es selbst einmal machen wollte.
Nicht, um die Erklärung dafür zu finden, warum in meinem jetzigen Leben dies oder jenes so lief, wie es lief, sondern aus purer Neugier, was denn nun dabei rauskommen würde (skorpionischer Forschungsdrang, sozusagen). Ich habe mir während dieser Zeit so ziemlich jeden Bericht, der zu diesem Thema im Fernsehen kam (die BBC-Berichte finde ich klasse), angesehen - in jedem davon konnten die angeblichen Rückführungserfolge demontiert werden und zwar gründlichst.
Ich will keinesfalls bestreiten, daß es so etwas wie Reinkarnation gibt, aber die Tatsache, daß ich in meinem jetzigen Leben Angst vor Feuer habe oder unter Klaustrophobie leide, bedeutet keinesfalls, daß ich in einem früheren Leben als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder als ein ägyptischer Priester lebendig in einer Pyramide eingemauert wurde. Häufig (wenn nicht sogar meistens) spielt uns die Phantasie, die sich wie eine echte Erinnerung in das Unterbewußtsein einbrennt, eine entscheidende Rolle. Häufig sind es auch - wie in einem der BBC-Berichte - winzige Details aus frühester Kindheit, an die man sich im normalen Zustand nicht mehr erinnern kann. In dem besagten Bericht ging es zum Beispiel um eine Uhr, die derjenige während der Rückführung als die eigene in allen Einzelheiten beschrieb. Es stellte sich dann heraus, daß der Großvater ein Schmuckgeschäft oder ähnliches hatte und die Uhr im Schaufenster lag. Ein anderes Beispiel: jemand beschrieb sehr deutlich, wie er als Kind gestorben ist. Es gab den Ort, es gab die beschriebene Dorfkirche, es paßte alles - fast alles! Zu der Zeit, als derjenige angeblich starb, gab es die von ihm beschriebenen Betten noch nicht.
Und schließlich sollte man die Kraft der Suggestion und unsere Erinnerung nicht unterschätzen. Für das Unterbewußtsein reicht manchmal ein einziges Wort oder ein Duft, etc., das man mit einer bestimmten Person verbindet; wir erinnern uns unterbewußt an das Gesehene und Gelesene - schon steigt man darauf ein.
Ich persönlich halte Rückführungen für halbwegs harmlosen Spaß (nach dem Motto, ‚OK, OK, dann war ich eben Cleopatra‘), sofern jemand psychisch stabil ist; für wesentlich gefährlicher halte ich Rebirthing, bei dem - je nach Methode - die Atmung unterbrochen wird.
Beste Grüße
Renee