Rückstauebene bei Hochwasser

Ich hänge fest mit folgender Frage:

Die Rückstauebene ist üblicherweise der Gullideckel/Strassenebene.
Kann das Wasser im Kanalsystem nicht weiter abfliessen, dann steigt es im Haus maximal bis zur Rückstauebene.
Darum sichert man vernünftigerweise Abwasseranschlüsse, die darunter liegen gegen Rückstau.
Das ist üblicherweise bei z.B. Kellern der Fall.

Nun mein Szenario, das wahrscheinlich völlig einfach zu beantworten ist aber ich habe da gerade ein Brett vor dem Kopf:

Gesetzt den Fall, ausser Haus wäre Hochwasser und das Haus selber wäre vor eindringendem Wasser eine ganze Weile geschützt.
Stiege nun aussen das Hochwasser für eine Weile auf z.B. 50 cm über Strassenebene/Rückstauebene, könnte es dann auch innen so hoch steigen durch den Abfluss und erhöhte sich damit vorrübergehend die Rückstauebene? (Tifester Punkt darin im Beispiel Dusche, Höhe auf 30 cm über Gullideckel.)
Oder kann es im Abwassersystem gar nie über Gullideckelebene (plus ca 15 cm meine ich irgendwo aufgeschnappt zu haben) steigen?

Vielleicht findet sich jemand, der sich das locker erschliessen kann?

Und nein, Land ist hier bei weitem nicht unter, aber ich möchte wissen, worüber ich grundsätzlich entscheiden muss, in diesem Fall eine Klappe, aber würde die überhaupt Sinn machen?

hi,

ja klar, es steigt innen dann auch Höher.
„Prinzip der verbundenen Röhren“ sollte genug Erklärungen liefern.

Die Rückstauebene wird nur so ausgelegt, dass das Wasser ab da oberirdisch abfließen würde.
Genaugenommen ist das aber auch schon pi*Daumen, denn der Deckel hat ein Gewicht und auch ohne ist die Öffnung ist nicht unendlich groß.

Edit: Um nicht missverstanden zu werden:

Wenn genau das zutrifft.
Ist die komplette Anlage gesichert, passiert natürlich auch danach nichts.

grüße
lipi

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Hallo,

So hoch eben, wie es aussen steht, oder?
Also eine Badewanne z.B. , deren Rand über dem Aussenwasserstand steht würde nicht überlaufen, die Dusche, die drunter liegt aber schon, richtig?

Gruß
987

hi,

genau.
Der Wasserstand im verbundenem System ist gleich hoch.
(außer es gibt Strömungen die irgendwo zusätzlich Drücken oder einen Sog erzeugen. Das ist aber mehr theoretisch relevant.)

grüße
lipi

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Prima, dann habe ich mir das doch richtig gedacht.

Dann hätte ich nur noch eine Frage:
Wenn der einzige in diesem Sinne zu tiefe Punkt im Abfluss der Dusche läge, weil sowohl Badewanne als auch WC ausreichend ( für ein Modell der Gemeinde für ein Extremhochwasser) hoch liegen und es einen Keller sowieso nicht gibt, könnte man das irgendwie „Duschabflussintern“ lösen?
Im Sinne des Modells der verbundenen Röhren (so hatte ich gedacht und nun hab ich es auch verstanden, dafür danke!) z.B. durch eine Veränderung am Abfluss in den man bei Bedarf eine 20 cm hohe Röhre dicht einführt und damit auch hier die sichere Höhe erreicht?
Oder irgendetwas anderes, das nur die Dusche beträfe?

Ja,mit einem Tauchrohr, das in vielen Duschen beiliegt. Das ist ein 20 cm langes Metallrohr/verchromt), eine Seite offen mit einer Schlaufe zum ziehen, andere Seite mit einer Gummitülle. Die steckt man in den Duschablauf rein.
Sinn ist, man kann Duschwasser aufstauen für bestimmte Zwecke.

Gleiches erfüllt ein Stöpsel. Das offene Rohr hat aber einen Notüberlauf.

Beides kann aber bei Rückstau sich lösen, man müsste es zusätzlich beschweren und sichern.

Es gibt aber auch Rückstauklappen die man unter der Dusche in die Ablaufleitung einbauen kann.
Aber wenn man das andenkt kann man ja lieber gleich so etwas im Keller an der Hauptleitung einbauen lassen.

Übrigens, Wenn Hochwasser herrscht und das Rückstauventil geschlossen hat darf man nicht mehr viel Wasser vom Haus aus einleiten, also WC-Spülung nicht nutzen. Denn dann kann es auch aus der Dusche austreten, nicht das Wasser von draußen ,aber hauseigenes Abwasser. Das vergessen manche !
Ideal wäre eine Abwasserhebeanlage, die über Rückstauebene entwässert. Die ist auch ohne Rückstauventil geschützt.

MfG
duck313

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Daran hatte ich wegen des Prinzips auch schon gedacht, bräuchte aber mehr, als 20 cm, denn die glichen gerade mal etwas mehr als die Höhe der Duschwanne aus, es bräuchte noch 20 cm mehr. Ausserdem hatte ich mich dabei gefragt, wie stabil so etwas im Ernstfall wäre- andererseits ist es ja oben offen und es würde deswegen kein Druck wirken.

Es ist ja im Duschabfluss ein sehr kurzes Tauchrohr, das müsste man doch durch ein beliebig längeres ersetzen können? Man kann es ja sogar zum Reinigen heraus nehmen.
An etwas in der Art hatte ich gedacht.
Ist da irgendwo ein Denkfehler drin?

Wenn das nicht ginge, dann so etwas.

Gibt keinen Keller, aus Gründen und wohlweislich.
Müsste im Aussenbereich geschehen durch Erdarbeiten die laut meinem klimawandellignorierenden und an der Sache deswegen nicht interessierten (aber sonst hoch geschätzten) Installateur nur eine Kanalbaufirma für einen gut 4-stelligen Betrag machen könnte.

Grüße,
987

Ob es längere Tauchrohre gibt weiß ich nicht, sehe eigentlich keinen Bedarf
Aber für deinen Zweck würden sie sich eignen. Aber natürlich auch einfach ein Stöpsel den man mit Gewichten beschweren kann damit er nicht rausgedrückt werden kann.

Allerdings ist im Bad meist das nächst niedrigere Sanitörobjekt das WC-Becken, . Es macht also nicht wirklich Sinn ein 50 cm Tauchrohr zu nutzen wenn bei der Stauhöhe bereits das WC überläuft.

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WC ist Oberkante/Schüssel auf ca 60 cm über Gullideckel, das würde laut Extremmodell reichen.
Badewanne auch und die 60 will ich eben in der Dusche auch haben.

Glaubst Du, dass das reicht?
Wenn „Stöpsel“, dann doch eher eine Absperrblase?
Ich habe eben keine Ahnung, wieviel Druck da entstehen kann.

hi,

ich hab letztens eine relativ kleine Rückstauklappe gesehen die hinter einer Dusche verbaut war für DN50.
Aber wie schon gesagt wurde: dann ist der tiefste Punkt eben das WC. bringt auch nix.

Du kommst also an den Abzweig, nach dem das Abwasser unter der Bodenplatte verschwindet, nicht ran?
Rückstauklappen sind nun nicht so arg selten und denen ist grundsätzlich auch egal, ob die im Keller verbaut werden oder nicht.

müsste dem entsprechen, was an Wasser über dem Stöpsel steht (oder viel mehr fehlt) multipliziert mit dessen Grundfläche (… naja und noch mit 1kg/l damit die Einheiten passen). Also das Gewicht der nicht vorhandenen Wassersäule über dem Stöpsel - nur eben von unten.

grüße
lipi

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Morgen!

Habe ich da falsch gedacht?

Angeblich nur von aussen durch eine Tiefbaufirma mit sehr hohen Kosten und Grabungen.
Ich verstehe es auch nicht, denn direkt vor dem Haus, im Garten, ist auch ein Gulli mit Deckel, da war der Installateuer auch mal dran, als im Bad etwas sehr verstopft war und er von der Badseite nicht ran kam an die Verstopfung.

Theoretisch verstehe ich das nun. Mathematik war immer meine Schwachstelle, von welchem Gewichtsbereich sprechen wir da, wenn 40 cm drüber stehen würden und der Stöpsel etwa 7 cm Durchmesser hat? 40 x 7 macht 280. Liter oder Milliliter? Brauche ich 280 Gramm oder 2,8 Kilo? Ersteres, oder?(Womit beschwere ich das kleine Ding, das obendrauf auch noch eine Art Ring zum Rausziehen haben muss überhaupt?)
Ich schäme mich auch angemessen, man möge mir bei der Rechnung bitte helfen…

Einen Ministöpsel mit Gewicht verschliessen und hoffen, dass die Ritzen dann auch dicht sind, ist das realistisch (und spricht etwas gegen das höhere Tauchrohr)?

Grübelnden Gruß,
987

hi,

ne, das hatte ich nicht gelesen.

Mathe muss nicht, Physik ohne Einheiten reicht hier auch.
Was will ich? Der Stöpsel soll unten bleiben. Genau genommen soll der nicht schwimmen. Also muss er so schwer sein, damit er sich nicht anhebt.
Das ist er, wenn er schwerer ist als das verdrängte Wasser.

Da ich auch sehr faul bin, rechne ich schon aus Prinzip mit den Einheiten, die ich am Ende haben will. Hier also Dezimeter (weil Dezimeter³ = Liter)
Man kann sich die Kreisfläche zwar auch extrem leicht herleiten, aber heute ist Sonntag. Daher wird aus dem Stöpsel eine 10x10cm Grundfläche.
Offiziell ist das ein Sicherheitsaufschlag.
also 1dm*1dm macht 1dm². Fürn Sonntag nicht schlecht.

Also 4dm*1dm²=4 Liter Wasser was ebenso 4kg entspricht. Und da es um Hochwasser geht: Ne passende Holzplatte/-latte und nen Sandsack.
Auch 4kg werden nicht reichen, da du die Last nicht direkt auf den Stöpsel bekommst. Jeglicher Kontakt mit der Dusche verringert den Druck auf den Stöpsel. Daher auch ein Brett oder sonstiges als Lastverteilung (Richtung Sack) und damit die Last punktuell auf dem Stöpsel und nur einem weiterem Punkt der Dusche aufliegt.

ich glaub nix.
Das müsste auch nicht so schwer sein, da drückt ja nicht so viel.
Es muss nur so schwer sein, dass es nicht schwimmt.
Gleiche Erklärung wie oben: Grundfläche Rohrwandung*Höhe muss schwerer sein als das Wasser.
Oder ohne jede Rechnung: es darf nicht schwimmen.

naja, ist ein Stöpsel ja in der Regel. Zumindest dicht genug, dass da keine Unmengen austreten (bzw. sonst abfließen) würden.
Dein Rohr hätte exakt die gleiche Schwachstelle mit exakt dem gleichen Druck.

grüße
lipi

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Das ist´s. Habe noch sehr viele die nicht mehr gerbraucht werden weil die Tür, einzige Eintrittspforte unter Extremwasserstand, ein eigenes System bekommt.
Da packte ich dann einfach 4 übereinander oder auch mehr? (Vielleicht eben 40+ cm hoch.)
(Die Holzplatte verstehe ich deswegen nicht, weil die Duschwanne an der Stelle Abfluss nicht plan ist, sondern leicht gewölbt.)

Also, ähnlich wie das Tauchrohr, das wir neulich in die Wand geschoben haben, als ein gerosteter Syphon ausgetauscht wurde und die man dicht in eine Art Gummi auf der Wandseite schieben konnte? (Gummi- Rohr scheint sehr fest zu halten, man musste dann ordentlich ziehen, um es wieder zu bewegen.) Würde sowas reichen im Sinne von

Hab ich alles verstanden?

Ich bedanke mich schon einmal herzlich und wünsche noch einen angenehmen Sonntag!
987

hi,

nimm mal gedanklich einen Sandsack und forme eine Delle hinein, ist ja nur Sand.
Dann legst du ihn mit der Delle auf ein Ei.
Jetz kannst du da 10 Säcke stapeln, ohne dass was passiert. Die Last wird über die Auflagefläche des ersten Sackes abgeleitet ohne dass dem Ei was geschieht.

Das hast du beim Stöpsel auch: Will er sich anheben (mit obigen 4kg, bzw. genauer bissl weniger als 2kg), wird er den Sand minimal verdrängen und sich dann, wenn auch nur wenige Millimeter, anheben. Damit ist er aber nicht mehr dicht.
Als Lastverteilung hast du nur die Wandung des Sacks.
Legst du aber ein Holz unter, muss der Sack angehoben werden - ein verdrängen reicht nicht mehr aus.

Prinzip umdrehen: du hast nen Sandhaufen und drückst mit dem Finger hinein. Auch ohne praktischen Versuch ist jedem klar: das geht Problemlos.
Du legst ein Brett auf den Sand und drückst dann. Auch hier ist jedem klar: geht nicht mehr.

Daher: Lastverteilung, damit dein Stöpsel von unten keine Kuhle in den Sand drückt und sich bewegen kann.
Nebeneffekt, aber nicht weniger wichtig, ist, dass die Last auch auf dem Stöpsel landet und nicht über die Seiten abgetragen wird.
Hier wäre der Suchbegriff „Druckzwiebel“. (nur eben nach oben gerichtet)

Ich habe absolut keine Ahnung, in wieweit Rohrdichtungen für Abwasser druckdicht sind.
Auf reine Reibung durch eine anliegend Dichtung würde ich mich nicht verlassen. Das Rohr sollte dann schon beschwert werden oder schwer genug sein.

Wenn es nicht ganz dicht ist, hat man als Sicherheit die Duschwanne. Das könnte man wieder ins WC schöpfen.
Ploppt es aber komplett raus, dann geht’s schnell.

Es ist ja ein Plan für einen Notfall. Den würde ich eher Sicher gestalten, als in seiner Funktionsweise perfekt.

Als Notlösung in punkto Sicherheit würde ich mir für so einen Fall einen Wassermelder hinlegen, damit man Nachts ruhig schlafen kann.
Hat man ein Haus, was in Fall der Fälle gezielt unter dem Wasserstand ist und ringsum theoretisch dicht ist, hätte man ja sicher ohnehin eine Pumpe vorrätig, um etwaige Undichtigkeiten wieder nach draußen zu pumpen.

grüße
lipi

Ich glaube jetzt habe ich es verstanden.
Und selbst, wenn der Stöpsel eine „Erhöhung“ zum Rausziehen hätte, dann drückte das Brett eben auf diese-feste- Erhöhung und die Sandsäcke drüber mit ihrem Gewicht auf das Brett und damit auf den Stöpsel , wenn auch nur auf die „Erhöhung“.

Und weil das einfacher zu beschweren geht, als ein möglicherweise nicht ganz fest sitzendes Rohr, wäre das die bessere Lösung.

Als wenn hier irgendwer schliefe in so einer Situation…
Ich bin schon in heller Aufregung, wenn nur der heilige Garten in Gefahr ist durch ein „hundertjähriges Hochwasser“
(das das Haus unbeeinträchtigt liesse laut Modell der Gemeinde. Ich kann bei der Gelegenheit nur JedeN ermutigen, auf die Gemeinden zuzugehen, wir wurden exzellent aufgeklärt und man kam sogar umgehend zu unserem Grundstück um die vorhandenen Modelle abzugleichen mit den Gegebenheiten.), an das extreme Modell denke ich da noch gar nicht.

Ja, das ist auch noch ein Thema, damit habeich mich nur als Punkt auf der Liste beschäftigt, noch nicht damit, was genau denn da sinnvoll wäre- die Frage werde ich bei Gelegenheit vielleicht hier noch stellen.

Grüße
987